Süße Lust Tochter. Katrin Ludwig

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Süße Lust Tochter - Katrin Ludwig

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"Nun tu ihm schon den Gefallen." Sie zerrte Fränzi am Arm zum Boot und sie stiegen beide ein.

      "Mach dein Haar auf", schrie der Vater vom Ufer.

      Die Mutter nahm den Kamm aus den Haaren.

      "Fränzi auch", rief er, "Fränzi mach das Haar auf. Wirf es zurück und beug dich ein wenig nach hinten."

      "Der spinnt wohl", sagte Fränzi nun laut zur Mutter. Sie öffnete den Pferdeschwanz und das Haar fiel blond und seidig auf sie hernieder. Sie sah verwirrt zum Vater hin, der langsam mit der Kamera auf die Frauen zuging, die ihm aus dem Boot steigend entgegenkamen.

      Die Mutter nahm das Haar hoch und ließ es fallen.

      "Gut so?" fragte sie vergnügt und zu Fränzi gewandt, "wir werden noch heimliche Stars. Und später wird man uns fragen, wieso wir nicht zum Film gegangen sind." Sie kicherte, nahm Fränzi um die Taille, nickte dem Vater zu. "Komm, du Meisterregisseur. Wir machen uns jetzt ein bühnenreifes Menü!"

      Seit die Mutter angekommen war, hatte sie stillschweigend den Haushalt übernommen. Fränzi war das recht, obwohl die Methode des Vaters ihr praktischer erschien. Aber die Mutter bestand auf ihrer, wie sie sagte, altfränkischen Tour: Die Familie verwöhnen und sich selbst dazu Zeit nehmen.

      Es war tatsächlich ein bühnenreifes Menü mit mehreren Gängen, das über die Mikrowelle gezogen wurde und je nach Art, heiß oder kühl auf den Tisch gelangte. Die Mutter sah dankbar und zufrieden aus. Wenn sie etwas nicht ausstehen konnte, waren es erfolglose Essen.

      "Das kann aber nicht jeden Tag so weitergehen", sagte der Vater stöhnend. "Ich werde zu dick. Das ist das Letzte, was mir passieren dürfte."

      Die Mutter sah ihn aufmerksam und verliebt an.

      "Du bist gerade richtig", sagte sie, "überall". Sie hatte diesen Du-weißt-schon-wo-Blick, der Fränzi immer schon ein wenig peinlich war.

      Der Vater lächelte geschmeichelt und küsste flüchtig ihren Unterarm. "Du machst es einem eben leicht", sagte er galant.

      Abends hörte Fränzi die Eltern noch lange miteinander reden. Von Zeit zu Zeit lachte die Mutter auf. In Fränzi breitete sich große Ruhe aus, sie fühlte sich den Eltern sehr nah und wäre gern zu ihnen gegangen.

      Eines Tages stand Karl vor der Tür. Groß, stämmig mit behaarten Unterarmen und einer gelben Schirmmütze verkehrt herum auf dem kahl rasierten Schädel. An seiner Seite zwei Hunde, bei deren Anblick Fränzis Herz vor Freude hüpfte.

      Karl war Hundebesitzer. Hunde waren seine Welt! An Hunden zeigte Karl, was in ihm steckte. "Hunde verlangen den ganzen Mann", pflegte er zu sagen und klopfte bei jedem seiner Worte dem einen oder dem anderen Hund auf die Flanken. Es waren zwei schöne Tiere, gepflegt, gut genährt und sie parierten aufs Wort. Für Karl war ein Hundebesitzer, der mehr als einmal "Platz" oder "Hier her" zu seinem Hund sagen musste, ein Versager, eine Null, eben eine Flasche. "Gut für Papageien, die brauchen die Wiederholung", pflegte er behäbig lächelnd zu sagen.

      Fränzi liebte die Hunde von Karl. Sie wusste, dass sie zu den wenigen Menschen gehörte, denen Karl seine Hunde anvertraute. "Sie hat den Blick", sagte der Hundehalter Karl und sah genießerisch an dem Mädchen rauf und runter.

      "Wie alt?" fragte er und nahm Fränzi um die Taille, hob sie ein wenig hoch, um sie gleich wieder abzusetzen.

      "Vierzehn", sagte Fränzi.

      "Dreizehn", korrigierte die Mutter.

      "Weihnachten vierzehn", widersprach Fränzi und verdrehte zu Karl hin die Augen. "Kann ich die Hunde haben?"

      Karl nickte und Fränzi nahm die starken Lederleinen, atmete den Dunst der Tiere, strich ihnen über das blanke Fell und verließ das Haus.

      "Nicht von der Leine lassen", rief Karl hinterher und Fränzi winkte zum Zeichen des Einverständnisses.

      Die Hunde liefen gut neben ihr und Fränzi begann sich mit ihnen zu unterhalten. Es gab durchaus Einvernehmen zwischen ihnen, und das machte ein gutes Gefühl in dem Mädchen.

      Sie mochte die Art, wie sie neben ihr liefen, leicht, locker, ohne Hast. Fränzi setzte sich dann mit ihnen unter einen Baum und spielte mit Stöcken, die sie ihnen zuwarf und als Kraftprobe wieder entwendete.

      Da erst sah sie Benjamin. Der Junge stand vergnügt feixend hinter dem Baum.

      "War nicht einfach, dich aufzutreiben", sagte er und kam vorsichtig näher, die Hunde ängstlich beobachtend.

      Dem Mädchen war die Freude anzusehen, die ihr sein Auftauchen bereitete. "Bist einfach gekommen?"

      Der Junge nickte. "Hab ich doch gesagt. Komm mal vorbei."

      "Und?" fragte sie, "Italien? Wie war's?"

      "Heiß", antwortete er und setzte sich in gewissem Abstand zu den Hunden neben sie, "heiß, voll, lauter Deutsche. Ganz tolles Eis, das Wasser zu warm, die Pizzas in Ordnung, mein Nudelbedarf ist für die nächste Zeit gedeckt." Er legte seine Hand auf ihre. "Und du?"

      Sie sah auf seine Hand, zog ihre aber nicht weg.

      "Na, wie immer. Ganz schön, bisschen langweilig. Die Hunde müssten immer hier sein. Kannst du bleiben?"

      Seine Hand begann zu schwitzen, und er nahm sie verlegen weg.

      Fränzi knuffte ihn vergnügt in die Seite. "Kannst du ein paar Tage bleiben?"

      "Wenn du willst? Wenn dein Alter nicht meckert? Der sah vorhin schon nicht sehr begeistert aus, als er mir sagte, wo du zu finden bist."

      Fränzi zuckte gelassen mit den Schultern. "Soll er doch aussehen, wie er will. Wenn du kannst, ist alles in Ordnung. Wir könnten auf den See, angeln, schwimmen und so."

      Benjamin nickte und strich sich die Haare aus der Stirn.

      "Sind lang geworden", sagte Fränzi und griff in sein dichtes blondes Haar, das halblang auf seine Schultern fiel.

      "Deines ist länger", sagte er und lachte. "Die Italiener haben immer 'Germane' zu mir gesagt. Mutter ist bald verrückt geworden. Den ganzen Urlaub gings ums Haareschneiden. Und dann hat sie da noch so ein italienischer Typ angemacht. Der hat immer gesagt: Junge muss kurzes Haar tragen. Das hat ihr den Rest gegeben. Am liebsten hätte sie mir die Murmel rasiert."

      Fränzi kicherte. "Was für ein Typ? So einfach am Strand?"

      Benjamin nickte. "Schlich immer so rum. Eigentlich ein toller Typ, Bodybuilding und so. Na du kennst ja meine Mutter. Immer nur ein Kerl, noch dazu der eigene Sohn, das hält die nicht lange aus." Er verzog verächtlich die Mundwinkel. "Weißt schon, was ich meine."

      Benjamin legte sich auf den Rücken und kaute an einem Grashalm. Fränzi nahm ihm den aus dem Mund. "Kriegste Pilze", sagte sie und kitzelte einen der Hunde mit dem anderen Ende des Halmes an der Nase. Der Hund nieste und erhob sich.

      "Die wollen zurück", sagte Fränzi.

      "Schade", sagte Benjamin. "Ist schön hier."

      "Ich frag meine Eltern. Was sollten sie dagegenhaben, wenn du ein paar Tage bleibst."

      Sie gingen die trockenen

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