Der vertrocknete Walser Birnbaum und die Erben. Stephane Rambicourt

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Der vertrocknete Walser Birnbaum und die Erben - Stephane Rambicourt

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Sepp. Wir sind realistisch denkende Menschen, wie heißt es so schön analytisch logisch strukturiert, und definitiv keine Esoteriker, Mystiker oder so. Dennoch würden wir gerne eine Route gehen wollen, die früher von Schmugglern oder Wilddieben benutzt worden ist. Wir denken, dass das bestimmt anspruchsvolle Routen sind“, erwiderte Jacob lachend.

      „Jo, do host scho recht. Die san früher scho gfährliche Weg gangen. Do mist ihr eich awer ah auf klettern einstelln. Wollst ihr dös wirkli?“ gab Sepp Haberer zu bedenken.

      „Klettern? Ich glaub das ist eher weniger das was wir machen wollen. Anspruchsvoll darf oder soll die Route schon sein, aber Bergsteigen möchten wir eigentlich nicht. Es soll ein Erlebnis werden, an das wir noch lange denken werden“, warf Magdalena bestimmt ein.

      „Das sehe ich genau so“, erklärte Jacob.

      „Guat, ihr wollts 2 oder 3 Tag unterwegs sein. Wollts ihr im Zelt übernachten oder in einer Pension“, erkundigte sich Sepp Haderer, der Wanderführer.

      „Im Prinzip hätte ich nichts gegen eine Zeltübernachtung, aber wir haben kein Zelt mit dabei. Das spricht für die Übernachtung in einer Pension“, entgegnete Jacob.

      „Tuats an Heuschober a?“ wollte Sepp Haderer wissen.

      „Ist das so etwas wie eine Scheune, in der Heu gelagert ist? Das wäre auch in Ordnung. Ist bestimmt lustig“, antwortete Magdalena grinsend.

      „Guat. Vorschlag. Ich suche eine Route aus, anspruchsvoll, ohne klettern und ein oder zwei Übernachtungen in einer Pension, aner Hüttn oder oam Heuschober. Rucksäcke habts ihr aber dabei? Für Proviant und so?“ sagte der erfahrene Wanderführer. Magdalena und Jacob nickten.

      „Guat. Morgen in der Frua. Um 8 Uhr Abmarsch, hier in der Hotelhalle“, bestimmte Sepp Haderer und verabschiedete sich eilig.

      „Also, ich freu mich auf die Wanderung mein Schatz“, lächelte Jacob fröhlich, „und dieser Sepp ist bestimmt genau der Richtige. Der Concierge hat schon recht, ein richtiges Original.“

      „Denk ich auch. Aber was der immer mit den Geschichten über diesen komischen Berg hatte. Wir sollten mal den Concierge fragen, was es mit diesen Geschichten auf sich hat“, überlegte Magdalena.

      „Ach diese Märchen interessieren mich eigentlich nicht, aber wenn du magst, kannst du ja mal fragen. Die Antwort kenn ich aber schon“, grinste Jacob frech.

      „Das mach ich und zwar sofort. Kommst du mit?“ erklärte Magdalena und war auch schon auf dem Weg zur Tür und zum Arbeitsplatz des Concierge.

      Jacob hatte gar keine Chance auszuweichen. Es war ihm sichtlich unangenehm und es interessierte ihn auch überhaupt nicht, ob Geschichten und Gerüchte über den Berg existieren. Anders Magdalena, in ihr wurde irgendwie der Forscherdrang geweckt. Sie wollte jetzt unbedingt wissen, was an den Geschichten, die im Reiseführer standen, dran ist. Magdalena steuerte schnurstracks auf den Concierge zu, der mit den Vorbereitungen auf den kurz bevorstehenden Papstbesuch beschäftigt war.

      „Sagen sie mal, ich habe da in meinem Reiseführer von unerklärlichen Phänomenen über unser Wandergebiet, diesen Untersberg, gelesen. Was ist an den Geschichten dran?“ wollte Magdalena neugierig wissen.

      Der Concierge erschrak kurz, wohl wegen der forschen Art Magdalenas, hatte sich aber sofort wieder gefangen.

      „Ja da gibt es wohl die eine oder andere Geschichte, oder besser ausgedrückt, das eine oder andere Märchen, Frau Countz“, erklärte der Concierge lächelnd.

      „Sepp hat auch schon so komische Andeutungen gemacht und in mir die Neugierde geweckt. Auch mit dem morgigen Tag, Maria Himmelfahrt, dem 15. August, hat es wohl irgendetwas auf sich“, bohrte Magdalena nach.

      „Also an Maria Himmelfahrt ist in Bayern und Österreich ein hoher kirchlicher Feiertag, deswegen kommt ja auch der emeritierte Papst zu uns, ein großer Anhänger der Gottesmutter Maria. Das Fest besteht soweit ich weiß seit dem 7. Jahrhundert und an dem Tag ist auch die Kräuterweihe“, erzählte der Concierge, der Jacobs Unbehagen sah, „dann gibt es da noch eine Sage, nach der sich jedes Jahr an diesem Tag an einer geheimen Stelle ein Zeitloch öffnen soll. Es soll in eine Spiegelwelt führen, in der Kaiser Karl der Große über ein Volk aus Bauern, Rittern, Zwergen und Adeligen herrschen soll. Aber das ist nur eine Sage, ein Märchen. Bisher hat noch niemand dieses Zeitloch gefunden.“

      „Diesen Blödsinn hab ich in meinem Reiseführer auch gelesen. Da stand aber auch, dass der Dalai Lama diesen Berg als Herz-Chakra Europas bezeichnet und in eine Reihe mit Stonehenge, dem Bermudas Dreieck und auch dem Himalaja in Nepal stellt. Der Dalai Lama sagt diese Kraftorte seien alle miteinander verbunden. So und ich denke nicht, dass der Dalai Lama Quatsch erzählt“, wollte Magdalena aufgeregt wissen.

      „Mag ja alles sein. Aber es gibt keinerlei Beweise für irgendetwas. Das kann ich ihnen versichern. Sie werden Ihre Wanderung genießen und Geister werden sie bestimmt nicht zu Gesicht bekommen. Wann soll es denn losgehen?“ grinste der Concierge.

      „Sepp wird morgen um 8 Uhr hier sein und jetzt sollten wir unsere Ausrüstung checken und falls notwendig ergänzen“, mischte sich jetzt Jacob ein.

      „Na gut. Ich wette, Sepp wird uns noch die eine oder andere Geschichte erzählen können“, lachte Magdalena, drehte sich um und ging auf den Fahrstuhl zu. Jacob nickte dem Concierge kurz zu und folgte seiner Frau. Im Hotel wimmelte es in der Zwischenzeit vor Sicherheitsleuten und Polizei, die alle zum Schutze des Papstes da waren.

      Im Fahrstuhl fragte Jacob: „Was war denn das eben? Musste das sein?“

      „Was denn?“ grinste Magdalena verschmitzt.

      „Du bist den jungen Mann ja ganz schön angegangen. Der weiß so gut wie du und ich, dass diese Geschichten Quatsch sind. Und ich mag davon auch nichts mehr hören, gut?“ erklärte Jacob fordernd.

      „Ich weiß ja, dass das alles nur Märchen oder Sagen sind. Aber es macht mir Spaß den Aberglauben der Menschen heraus zu kitzeln. Deswegen werde ich morgen Sepp auch fragen, was er weiß“, lachte Magdalena fröhlich.

      „Aber treib es nicht zu bunt“, erwiderte Jacob resignierend.

      In ihrem Zimmer überprüften sie ihre Ausrüstung und packten alles zusammen in ihre großen Rucksäcke.

      „Spatzl, was meinst du, sollten wir uns nicht doch sicherheitshalber ein Zelt kaufen? Wer weiß wo der Sepp uns hin führt“, fragte Jacob nachdenklich.

      „Ja, vielleicht finde ich auch einen besseren Schlafsack, meiner ist an einigen Stellen gerissen“, überlegte Magdalena.

      „Gut, komm wir gehen in das Sportgeschäft um die Ecke und kaufen die Sachen. Vielleicht gibt es auch noch das eine oder andere, das sinnvoll für uns ist. Ein vernünftiger Kompass und Höhenmesser, wäre auch nicht schlecht“, antwortete Jacob und machte sich sofort fertig.

      Wenig später, sie hatten sich durch die Sicherheitskontrollen im Hotel und in der Stadt wegen des Papstbesuchs durchgekämpft, waren beide in dem Sportgeschäft angelangt. Jacob winkte einen Verkäufer herbei und erklärte ihm was sie alles suchten. Der Verkäufer zeigte Magdalena und Jacob ein Zelt, das einfach aufzustellen und sehr leicht war. Magdalena fand einen neuen Schlafsack. Der Verkäufer zeigte dem Ehepaar auch sinnvolle neue Features für ihre Wanderung. Jacob nahm den gewünschten elektronischen Kompass mit Höhenmesser und ließ sich davon überzeugen

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