Zwiebelsuppe à la Jules. Louis Geras

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Zwiebelsuppe à la Jules - Louis Geras

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Falten noch verstärkten.

      Britta war wie angewurzelt stehen geblieben. Sprachlos starrte sie Frau Widekind an. „Das können Sie doch nicht tun?“, stieß Britta schließlich hervor. „Sie können mich doch nicht so einfach vor die Tür setzen. Ich brauche diesen Job. Wovon soll ich denn leben und die Miete bezahlen?“ Fassungslos schüttelte sie den Kopf. Frau Widekind zuckte nur ihre hageren Schultern und sagte kühl: „Das habe ich nicht beschlossen, sondern die Konzernleitung. Ich muss eine Mitarbeiterin entlassen. Und dass sind Sie. Punkt um! Ich kann es nicht ändern. Nehmen Sie sich die restlichen Tage es Monats frei. Mehr kann ich für Sie nicht tun. Es tut mir leid, Frau Sanders.“

      Die letzten Worte klangen emotionslos. Britta lief ein kalter Schauer über den Rücken. Frau Widekind klang, wie eine dieser Roboterfiguren in den alten Science-Fiktion-Filmen, die Britta gesehen hatte. Noch einmal öffnete sie ihren Mund um Einwände zu erheben, schloss ihn aber wieder, als sie Frau Widekinds abweisendes Gesicht sah. Die kalten Augen der Filialleiterin machten klar, dass jedes weitere Wort vergebens sein würde.

      Langsam wandte sich Britta um. Sie bewegte sich traumwandlerisch auf die Tür zu, stieß sie auf und trat auf den Gehsteig hinaus. Dort blieb sie stehen. Die wärmenden Sonnenstrahlen streichelten über ihr Gesicht. Trotzdem war ihr eiskalt. Selbst im grellen Sonnenlicht erschien ihr die Umgebung seltsam grau und düster. Menschen drängten an ihr vorbei und stießen sie an. Minutenlang konnte sie keinen Schritt machen. Sie wusste nicht wohin. Dann begann sie zu gehen. Britta setzte einen Fuß vor den anderen.

      Jules II

      Wieder trieb der Hunger Alex in Jules’ Bistro. Als er den um diese Zeit gut besuchten Gastraum betrat, begrüßte Jules ihn, wie einen alten Bekannten. Sofort fühlte sich Alex wohler. Wenigstens hier schien man ihn nicht vergessen zu haben. Hier wurde er erfreut begrüßt und zu seinem ‚Stammplatz‘ geleitet, auch wenn er erst das dritte oder vierte Mal hier gewesen war.

      Ohne lange zu fragen, stellte Jules ihm einen Cognac hin. Alex prostete ihm dankbar zu, obwohl er heute einem Bier den Vorzug gegeben hätte. Er kippte die scharfe Flüssigkeit hinunter und nach dem er sich mit geschlossenen Augen angewidert – unverkennbar die Nachwirkungen des Vortages - geschüttelt hatte, stellte er den Cognacschwenker ab.

      Als er die Augen wieder öffnete und die Hand hob, um Jules um ein Bier zu bitten, sah er überrascht in ein Paar veilchenblauen Augen, die gerade verdächtig feucht wurden. Alex‘ Hand sank langsam wieder nieder. Hilflos sah er zu, wie die erste Träne sich den Weg über die Wangen der gegenübersitzenden neuen Nachtbekanntschaft suchte. Mehrmals schluchzte sie auf. Man sah ihr an, dass sie verzweifelt gegen die Tränen ankämpfte und … erbärmlich verlor.

      Der Damm brach und Alex fand sich einem Wasserfall gegenüber, der von heftigem Schluchzen unterstützt wurde. Und … abermals machte Alex den gleichen Fehler wie am Tag zuvor. Er sprach sie an.

      „Hat wohl wieder keine Zeit?“, erkundigte er sich hin und her gerissen zwischen mitfühlend und genervt sein. Und zwischen heftigen Schluchzen und einer neuerlichen Sturzflut von Tränen war so etwas wie ein Nicken zu erkennen. Dann hauchte sie noch ein „auch“ und presste das Taschentuch gegen das Gesicht.

      Alex erkannte sofort, dass hier nur etwas Kräftigeres helfen konnte. Er winkte Jules, streckte zwei Finger in die Höhe und kurz darauf standen zwei fingerbreit gefüllte Cognacgläser vor ihnen.

      Stammgast zu sein, hatte ganz offensichtlich beachtliche Vorteile. Es reichten Gesten und der Bistrobesitzer erkannte daran was und wie dringend man etwas brauchte beziehungsweise man wollte.

      „Trinken Sie!“, forderte Alex sein Gegenüber auf, „Schmeckt zwar scheußlich und die Probleme werden nicht weniger, aber irgendwie schafft man den nächsten Tag“, fügte er tröstend hinzu und schob ihr einen der Schwenker zu. Er hatte inzwischen doch schon etwas Erfahrung mit Frust, Trauer und Einsamkeit. Mit zitternder Hand griff sie danach, während sie mit der anderen ein Taschentuch über die Nase rieb, und führte den Cognacschwenker zum Mund. Hier hielt sie kurz inne und hob Alex leicht ihr Glas entgegen, lächelte mühsam und nahm dann einen kleinen Schluck, verzog den Mund und leerte dann mit todesverachtender Verzweiflung das Glas.

      Den Rest des Abends erfuhr Alex von Brittas Entlassung, ihren erfolglosen Versuchen Giovanni, ihren Geliebten, telefonisch zu erreichen und von Julias unerwünschter Gegenwart.

      Geduldig hörte Alex Britta zu. Hin und wieder warf er ein paar Worte ein, tätschelte tröstend ihre Hand und nickte oder schüttelte, je nach Bedarf, den Kopf. Dabei hätte er selbst gerne über seine Probleme gesprochen.

      Erst spät trennten sie sich. Britta nahm ein Taxi. Bevor sie einstieg, umarmte sie Alex dankbar und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Alex blickte den roten Lichtern des Autos nach. Er hatte ein seltsames Gefühl in der Magengegend, was er dem reichlichen Alkoholkonsum zuordnete. Langsam wanderte er den Gehsteig entlang, wobei er entweder wie ein Junge von Pflasterstein zu Pflasterstein hüpfte oder an der Kante entlang balancierte. Je nach Möglichkeit. Aber immer leicht schwankend. Als er den Kopf hob, konnte er die Sterne sehen. Verwundert blieb er stehen und betrachtete sie. Wie lange war ihm nicht mehr aufgefallen, wie schön sie waren?

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