Der vertrocknete Walser Birnbaum und die Erben. Stephane Rambicourt

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Der vertrocknete Walser Birnbaum und die Erben - Stephane Rambicourt

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lachte auch Jacob, „wir haben jetzt knapp die Hälfte des Weges hinter uns. Wollen wir eine Pause machen?“

      „Ja, gerne bei der nächsten Raststätte, da kann ich dann auch schnell zu Toilette gehen“, antwortete Magdalena grinsend.

      Nach nur 5 Kilometern bog Jacob zu einer Raststätte ab und parkte das Auto ein.

      „Schatz, pass aber auf, nicht dass dich noch Außerirdische entführen“, lachte Jacob und küsste seine Frau.

      Magdalena stieg aus und ging direkt zur Toilette, während Jacob den Picknickkorb holte und alles für ihr zweites Frühstück im Freien herrichtete. Als Magdalena wenige Minuten später zurück war, ließen sie es sich richtig gut schmecken.

      „Unsere Baguette fehlen mir jetzt schon, wenn ich nur daran denk, dass wir wohl dieses Roggenbrot oder so essen werden müssen“, brummte Jacob, während er ein Stück Käse und Brot aß.

      „Ja Schatz, glaub ich dir. Aber dieses andere Brot soll ja sehr gesund sein“, lächelte Magdalena.

      „Klar, Lebertran soll auch sehr gesund sein, und wer bitteschön isst freiwillig Lebertran?“ lachte Jacob laut heraus.

      „Niemand, wir werden sehen. Unser Hotel ist ja ein internationales Luxushotel, da werden die bestimmt auch für uns ein vernünftiges Brot haben. Und jetzt beeil dich mal, damit wir weiter kommen“, grinste Magdalena ihren geliebten Ehemann an.

      Kurze Zeit später fuhren beide weiter, nur jetzt saß Magdalena hinter dem Lenkrad und fuhr, während Jacob die Karte studierte.

      Gegen 17 Uhr erreichten sie entspannt ihr Hotel mitten in der Berchtesgadener Innenstadt und bezogen ihr gebuchtes Zimmer, eine schöne geräumige Suite. Magdalena hatte dieses Hotel ausgewählt, weil hier das beste und umfangreichreichste Wellness-Angebot vorhanden ist und das Hotel nicht den Eindruck eines seelen- und charakterlosen Betonklotzes machte. Magdalena und Jacob waren mit ihrer Auswahl sehr zufrieden. Fröhlich lachend und frotzelnd räumten sie ihr Gepäck ein und gingen anschließend gut gelaunt zum Abendessen in das hoteleigene Restaurant. Zuvor buchten sie an der Hotelrezeption noch für die nächsten Tage ihre ersten Wellnessanwendungen, Massagen und Kosmetikbehandlungen.

      Das Abendessen übertraf ihre Erwartungen um Längen und so speisten sie sehr ausgiebig.

      Es war ein warmer Sommerabend. Jacob schlug seiner Frau vor, noch etwas spazieren zu gehen und unterwegs eventuell noch ein Gläschen Wein oder auch ein Glas Bier zu trinken.

      Sie spazierten durch die Geschäftsstrasse, sahen sich die Auslagen an und fanden ein nettes kleines Weinlokal, das auch eine Gartenwirtschaft betrieb. Das Lokal war trotz des wunderschönen Wetters nur schwach besucht. Sie bestellten sich ihren Lieblingsrotwein, den Jacob auf der Getränkekarte entdeckt hatte und unterhielten sich leise.

      Sie waren so sehr in ihre Unterhaltung vertieft, dass sie nicht bemerkten, wie sich langsam hinter Magdalena eine sehr alte Frau, mit einem knorrigen Ast als Gehstock, langsam den beiden näherte. Die Frau trug sehr altertümliche Kleidung und ein schwarzes Kopftuch, das ihre grauen, fast weißen, Haare bedeckte. Erst als die Frau direkt neben Magdalena stand, wurde das Ehepaar auf sie aufmerksam.

      „Ich bin die Moserin von der Vierkaser-Alm und habe eine Botschaft für euch. Hört gut zu. Hütet euch vor dem Berg. Geht nicht zu dem Berg. Er bringt euch nichts Gutes“, sagte die alte Frau geheimnisvoll leise, legte ihren schrumpligen Finger über ihren Mund, ging vom Tisch weg und war urplötzlich verschwunden.

      Jacob und Magdalena schauten sich sofort um und dann sich fragend an, weil die alte Frau so plötzlich verschwunden wie aufgetaucht war.

      „Was war denn das?“ fragte Magdalena erschrocken.

      „Keine Ahnung. Hab ich das gerade richtig verstanden? Wir sollen uns vor dem Berg hüten? Nicht zu dem Berg gehen? Er bringt uns nichts Gutes?“ entgegnete Jacob leicht verwirrt, „Von was für einem Berg sollen wir uns fernhalten? Hier gibt es ja sehr viele davon. So ein Blödsinn.“

      Magdalena dreht sich um und winkte einen Kellner herbei, der nur zwei Tische hinter ihnen ein anderes älteres Ehepaar bediente.

      „Da war eben eine alte Frau an unserem Tisch, kennen sie die zufällig?“ fragte sie arglos.

      „Bitte? Was für eine alte Frau?“ antwortete der Kellner verwirrt um sich blickend.

      „Na so eine kleine alte Frau mit einem Stock?“ sagte Jacob fragend.

      „Entschuldigung, ich habe niemanden gesehen“, sagte der Kellner erstaunt, „wurden sie belästigt? Ich war die letzten Minuten hinter ihnen an dem Tisch und habe bedient, aber ich habe absolut niemanden gesehen.“

      „Nein, nein, alles gut“, sagte Magdalena lächelnd.

      Der Kellner ging kopfschüttelnd zu einem Bartresen, von dem aus die Gäste der Gartenwirtschaft versorgt wurden.

      „Ich hab die Frau doch genau gesehen“, erklärte Jacob angesäuert.

      „Ja Schatz, ich doch auch. Ach was soll es. Wir machen Urlaub und lassen uns von niemandem verunsichern“, lachte Magdalena, „Spinner gibt es überall. Und das war bestimmt so eine Spinnerin.“

      „Na gut, aber komisch ist es trotzdem“, lächelte Jacob.

      „Egal, hast du dir überlegt, was wir morgen unternehmen wollen?“ erkundigte sich Magdalena.

      Jacob überlegte kurz. Seine Gedanken kreisten noch immer um die alte Frau.

      „Vorschlag, wir sind ja drei Wochen hier. Wie wäre es, wenn wir in der ersten Woche die Wellness-Angebote unseres Hotels und die Geschäfte hier in der Stadt genießen, gut essen und trinken und in der zweiten Woche Wandern. Dann könnten wir die letzte Woche noch zum Erholen und Entspannen nutzen“, schlug Jacob vor.

      „Hört sich gut an. Aber denke bitte daran, ich möchte unbedingt nach Salzburg und auch nach München, und nicht nur der Kultur wegen“, erwiderte Magdalena lachend.

      „Oder wir könnten auch abwechseln zwischen Wellness, Wandern und Kultur, dann nach Salzburg und so weiter. Wäre ja auch nicht schlecht“, schlug Jacob vor.

      „Ja. Ich denke, so sollten wir das auch so machen. Ich mag alles, mach auch alles mit, aber nur keinen Stress, verstanden“, lachte Magdalena fröhlich und Jacob nickte vielsagend.

      „Gut, also morgen beginnen wir mit Wellness im Hotel, einige Anwendungen haben wir ja schon gebucht und vom Concierge lassen wir uns ein paar Wanderrouten vorschlagen und die notwendigen Karten besorgen. Stadtpläne oder Reiseführer für München und Salzburg gibt es bestimmt auch im Hotel“, legte Jacob fest, „Magst du noch was trinken oder sollen wir langsam wieder zurück ins Hotel gehen?“

      „Hotel. Bin ziemlich müde. Die Fahrerei und so, war doch ganz schön anstrengend“, antwortete Magdalena.

      Jacob bezahlte, ging mit seiner Frau plaudernd, Arm in Arm zurück zum Hotel und dort direkt in ihre Suite. Sie machten sich auch sofort bettfertig.

      Kurze Zeit später, kurz nach 23 Uhr, beide waren tief und fest eingeschlafen. Ihr Schlaf war allerdings weder ruhig noch erholsam. Beide hatten den gleichen Alptraum, in dem ihnen die kleine alte Frau aus dem Weinlokal erneut

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