Stadt der Sünder. Myron Bünnagel

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Stadt der Sünder - Myron Bünnagel

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kehrte etwas Leben in mich zurück. Ich bewegte vorsichtig die Beine, brachte mich in eine erträgliche Position. Meine Hände waren völlig taub, vielleicht hatte der Draht schon alles durchtrennt. Der Blutgeschmack in meinem Mund mischte sich mit der Bitterkeit von Galle. Alles fühlte sich ziemlich schlimm an. Wenn ich noch lange hier lag, durchnässt und frierend, war ich wieder kurz vor tot.

      „Weißt du, Marr, ich habe dich immer gemocht. Hielt dich für clever, ganz wie deine Mutter. Ich habe dir einen Job gegeben, mehr als einmal. Alles koscher, nichts, was einem wie dir Probleme bereitete. Und wenn du weiter gewollt hättest … warum nicht? Ich habe es dir angeboten. Gibt genug zu tun in einer Firma wie der meinen. Aber du wolltest frei sein, unabhängig. Zumindest von anderen. Wie deine Mutter. Auch das war okay, ich verstand es. Du bist daraufhin auf die Schnauze gefallen, hast dafür bezahlt. Man sollte meinen, du hättest daraus gelernt …“ Er seufzte gequält: „Aber es ist wohl das verdammte Blut. Du kannst nicht dagegen an.“

      Ich war überrascht ob der Bitternis in seiner Stimme. Zudem irritierte es mich, dass er so viele Dinge über Dolores wusste. Die beiden kannten sich, mehr aber nicht. Und wie es bei Josiger selbst war, ahnten ein paar Leute aus dem Milieu, wie er oder meine Mutter ihr Geld verdienten. Nur wurde nie offen darüber gesprochen, eine Art Berufsehre.

      Es dauerte etwas, bis ich eine Antwort herauswürgen konnte. Jeder Buchstabe schien mir die Kehle zu zerschneiden. „Fick dich!“ Aber es tat gut. Dafür, dass er mich fast umgebracht hatte, musste ich mir auch noch diesen Mist anhören.

      Bodo sah auf, als hätte er ohnehin nicht mit mir gesprochen, dann lachte er röhrend. Fast wie ein Besessener. Die Laute hallten noch in der Schlucht nach. „Du hast Nerven, Junge. Erblasten haben nicht nur Nachteile, was?“ Er schlug sich auf die Oberschenkel, dann wurde er abrupt wieder ernst: „Ich hoffe, du hast deine Lektion gelernt, Marr. Das hoffe ich wirklich. Noch einmal kommst du damit nicht durch. Das weißt du, ja?“

      Shit, die Lehrstunde würde ich so schnell nicht vergessen. Ich nickte langsam.

      „Gut“, Josiger zog ein Klappmesser aus seiner Jackentasche. Die Klinge war lang und schmal, schimmerte im Licht. Und war kalt, als er sie mir an die Kehle drückte. Ich zuckte unwillkürlich zurück, spürte, wie die Schneide über meine Haut glitt. „Ich will alle Fotos und Negative. Morgen. Du bringst sie mir ins Büro. Keine krummen Touren, kein gar nichts. Wenn du nicht lieferst, bist du tot. Wenn du abhaust, finde ich dich. Verstanden?“

      Ich formte ein stummes Ja, wagte nicht, mich zu bewegen. Meine Augen schmerzten, weil meine Lider nicht mal blinzeln wollten. Bei dieser ganzen Geschichte hatte ich mich übel verschätzt. Verdammt übel. Ich verstand nicht an welcher Stelle das passiert war. Oder warum Josiger so heftig reagiert hatte. Nicht mal, warum er selbst mir ein scheiß Messer an die Kehle hielt. Man sollte meinen, er hätte seine Leute dafür.

      Okay, ich war die Schlucht nicht hinuntergefallen. Gestolpert, ja, aber irgendwie hatte ich mich gefangen, balancierte über dem Abgrund. Keinen Fehler jetzt, und die Sache würde glimpflich ablaufen.

      Bodo knurrte, dann nahm er die Klinge fort und säbelte damit an meinen Fesseln herum. Meine Hände waren immerhin noch nicht abgestorben, denn die Bewegungen peitschten neuen Schmerz hinein. Ich biss die Zähne zusammen, bis der Druck endlich nachließ, zwinkerte die Tränen fort. Rückte herum, bis ich der Schlucht den Rücken zukehrte. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Josiger den Draht in den Abgrund schleuderte, das Messer zusammenklappte und einsteckte. „Morgen, Marr, enttäusche mich nicht.“ Sein behandschuhter Finger tippte mir gegen die Stirn, dann stand er auf und stapfte davon.

      Ich schloss die Lider, fühlte mich unglaublich erschöpft und leer. Verdammt. Es hätte auch alles zu Ende sein können. Einfach so. Nur, weil ich mich verschätzt hatte. Vor allem aber, weil ich wieder mit Dingen angefangen hatte, von denen ich wusste, dass sie nichts Gutes für mich bedeuteten.

      Die Tür des Wagens schlug zu, einen Moment später heulte der Motor auf und das Licht zog sich zurück. Eilte dem Jeep voraus, als er der Straße nach Prezella folgte.

      Ich blieb alleine mit Stille, Regen und Schmerz.

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