Der vertrocknete Walser Birnbaum und die Erben. Stephane Rambicourt

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Der vertrocknete Walser Birnbaum und die Erben - Stephane Rambicourt

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geht nicht auf den Berg. Wenn er euch erwischt, wird nichts mehr so sein wie es vorher war. Es ist kein Zufall, dass ihr ausgerechnet jetzt, wenige Tage vor dem 15. August, hier her gekommen seid. Das ist genau so vorbestimmt. Ihr könnt euch aber retten, indem ihr nicht zu dem Berg geht. Folgt nicht der Bestimmung“, erklärte die alte Frau mit monotoner Stimme und verschwand wieder aus den Träumen von Jacob und Magdalena.

      Jacob und Magdalena erwachten beide verwirrt und schweißnass zeitgleich aus ihrem Alptraum. Obwohl jeder bemerkte, dass der andere auch wach war, sprachen sie kein Wort und schliefen kurze Zeit später erneut ein. Am nächsten Morgen erwachten beide und fühlten sich wie gerädert. Später beim Frühstück, kam die Unterhaltung zwischen beiden nur sehr langsam in Gang.

      „Wie hast du denn geschlafen?“ fragte Magdalena müde.

      „Nicht so gut. Und du?“ antwortete Jacob brummig.

      „Auch nicht. Vermutlich waren wir von der Fahrt überanstrengt“, mutmaßte Magdalena, „deshalb ist heute Wellness und totales Ausspannen genau richtig für uns.“

      „Ja, denk ich auch. Wir gehen gleich nach dem Frühstück an die Rezeption und buchen auch die weiteren Anwendungen“, erwiderte Jacob.

      Keiner sprach über seinen Alptraum. Nur langsam löste sich die innere Anspannung, die jeder in sich hatte, und es kam die heitere Unbeschwertheit der beiden zurück.

      An der Rezeption ließen sie sich über die Erweiterung ihres bisherigen Wellness-Programms beraten und buchten gleich ihre zusätzlichen Anwendungen. Arm in Arm, wie frisch Verliebte schlenderten die beiden in Richtung der Wellness-Abteilung. Eine freundliche Hotelmitarbeiterin empfing das Ehepaar und führte es in einem kleinen Rundgang durch den Wellness-Bereich des Hotels. Zunächst nahmen beide ein Fangobad, anschließend ließen sie sich massieren. Sie hatten sich für eine klassische Massage entschieden, besuchten anschließend die große Saunalandschaft und das Dampfbad. Zwischendurch entspannten sie sich in der sommerlichen Sonne und am großen Außenpool auf dem Dachgeschoss des Hotels.

      Magdalena schloss sich Jacob an und nahm zusätzlich noch einen großen Kosmetiktermin wahr.

      Der Tag verging wie im Flug und auch die Alpträume waren vergessen. Beide fühlten sich wieder pudelwohl und erholt.

      Am Abend ließ sich Jacob vom Concierge eine schöne und wenig anstrengende Wandertour vorschlagen. Die Tour sollte über knapp 20 Kilometer von der Bahnstation Hallthurm in Bischofswiesen nach Bad Reichenhall führen. Für das elsässische Ehepaar der richtige Einstieg, wie der Concierge meinte. Das Highlight der Tour sollte der Abstieg über den steilen Waxriessteig sein.

      Am nächsten Tag frühstückten sie frühzeitig und ließen sich dann mit einem Taxi zu ihrem Ausgangspunkt, der Bushaltestelle Hallthurm in Bischofswiesen bringen. Von dort aus wanderten sie gemütlich durch Wälder, vorbei an am Signalkopf, dem Rotofenturm bis zur Steinbergalm, wo sie eine längere Rast machten. Von dort aus gingen sie den Steig hinauf und erreichten den Gipfel des Dreisesselbergs. Auf der Schlegelmulde-Alm machten sie auf fast 1.800 Höhenmetern ihre Mittagspause. Am Nachmittag erreichten sie den Waxriessteig, der mit vielen Kehren und steilen Stücken bergabwärts führte, um später die Stadt Bad Reichenhall zu erreichen.

      Magdalena und Jacob sprachen auf ihrer Wanderung sehr viel miteinander, unterhielten sich über ihre Kinder und über Gott und die Welt. Den gemeinsamen Alptraum, mit dem Erscheinen der Moserin von der Vierkaser-Alm aus der vorletzten Nacht, hatten sie bereits wieder vergessen und keiner sprach die seltsame Begegnung im Weinlokal mit der alten Frau an.

      Nach einer kleinen Ruhepause bummelten sie Arm in Arm durch Bad Reichenhall, aßen in einem sehr guten italienischen Restaurant ihr geliebtes Saltimbocca alla Romana und tranken dazu einen hervorragenden Barolo.

      Erst am späten Abend fuhren sie mit einem Taxi zu ihrem Hotel zurück. Dort ließen sie den schönen Tag an der Hotelbar bei einem Cocktail ausklingen und überlegten sich noch ihr Programm für den nächsten Tag.

      „Wollen wir morgen nach Salzburg oder eher nach München fahren?“ fragte Jacob lächelnd.

      „Ich würde Salzburg bevorzugen, aber mir ist es egal“, grinste Magdalena, „schöne Dinge gibt es hier wie dort.“

      „Oh, mein Schatz. Ich hab es gewusst. Morgen wird ein teurer Tag. Aber wenn du magst, fahren wir zuerst nach Salzburg“, lachte Jacob und küsste seine Frau.

      „Wieso wird der Tag teuer werden?“ grinste Magdalena neckisch, „in Salzburg gibt es doch sehr viele Sehenswürdigkeiten wie die Festung, Schlösser, Parks und Museen.“

      „Klar und jede Menge Boutiquen, Läden und soweit ich weiß auch ein Outlett-Center“, frotzelte Jacob seine Frau.

      „Nein, wirklich?“ lachte Magdalena und nahm Jacob liebevoll in die Arme.

      „Diesen Blick kenne ich. Ich hab es befürchtet. Aber wenn ich ehrlich bin, war mir das schon vor unserer Reise klar“, grinste Jacob und küsste seine Frau.

      Die Barkeeperin, die das Gespräch der beiden Eheleute mitbekommen hatte, lächelte und stellte neue Cocktails vor Magdalena und Jacob.

      Bevor sie in ihr Zimmer gingen, ließ sich Jacob an der Rezeption noch einen Reiseführer für Salzburg geben, den er auf dem Weg in ihr Zimmer flüchtig durchblätterte.

      Am nächsten Morgen fuhren sie nach einem sehr ausgiebigen Frühstück mit ihrem Auto nach Salzburg, das sie bereits nach einer knappen Stunde erreichten.

      Ihr erster Weg führte sie in das historische Zentrum der Stadt, das auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO steht. Natürlich mussten sie den Mozartplatz mit dem Mozartdenkmal besuchen, sowie den Dom und auch eine Reihe von Schlössern. Im barocken Mirabellgarten mit dem Heckentheater, dem Zwergelgarten und dem Bastionsgarten machten sie eine längere Pause, um dann anschließend in die Altstadt zurückzukehren, um dort ein wenig zu shoppen.

      Jacob hatte Recht behalten. Es wurde ein teurer Tag. Magdalena erstand eine Designerhandtasche, passende Schuhe und ein wunderschönes Kleid eines italienischen Nobellabels. Aber Jacob freute sich, als er in die leuchtenden Augen seiner Magdalena sah.

      In einem Bräustüberl ließen sie den Tag bei einem guten Essen ausklingen und fuhren zurück in ihr Berchtesgadener Hotel.

      An den folgenden Tagen ruhten sie sich auf ihrem Zimmer oder am Dachpool des Hotels aus und nahmen ihre Wellness-Termine wahr. Ayurveda-Behandlungen, Massagen mit heißen Steinen, Sauna, Whirlpool, Yoga, Fitnessstudio oder auch nur das Ausspannen am Swimmingpool standen auf dem Programm. Beide nahmen auch Gesichtsbehandlungen, Peeling oder Gesichtsmasken, so dass sie bereits nach wenigen Tagen gut erholt aussahen. Statt Wein oder Bier tranken sie Fruchtcocktails und aßen viel Salat.

      Abends schlenderten sie verliebt durch die Einkaufsstraßen der Stadt. Gingen gemeinsam Essen, Magdalena achtete bei den Bestellungen sehr auf eine vitaminreiche Kost, und sie unterhielten sich sehr viel.

      Jetzt waren sie schon knapp über eine Woche in Berchtesgaden und saßen in einem gemütlichen Café, als Jacob vorschlug eine größere Wandertour über 2 oder 3 Tage hinweg zu machen. Magdalena war von der Idee total begeistert.

      „Hast du dir schon überlegt welchen Weg wir gehen könnten?“ fragte Magdalena lächelnd.

      „Nein, ich kenne mich hier ja nicht aus. Aber ich denke, wir könnten entweder zum Königssee oder auch nach Hallein

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