Wolken, Land und Wasser. Michael Schenk

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Ich glaube nicht, dass sie großes Ungemach bringen.“

      „Vielleicht wurden diese Himmelsschiffe sogar von anderen Überlebenden unseres alten Landes erbaut“, war eine hoffnungsvolle Stimme zu hören. „Anderen Überlebenden, die nach uns suchen und uns nun endlich gefunden haben.“

      Der Glasschmelzer mit dem Langauge übergab das Instrument an Indara. „Ich glaube es nicht. Weit hinter den drei Fluggeräten schwebt etwas sehr viel Größeres am Himmel. Etwas wirklich Gewaltiges.“

      Indara nahm das Langauge und war schockiert, als sie die ferne Wolkenstadt sah. Undeutlich und weit entfernt, doch ihre gewaltigen Ausmaße waren offensichtlich. Ein wenig bleich geworden, wandte sie sich dem Schwertmann zu. „Benachrichtige das Reet. Und der Hochherr der Stadt soll Alarm auslösen.“

      „Das ist nicht erforderlich.“

      Niemand hatte auf die Annäherung der Reitergruppe geachtet. Erst die ruhige Stimme des Sprechers zog nun die Aufmerksamkeit auf die kleine Schar.

      „Das ist Nedeam!“, kam der Ruf. „Der Hochlord ist da!“

      Nedeam war beliebt im Volk und Jubel brandete auf, bis Nedeam um Ruhe bat. „Lasst uns abwarten, was sich uns dort nähert. Ich glaube nicht, dass man feindliche Absichten hat. Wir sahen das Objekt von der Küste aus und eilten hierher, so schnell es uns möglich war. Bereiten wir uns auf die Begrüßung der Fremden vor. Wir sollten dies tunlichst in der gebotenen Höflichkeit tun. Freunde findet man selten und Feinde hat man sich rasch genug gemacht.“ Er breitete die Arme aus. „Schafft ein wenig Raum, damit die unbekannten Herren des Himmels hier landen können. Ah, und holt ein paar Musikanten her, die fröhlich aufspielen.“

      „Ihr habt den Hochlord gehört!“, rief Frau Indara und klatschte auffordernd in die Hände. Nun los, bewegt euch!“

      Die Unbekannten kamen nur sehr langsam näher.

      „Das Reet, Herr?“, raunte Antarim.

      Nedeam schüttelte entschieden den Kopf. „Auf keinen Fall, mein erster Schwertmann.“

      „Sie kommen bedrohlich langsam näher“, meinte der Anführer der berittenen Kämpfer. „Vielleicht suchen sie sich bereits die lohnenden Ziele für ihren ersten Angriff aus.“

      Nedeam stützte die Hände auf die Deckenrolle vorne am Sattel. „Ich kann Eure Bedenken verstehen, doch ich vermute, dass sie ebenso unsicher sind wie wir. Sie sind vorsichtig, was man ihnen nicht verdenken kann.“ Er sah seinen Freund lächelnd an. „Außerdem … Seht Euch das gewaltige Objekt an, welches hinter den drei vorderen folgt. Alle Reets und Kämpfer der Landmark könnten nichts dagegen ausrichten. Die Fremden könnten einfach über unsere Köpfe fliegen und uns mit Steinen erschlagen oder was immer ihnen als Waffe dient. Doch wer solche Dinge baut, der ist kein Barbar, der sinnlos einen Kampf beginnt.“

      Inzwischen schuf man hastig einen freien Platz, der reichlich Raum für die kleineren Flugobjekte bot. Von überall, aus der Stadt, vom Markt und aus den Betrieben, eilten Menschen herbei, um dem Schauspiel und der Ankunft der Fremden beizuwohnen. Zwei Gruppen von Musikanten sammelten sich bei Nedeam und Indara.

      „Spielt etwas Fröhliches“, forderte der Hochlord, „und hört erst auf, wenn ich das Zeichen gebe.“

      „Die beiden Kleinen ähneln Vögeln“, stellte Antarim fest, „und das große Objekt jenen Beschreibungen, in denen unsere Legenden von den Himmelseglern Alnoas berichten.“

      „Ihr habt recht, mein Freund.“ Auch Nedeam behielt die Objekte unentwegt im Auge. „Die Fremden werden sich an unseren Bannern orientieren. Wo ein Banner weht, da befindet sich auch derjenige, der etwas zu Sagen hat. Frau Indara, kommt näher an meine Seite und Ihr, Antarim, übernehmt den Befehl über unsere Ehrenwache.“

      Mit der Handvoll Ordnungskräfte des Marktes war die Zahl der Schwertmänner auf zehn angewachsen, die hinter dem Herrn der Landmark eine saubere Linie bildeten. Das Banner des Pferdefürsten und der Wimpel der Stadt Newam wehten leicht im sanften Wind aus, der nun vom Meer heranstrich.

      Die Himmelsflieger waren nun so nahe, dass man Details erkennen konnte, sofern der Blickwinkel von unten dies zuließ. Doch über der Reling des großen Objektes waren nun Gesichter zu sehen, die neugierig nach unten blickten.

      Nedeam lachte befreit auf und winkte mit den Armen. „Rote Haare und lange Bartzöpfe? Das sind Zwerge, ihr guten Leute! Zwerge, wie jene, mit denen wir einst Seite an Seite kämpften.“

      „Dann sind es gute und ehrbare Wesen“, seufzte Indara erleichtert.

      „Mag so sein“, brummte Antarim, der jedoch misstrauisch blieb. „Es heißt, Zwerge seien uns im Wesen sehr ähnlich. Doch es gibt gute Menschen und es gibt Menschen, welche die finsteren Abgründe verschlingen mögen.“

      „Da habt Ihr fraglos recht“, stimmte Nedeam zu. „Doch bei den kleinen Herren unseres alten Landes, da fand ich niemals ein arglistiges Wesen. Nein, dies ist ein Tag der Freude.“

      In dem großen Luftschiff konnte der Herr der Wolkenstadt Eldont'haneeva seinerseits seine Unruhe nicht ganz verbergen. Unter den Zwergen versammelte sich eine immer größere Menschenmenge und starrte zu ihnen empor.

      „Kann jemand erkennen, ob sie Waffen schwingen?“, kam die besorgte Frage eines Zwerges.

      „Wenn sie uns feindselig gesonnen sind, so brauchen sie keine Waffen“, meinte ein anderer. „Die sind zu zahlreich und könnten uns mit bloßen Händen zerreißen.“

      „Dort wehen Banner.“ Handelsmeisterin Benara Klughand nahm ihr kleines Langauge und reichte es an Barbrot weiter. „Wo Menschen ein Banner führen, da ist jemand von Bedeutung.“

      Der Stadtmeister zog an seinen beiden Bartzöpfen und nickte zögernd. „So ist es, so ist es. Wir landen bei den grünen Tüchern, Freunde. Gebt Zeichen an die Flügelschwingen, dass sie in der Luft bleiben sollen. Nur für den Fall, dass diese Leute sich doch als unfreundlich erweisen.“

      Benara strich sanft über einen seiner Bartzöpfe. „Es wird schon gut gehen, Barbrot.“

      „Es wäre schlimm für unsere Stadt, wenn wir hier keinen friedlichen Handel treiben können.“

      Die Fluggeräte erreichten eine freie Fläche, die man unter ihnen gebildet hatte. Sie befanden sich noch in einer sicheren Höhe von rund zweihundertfünfzig Längen. Von unten klang Musik herauf und Barbrot gab das Zeichen, zu landen.

      Das Luftschiff mit der starren Tragehülle verfügte über zwei getrennte Auftriebskörper. Einer war mit dem Gas gefüllt, welches leichter als Luft war. Er trug das größte Gewicht von Schiff und Besatzung. Der andere wurde mit heißer Luft betrieben. Jetzt wurden die Sonnenspiegel in den Schatten der Hülle gedreht. Die Luft wurde nicht mehr aufgeheizt, erkaltete und das Luftschiff begann langsam zu Boden zu sinken.

      „Macht freundliche Gesichter, meine Brüder und Schwestern“, befahl der Führer des Schiffes. „Zeigt ihnen, dass wir nichts Übles beabsichtigen.“

      Das Luftschiff setzte mit einem sanften Ruck auf. Immer mehr Gewicht ruhte auf dem unteren Rumpf, so dass er bald sicher auf dem Boden stand. Aufgrund der starren Konstruktion fiel die Auftriebshülle nicht in sich zusammen.

      Instinktiv packte Barbrot die Hand von Benara und für einen flüchtigen und kostbaren Moment lächelten sie sich zu und gaben sich ihren intimen

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