Der vertrocknete Walser Birnbaum und die Erben. Stephane Rambicourt

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Der vertrocknete Walser Birnbaum und die Erben - Stephane Rambicourt

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der Zwischenzeit hatte sich die Anzahl der Sicherheitsleute und der Polizei vor und um das Hotel verdoppelt. Sie mussten mehrfach ihre Ausweise vorzeigen und es wurde auch der Inhalt ihrer Taschen kontrolliert. Endlich zurück in ihrem Hotelzimmer verstauten sie alles in ihren Rucksäcken. Die GPS-Sender packte Jacob in die Wanderhosen.

      „So ich denk, wir sollten uns jetzt noch ausruhen oder wenn du magst zum Hotelpool gehen. Was meinst du?“ schlug Jacob vor.

      „Gute Idee, wenn wir dahin kommen. Die Sicherheitsleute sind ja überall. Baden und auch mal kurz in die Sauna und das Dampfbad, dann sind wir morgen so fit wie ein ausgelatschter Turnschuh“, lachte Magdalena laut. „Nachdem das Mittagessen ausgefallen ist, würde ich vorschlagen hier im Hotel eine Kleinigkeit zu essen.“

      Jacob nickte lächelnd. Eine halbe Stunde später lagen beide relaxt auf ihren Liegen am Pool. Sie ließen es sich richtig gut gehen, hatten jeweils einen alkoholfreien Fruchtcocktail vor sich stehen und waren total entspannt.

      Als Jacob vom Dachgeschoss runter vor das Hotel schaute, konnte er sehen, dass vor und im Hotel in der Zwischenzeit der Teufel los war. Neben den Sicherheitsleuten und der Polizei waren jede Menge Journalisten und jetzt auch sehr viele Menschen, gelb-weiße Fähnchen schwenkend, auf der Straße und dem Hotelvorplatz. Wenig später fuhr eine große schwere Limousine, begleitet von Polizei auf Motorrädern und dem Jubel der Menschen vor dem Hotel vor.

      Unter wildem Blitzlichtgewitter, stieg der emeritierte Papst Benedikt XVI. aus der Limousine und winkte den Menschen zu. Eine Blaskapelle spielte und plötzlich war der Papst aus Jacobs Sichtfeld verschwunden. Das Blitzlichtgewitter und der Jubel der Menschen hielten jedoch an.

      „Schatz, der Papst ist angekommen“, lächelte Jacob.

      Magdalena nickte nur beiläufig und las in ihrem Buch weiter.

      Gegen 19 Uhr gingen beide, Arm in Arm, aufs Zimmer, um sich für das Abendessen fertig zu machen. Im Hotel waren die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal verschärft worden und sie hatten Probleme bis zu ihrer Suite zu gelangen. Als sie endlich ankamen, stellten sie fest, dass der Papst wohl auf dem gleichen Stockwerk einquartiert war und die Sicherheitsleute extrem argwöhnisch zu ihnen blickten.

      „Diese Sicherheitsvorkehrungen sind heftig, aber egal, nicht unser Problem. Auf geht es, anziehen und zum Essen gehen. Heute gibt es aber keinen Alkohol“, mahnte Magdalena und Jacob nickte zustimmend.

      Um 20 Uhr saßen sie an ihrem Tisch in Hotelrestaurant und aßen. Im Restaurant waren nur sehr wenige Besucher, wohl weil sich viele Hotelgäste von den Sicherheitsmaßnahmen hatten abschrecken lassen. Umso schneller hatten beide ihr Essen vor sich stehen und aßen mit großem Appetit.

      Sie bemerkten auch jetzt nicht, dass sich die alte Frau, die sie bereits am Tag ihrer Ankunft beim Essen trafen, auf sie zu bewegte. Erst als sie wieder direkt neben Magdalena stand. Jacob und Magdalena zuckten vor Schreck zusammen.

      „Hütet euch vor dem Berg. Geht nicht auf den Berg. Ihr seid in großer Gefahr“, sagte die Frau eindringlich.

      „Wie kommen sie hierher, wer sind sie und was wollen sie von uns?“ fragte Jacob erschrocken.

      „Ich bin die Moserin von der Vierkaser-Alm. Ich will euch nur warnen. Seid vorsichtig. Wenn ihr auf den Berg geht wird nichts mehr so sein wie es bisher war“, sagte die Frau lächelnd und bewegte sich vom Tisch weg. Jacob sah sich sofort um, sah aber die alte Frau nicht mehr. Sie hatte sich wie in Luft aufgelöst.

      „Hab ich das gerade geträumt?“ wollte Jacob wissen.

      „Wenn du geträumt hast, hab ich das gleiche geträumt. Nein, das war real. Sie warnt uns vor dem Berg“, entgegnete Magdalena nachdenklich.

      „Ist das nicht die gleiche alte Frau, die uns schon einmal über den Weg gelaufen ist?“ fragte Jacob.

      Magdalena nickte nur nachdenklich.

      „Also habe ich nicht geträumt. Die war schon mal an unserem Tisch, an unserem Ankunftstag. Das ist bestimmt eine arme alte einsame Frau, die uns erschrecken will“, erwiderte Jacob, „sie sagte doch, sie ist die Moserin von der Vierkaser-Alm. Wie die wohl an den Sicherheitsleuten vorbei gekommen ist?“

      „Ja, so etwas hab ich auch verstanden“, sagte Magdalena kleinlaut.

      „Ach, egal. Wir lassen uns den Abend und die Wanderung nicht verderben“, lenkte Jacob ab.

      Magdalena nickte nachdenklich und als sie eine Stunde später auf ihr Zimmer gingen, fragte Magdalena den Concierge, der gerade geschäftig an ihnen vorbei stürmen wollte:

      „Kennen sie die Vierkaser-Alm?“

      Der junge Mann nickte und erklärte: „Klar. Das ist eine uralte Alm in der Nähe von Großgmain auf etwa 1600 m Höhe gelegen. Die ist aber schon seit weit über 100 Jahren nicht mehr bewirtschaftet und total verfallen.“

      „Danke, sie wissen nicht wer da zu letzt wohnte?“ fragte Magdalena beiläufig.

      Der Concierge schüttelte irritiert nur mit dem Kopf. Magdalena bedankte sich und folgte ihrem Ehemann zum Fahrstuhl, der sie zu ihrem Zimmer brachte. Jacob hatte keine Lust seine Frau zu fragen, was sie von dem Concierge wollte.

      Am nächsten Morgen waren Jacob und Magdalena Countz frühzeitig beim Frühstück und pünktlich um 8 Uhr in der Hotelhalle abmarschbereit. Die Hotelküche hatte ihnen Lunchpakete und Getränke bereitgestellt, die schnell in den Rucksäcken verstaut waren. Sie warteten auf Sepp Haberer, ihren Wanderführer, der auch kurze Zeit später eintraf. Nach einer kurzen Begrüßung, zog Sepp Haderer eine Wanderkarte aus seinem Rucksack und winkte auch den Concierge zu sich.

      „Guat. Mir wern folgende Route gehen. Dös Hotel muaß a unsern Weg kennen. Also. Mir gengen noch Bischofswiesen, übern Gschirrkopf noch Untergern und dann Obergern. In Obergern is euer Schlafplatz scho gricht. In oam Schober, bisserl außerhalb. Anderntags gehts weiter Braune Wand, Lerchenecker Wand. Ob mir bis Hallein noamol in Bad Dürrnberg übernachten miassen, wern mer sehn. Guat?“ erklärte Sepp auf seiner Karte und zeigte mit dem Finger auf die einzelnen Punkte.

      „Du host alls aufgschriebn?“ fragte Sepp den Concierge der nur kurz nickte.

      „Und ihr hoabts alles was brauchts? Verpflegung, was zu Trinken? Guat gemma“, bestimmte Sepp Haderer, faltete seine Karte zusammen, verstaute sie wieder in seinem Rucksack und marschierte los.

      „Oh Sepp, ich vergaß. Eine chinesische Wandergruppe wird sich später auch noch auf den Weg zum Untersberg machen. Nur dass du Bescheid weißt“, rief der Concierge Sepp Haderer nach, der nur kurz nickte, als Zeichen dass er verstanden hatte.

      Jacob erklärte dem Concierge noch kurz, dass er und seine Frau Notfall-GPS-Sender mit dabei hatten und flitzte auch sofort seiner Frau und dem Wanderführer hinterher.

      Jacob und Magdalena beeilten sich ihrem Wanderführer schnellstens zu folgen.

      „Jo, mir gengen erst aus der Stadt aussa. No kämer mir redn. Wissts, ich mog die Stadt net“, brummte Sepp Haderer vor sich hin und ging flotten Schrittes weiter. Erst als er die letzten Häuser der Stadt hinter sich gelassen hatte blieb er stehen und wartete auf Jacob und Magdalena, die knapp 50 Meter hinter ihm gegangen waren.

      „So, mir san jetzt beim Salzbergwerk und gehn jetzt am Gerner Bach entlang bis nach Hohenaschau. I dat sagn,

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