Vermächtnis der Sünder Trilogie. Angelika Merkel

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Vermächtnis der Sünder Trilogie - Angelika Merkel

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Deirdre hielt eine der kleinen Kügelchen hoch und legte diese zu den handtellergroßen Geschossen, die ihnen im Kampf gegen die Derkoys gute Dienste geleistet hatten. »Magie in Verbindung von Elementen. Zu welche Wunder diese gemeinsam fähig sind.«

       »Gefährlich ist es nicht?«, erkundigte sich Belothar räuspernd, dessen Kopf vorsichtig um eine Ecke lugte.

       »Im Augenblick, ja«, entgegnet die Magierin amüsiert. »Celena lässt sich ohnehin mit dem laden viel Zeit.«

       Der Wink mit dem Zaunpfahl setzte Celena kaum zu. Das hier waren keine Pfeile, die man an die Sehne eines Bogens anlegte. Diese Dinger mussten mit sogenannten Ladestöckchen, die ihr zugegebenermaßen des Öfteren entglitten, schussbereit hergerichtet werden. Eindeutig mühsamer, auch wenn solch ein Handrohr zweifellos einen Reiz besaß. Schwerter zog Celena vor allen anderen Waffen vor. Die Klingen lagen unverbindlich in der Hand und waren sofort bereit. Gegenteilig suchte man fluchend nach einem Pfeil oder Bolzen in einem leergeschossenen Köcher von den gegossenen Kugeln abgesehen.

       »Du wolltest etwas sagen?«, fragte die Kriegerin ihren göttlichen Bruder, der es endlich gewagt hatte, seinen Körper aus der Ecke herauszuschälen. Indes versuchte sie mit dem Ladestock ihre eigene Zeit zu unterbieten.

       »Wir haben herausfinden können, wo sich Malaine aufhält. Sie weilt während des gesamten Turniers in einem der Schöpferhäuser außerhalb Thelerms.«

       Belothars Worte brachten Celena aus ihrer Konzentration heraus. Sie scheiterte kläglich daran, das Handrohr gewissenhaft und schnell zu laden. Stirnrunzelnd ließ sie davon ab.

       »Schöpferhaus?« Begeisterung hörte sich anders an. Sich mit den Religiösen anzulegen gefiel ihr ganz und gar nicht. Dennoch hatte die Neuigkeit an ihrem Entschluss nichts geändert. »Ich werde hingehen!«

       »Oh ja! Sicherlich! Ihr spaziert dort hin und fragt die Ehrwürdige, ob sie zufällig ein weibliches Pärchen, von Beruf Spione, beherbergt. Sie wird lächelnd nicken und uns freudig mit Wein empfangen«, brummte Belothar.

       Leicht entnervt warf Celena ihm einen missfälligen Blick zu. »Wer hat von "Uns" gesprochen? Ich sagte, ich gehe!«

       »Alleine?«, fragte entsetzt ihr Gegenüber.

       »Sie hat Recht. Ihr als König dürft euch dort nicht sehen lassen. Ebenso die San-Hüter«, gab Jeamy von sich, die grübelnd abseits stand.

       »Ihr wollt kneifen?«

       »Wir reden von einem Überfall auf ein Glaubenshaus. Was glaubt ihr, würde passieren, wenn ihr oder der Orden bei ihnen auftauchen?«

       »Ach! Erscheint Celena alleine, ist es nichts anderes«, widersprach Belothar.

       Nickend studierte Jeamy eingehend den König. »Celena wird nicht ewig in Hadaiman bleiben können. Das ist euch bereits seit längerer Zeit klar.« Sie schritt auf Belothar zu. »Ihr hingegen habt ein Land zu regieren und ich ... ihr könnt euch denken, was mit unsereins geschieht.«

       Die alte Hüterin schwieg kurz. »Da gibt es noch etwas! Ihr solltet eines über Malaine wissen: Sie ist kein Mensch. Nicht wie ihr denkt.«

       »Einen Moment …«, hub Celena erschrocken an zu sprechen. »Ihr sagtet, das ich verschwinden muss?«

       Nahezu bedrohlich schritt Jeamy auf sie zu. Ihre Augen leuchteten im Schein der Fackeln und ihr Tonfall war voller Bitterkeit. »Das was ich im Eisgebirge sagte, meinte ich ernst. Für die Schöpferhäuser, für den San-Hüter-Orden seid ihr der Feind. Solange wir ein gemeinsames Ziel haben, das da lautet Morco zur Strecke zu bringen, solange werde ich bei euch bleiben. Sobald wir es erreicht haben, müsst ihr gehen. Eure Anwesenheit bringt das Machtgefüge ins Wanken. Jeder Einzelne würde euch unerbittlich jagen. Mit diesem Turnier hat die Jagd bereits begonnen. Was wird als nächstes sein? Aufgebrachte Krieger der Verkünder? Das Schöpferhaus, das seine Macht zu schützen versucht? Ich vermag es nicht sagen. Es wird aus einem alleinigen Grund geschehen.«

       »Ihr meint, weil ich auf die Suche ging?«

       Jeamy lächelte. »Ja, weil ihr an euch etwas verändern wolltet.«

       Celena nickte verstehend. Mit ihrer Suche nach dem Heilmittel hatte sie die Aufmerksamkeit der Mächtigen, auf sich zogen. So wie Morco, der darauf aus war, sie zu benutzen. Sowie Nacud und andere Hüter, die ihre Vernichtung wollten. Es stimmte, in Hadaiman würde sie keine Ruhe finden. Möglicherweise sogar in ganz Panera, überlegte sie.

       Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, schickte sich Jeamy an das Gewölbe des Palastes zu verlassen. Noch bevor die Hüterin am Eingang angekommen war, fiel Celena deren Bemerkung über Malaine ein.

       »Was soll Malaine sein, wenn kein Mensch?«

       »Ein Nachkomme Karmastes«, antwortete die Gefragte knapp.

       * * *

      Sowohl Deirdre, als auch der bärbeißige Torran hatten sich in ihrer Arbeit selbst übertroffen. Es war ihnen in kurzer Zeit gelungen, vier von den tödlichen Faustrohren geschaffen zu haben.

       Terzios rückte die Schärpe, in der zwei Handrohre steckten, zurecht. Celena hatte die anderen beiden an sich genommen. Das Sternenschwert und die zweite Klinge auf ihrem Rücken würden den Rest besorgen.

       »Ihr wisst, wie man mit den Dingern umgeht?«, erfragte Terzios mit Furchen auf der Stirn.

       »Deirdre erklärte es mir«, beantwortete Celena die Frage, wobei ihre Gedanken abschweiften. Unsicherheit überkam sie. »Terzios? Weshalb sollte ich … ?«

       Der Graubart lächelte geheimnisvoll. »Weil ihr wie ich, an dasselbe glaubt.«

       »Was da wäre?« Celenas Stimme zitterte leicht.

       »Im Inneren wisst ihr es. Wir sind Lutek nicht derart egal, wie er uns glauben macht.«

       Die Antwort konnte ihre Zweifel nicht abbauen. Ihr Verstand zauderte über das zu sprechen, was ihr Herz fühlte. Sie gab sich einen Ruck.

       »Lutek … er …«

       »Nicht jetzt! Wir können uns später unterhalten«, unterbrach er die Kriegerin und deutete auf eine Gestalt, die sich näherte.

       Die Persönlichkeit enthüllte vor ihnen ihr Gesicht, indem sie ihre Kapuze zurückschlug. Jolana.

       »Ihr habt für mich bislang keine Zeit gefunden«, fing sie sofort zu sprechen an. »Deshalb … Entschuldigt! Ihr seid in Eile? Nun, was ich zu sagen habe, dauert nicht lange.«

       Welch Zufall, sinnierte Celena missfallend. Vermutlich hatte die Tochter Ithnamenas eine halbe Ewigkeit auf den Augenblick geharrt, nur um sie anzusprechen. Sie war nicht in Stimmung ihr Abkommen mit ihr in diesem Moment zu diskutieren.

       »Jolana, es ist ein schlechter Zeitpunkt mich aufzusuchen.«

       »Nur einen Moment, Soverani Tousard. Der Grund meines Hierseins ist der, das ich mich bei euch bedanken wollte.«

       »Bedanken?« Erstaunt fragend riss Celena die Augen auf. »Ich verstehe nicht.«

       »Die Heiler meines Onkels, der Soveran und Vogt von Ithnamena, Lord Schorsch Barthmor, stellten vor kurzem fest, das nichts von dem Gift in meinem Blut vorhanden ist. Selbst das ungeborene Kind ist gesund. Es ist mir unbegreiflich, wie oder was ihr getan habt, doch ich und das Kind sind geheilt. Ihr habt euer Versprechen

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