Blutkrieg. Andrea Appelfelder
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Tom grübelte. „Von Angel habe ich gelernt, dass man sich immer ein Bild von dem Wesen, was man auslöschen will, machen soll, weil es vielleicht nicht böse ist!“
Iris verzog das Gesicht. “Ja, können wir schon machen, aber glaubst du, dass sie wirklich gut ist, nach dem was wir mit Hexen schon erlegt haben? Außerdem steht im Bericht, dass das Baummonster alle, die den besagten Wald betreten haben, umbringt oder verstümmelt.“
Tom hatte davon während des Fluges von Iris erfahren, aber er wollte es trotzdem machen wie Angel. Er wollte so ein besonnener Jäger werden wie er, auch wenn er immer noch eine leichte Abneigung gegenüber den Menschen hatten.
Gemeinsam suchten sie nach dem betreffenden Waldstück und versuchten das unheimliche Wesen aufzuspüren. Allerdings erwies sich dies als schwieriger als gedacht, da sie das gesamte Waldstück durchsuchten und nichts fanden.
Iris schlug vor, sich in einem Hotel einzumieten und zu unterschiedlichen Zeiten des Tages versetzt immer wieder Streife durch den Wald zu laufen.
Tom überlegte kurz, verneinte den Vorschlag dann aber. „Nein, lass uns auf die Lauer liegen und den Wald rund um die Uhr beobachten. Ich sehe da bessere Chancen für unsere Mission.“
Sein Freund widersprach. „Und dann tagelang im Dreck schlafen?“
Tom sah ihn skeptisch an. „Wieso so verwöhnt? Du hast früher doch bestimmt auch überall geschlafen. Ich bin im mittelalterlichen Japan aufgewachsen und die meiste Zeit als Monster angesehen worden und habe auch viel unter freien Himmel geschlafen. Außerdem will ich das schnell beenden. Ich will wieder nach Japan.“
Auch wenn Iris nicht damit einverstanden war, widersprach er nicht weiter und nahm es einfach so hin.
Nachdem die beiden Vampire so unauffällig wie möglich versuchten, den Wald zu überwachen, geschah erst nach einigen Tagen etwas.
Ein Kind hatte sich in den Wald geschlichen,Tom und Iris merkten dies erst zu spät, und wurde von drei verknöcherten Bäumen, die Löcher in Form von Augen und Mund in der Rinde hatten, angegriffen.
Bevor allerdings etwas Schlimmes passieren konnte, griff Iris sich das Kind und schaffte es rechtzeitig nach draußen.
Unterdessen hatte Tom seine Peitsche herausgeholt und schlug die Kreaturen mit mehr Kraft als er gewöhnlich einsetzten musste, um einen Gegner, zu besiegen kurz und klein.
Allerdings tauchten kurz darauf wieder drei neue, gleichartige Wesen auf, die er ebenfalls schnell ausschaltete. Das wiederholte sich erneut als neue Wesen erschienen, diesmal allerdings sechs Kreaturen, und hinter diesen tauchten noch mal sechs weitere auf. So entschied sich Tom diesmal, die Flucht anzutreten.
Iris erschien nach einigen Minuten aber auch wieder neben ihm. „Das Kind ist in Sicherheit. Soll ich dir helfen?“
Tom überlegte nicht lange und verneinte. „Geh und suche das Hexenwesen. Ich kann mich gut allein durchschlagen, aber solange sie im Hintergrund agiert. kann ich die Wesen nicht vollständig ausschalten. Sie kommen immer wieder und werden sogar mehr.“
Iris nickte. „Nun gut, aber pass auf dich auf.“ Mit diesen Worten verschwand Iris und Tom lockte wiederum die Wesen weiter hinter sich her.
Iris versuchte sich in die entgegengesetzte Richtung durchzuschlagen. Er bewegte sich so schnell, dass er für das menschliche Auge fast unsichtbar war und so hatte er binnen von Sekunden mit seinen übernatürlichen Sinnen die Hexe gefunden.
Er schlich sich von hinten an sie heran und hielt ihr seine Waffe an den Kopf. „Wenn du etwas Krummes versuchst erschieße ich dich. Nimm die Hände hoch und lass die Bäume verschwinden. Ich mache keine Witze. Ich bin ein Jäger und habe schon Tausende getötet, die so sind wie du.“
Die Hexe zögerte keinen Moment und erhob die Hände. Dass sie auch ihre Monster zurückrief, merkte er daran, dass Tom nun auch vor ihr stand und sie mit der Peitsche bedrohte, die so viele ihrer Wesen zerstört hatte.
Er fragte sie auf Englisch. „Warum machst du das? Du versuchst unschuldige Kinder zu töten?“
Nun fand die Hexe, die noch sehr jugendlich wirkte, auch ihre Sprache. Sie erinnerte mit ihren schwarzen Haaren und der dunklen Haut an eine Voodoo-Priesterin, mit den geflochtenen Zöpfen und den Blumen im Haar.
Sie antwortete mit starken Akzent. „Ich habe niemals jemanden getötet. Ich hab...“
Iris spannte den Hahn seiner Desert Eagle. „Lüg nicht. Man hat uns Berichte vorgelegt, die aufweisen, dass du hunderte Menschen verstümmelt und getötet hast. Außerdem hast du...“
Sie unterbrach nun ihn. „Ich habe nichts davon getan. Obwohl, vielleicht gab es Verstümmelungen, ich weiß es nicht genau, ich will doch nur diesen Wald schützen. Ich...“
Iris ließ sie auch wieder nicht aussprechen. Mit allen Mitteln. „Was..?“
Bevor sie noch etwas erwidern konnte, ergriff Tom das Wort. „Lass sie doch mal in Ruhe aussprechen. Vielleicht hat sie Recht. Ich kann nichts Böses an ihr wahrnehmen. Etwa du?“
Iris versuchte zu widersprechen, aber Tom schüttelte mit dem Kopf. „Sprich Hexe und sei absolut ehrlich. Wir finden es ohnehin heraus wenn du lügst.“
Die Hexe sprach mit ihrem starken Akzent weiter. „Ich habe niemals jemanden getötet. Vielleicht haben meine Bäume Menschen, die ihren Brüdern wehtaten, verstümmelt, aber nur um sie zu verjagen. Kindern und auch die, die sich verirrten haben, haben sie nie etwas getan, außer Angst einzujagen.“
Tom unterbrach sie. „Moment, diese Bäume, sie sind mit den anderen Bäumen verwandt, also sind sie auch Bäume und nicht komplett durch Magie von dir erschaffen.“
Die Hexe nickte. „Nur weil sie keine Gesichter haben, bedeutet das nicht, dass sie keine gefühlvollen Lebewesen sind. Ich zum Beispiel bin eine Waldhexe und kann die Bäume hören. Ich kann hören, wie sie miteinander reden, spielen und schreien. Ja, Bäume haben auch solche Gefühle und ich konnte es eines Tages nicht mehr ertragen, ihnen beim Sterben zuzuhören und so entschied ich mich, mich im Wald niederzulassen um die Bäume zu beschützen. Der Wald auf der Erde wird immer weniger und wenn wir nichts unternehmen, wird es bald nur noch wenige Bäume eingesperrt zwischen gigantischen Bauten geben.“
Tom blickte zu Iris. „Sie hat recht. Der Mensch ist Schuld, dass die Natur leidet und immer weniger wird.“
Iris schüttelte mit dem Kopf. „Und selbst wenn sie die Wahrheit sagt? Was willst du tun, die Menschen alle töten? Wenn, dann frage ich mich aber, wiegt das Leben eines Baumes wirklich das eines Menschen auf?“
Die Hexe fühlte sich angesprochen. „Und wer hat entschieden, dass ein Baum weniger wert ist? Wenn die Bäume und auch die Natur sterben, stirbt auch der Planet, aber die dummen Menschen verstehen das einfach nicht.“
Von diesen Worten beflügelt steckte Tom seine Peitsche ein und winkte Iris zu sich, der mittlerweile auch seine Waffe eingesteckt hatte. „Wir prüfen deine Geschichte. Wenn du wirklich niemanden getötet hast, bist du aus dem Schneider.“
Tom freute sich,