Ligurischer Urlaub. Jean-Pierre Kermanchec

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Ligurischer Urlaub - Jean-Pierre Kermanchec

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Krollmayer mit seiner Frau die Bar betrat, tat Clara so als sehe sie die Beiden nicht. Doch Krollmayer steuerte geradewegs auf Clara und Henri zu.

      „Hallo ihr Zwei, wir dürfen uns doch sicher dazu setzen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten setzten sie sich. Peter Krollmayer winkte den Kellner herbei um sich einen doppelten Whisky ohne Eis zu bestellen. Für Sarah bestellte er Martini mit Olive.

      „Na Clara, was meinst du, wir könnten doch einmal wieder zusammen eine kleine Seefahrt machen.“

      Peter hatte das Gesicht seiner Frau nicht gesehen als er die Frage stellte. Aber Medernach waren die Verfärbungen im Gesicht von Sarah Krollmayer sofort aufgefallen. Er deutete sie als ihren Ausdruck von Eifersucht oder war es Entsetzen, wegen der plumpen Art und Weise der Frage?

      „Ich bin schon lange nicht mehr auf See gewesen.“ antwortete Clara.

      „Aber deine Yacht hast du doch noch, “ fuhr Peter fort „mir kam es so vor als ob ich sie draußen vor dem Hafen von Portofino gesehen hätte.“

      „Ja, sie liegt dort, die gute alte Klarissima I. Mein Vater war, wie du sicherlich weißt ein begeisterter Seemann und hat wohl die Hälfte seines Lebens auf dem Wasser verbracht.“ erwiderte sie ihm.

      Sie wandte sich zu Henri und erklärte „Ich benutze sie kaum und der Unterhalt verschlingt ein Vermögen, aber ich konnte mich nicht dazu durchringen, sie zu verkaufen. Sie war Vaters ganze Freude.“

      „Es ist auch ein schönes Schiff. Ich wünschte, ich könnte es mein Eigen nennen.“ Peter hatte Clara unhöflich unterbrochen. „Du könntest uns doch zu einer kleinen Kreuzfahrt einladen. Ich glaube dein Freund wäre sicher nicht abgeneigt.“

      Medernach wollte gerade einwenden, dass er nur ein neuer Bekannter sei, als Clara bereits antwortete.

      „Eine tolle Idee, ich habe Henri sowieso noch nicht allen vorgestellt und das wäre eine gute Gelegenheit. Was haltet ihr von morgen früh?“

      „Das wäre schön!“ antwortete Peter, jetzt aber merklich zurückhaltender als zuvor.

      Als die zwei endlich gegangen waren wandte sich Clara an Henri und erklärte ihm ihr Verhalten.

      „Verzeihen Sie, wenn ich Sie eventuell verärgert haben sollte, aber Sie müssen wissen, dass Peter, obwohl er seit mehr als zwölf Jahren mit Sarah verheiratet ist, mir immer wieder Avancen macht. Ich kann ihn nicht ausstehen. Wenn Sarah wüsste, dass er mich ständig belästigt, dann hätte sie sich schon lange von ihm scheiden lassen. Sie ist außergewöhnlich eifersüchtig. Peter ist ein recht guter Ingenieur aber kein sehr tüchtiger Geschäftsmann.

      Sarah hat das Vermögen von ihrem Vater geerbt, es handelt sich dabei um die Kossta-Werke, Kossta war ihr Mädchenname.

      Peter leitet die Entwicklungsabteilung der Werke. Sarah kümmert sich um die Geschäftsführung. Sie hat bei ihrem Vater gelernt und ist in ihrer Arbeit absolut top. Ich hätte nichts dagegen, manchmal mit ihr etwas zu fachsimpeln aber der Austausch über neue Modetrends ist ihr bei einem Plausch wichtiger. Manchmal frage ich mich, wie sie das alles hinbekommt, ständig geht sie einkaufen und leitet gleichzeitig eine solche Firma. Man kann sie schon bewundern.

      Ich brauche nun Sie, lieber Henri, um Peter endlich loszuwerden.“

      Henri Medernach hatte sich alles ruhig angehört. Zuhören war eine seiner Stärken. Jetzt erwiderte er in seiner ruhigen Art: „Machen Sie sich keine Sorgen, ich kann ein solches Kompliment doch nicht übel aufnehmen. Wenn man in meinem Alter noch als Freund einer so jungen und schönen Dame vorgestellt wird, dann dürfte das eher schmeichelhaft sein.“

      Clara drückte ihm dankbar die Hand und verabschiedete sich. „Ich werde noch schnell auf dem Schiff Bescheid sagen, damit wir morgen früh auslaufen können. Es stört Sie doch nicht, wenn ich noch einige Freunde aus Portofino einlade?“ „Absolut nicht, liebe Clara, mir stünde es nicht zu, Ihnen Vorschriften zu machen. Ich hätte im Übrigen nicht im Leben daran gedacht, hier in Italien auch noch eine Kreuzfahrt zu erleben!“

      Als Clara gegangen war lehnte Henri sich zurück.

      Was für ein Urlaub, dachte er. Wenig später ging er auf sein Zimmer.

      Peter und Sarah waren noch vor das Hotel gegangen um etwas frische Luft zu schnappen.

      „Du musst dich aber auch immer wieder aufdringlich benehmen. Vater hatte schon recht, als er meinte du würdest nicht zu uns passen. Dein Benehmen ist peinlich!“

      Sarah hatte sich in Rage geredet.

      „Du hattest mir doch in den Ohren gelegen, wir müssten mal wieder von Clara zu einer Tour mitgenommen werden.“

      Peter schienen die Worte von Sarah nicht weiter persönlich zu treffen.

      „Meinst du, dieser alte Mann ist wirklich ihr neuer Freund?“

      Er scheint Franzose zu sein, dem Vornamen nach.“

      „Medernach klingt aber nicht unbedingt Französisch.“ meinte Sarah.

      „Vielleicht stammt er aus dem Elsass.“ warf Peter ein.

      Sarah war von Henri Medernach angetan. Er strahlte eine Ruhe aus, wie sie es nur von ihrem Vater gewohnt war. Peter war eher ein hektischer Mensch. Unruhig, manchmal absolut selbstsicher und im nächsten Augenblick wieder völlig hilflos. Man wusste nie, woran man bei ihm war. Früher hatte Sarah diesen Mann gerade deswegen geliebt. Die Ruhe ihres Vaters war ihr langweilig geworden, jetzt aber sehnte sie sich danach zurück.

      „Ich werde ihm morgen auf See etwas auf den Zahn fühlen. Jedenfalls scheint er vermögend zu sein. Hier im Imperiale verkehren nicht die Mittellosen.“

      Peter war sicher, dass er es bei Henri mit einem Unternehmer zu tun hatte. Wenig später gingen auch sie auf ihr Zimmer.

      Kapitel 3

      Henri war früh aufgestanden, er verspürte eine gewisse Aufregung. Zum ersten Mal in seinem Leben würde er im Kreise von Millionären auf einer Privatyacht eine Kreuzfahrt unternehmen. Es sollte gegen zehn Uhr losgehen. Clara hatte es ihm gestern Abend noch per Telefon mitgeteilt. Als er kurz nach acht Uhr zum Frühstück auf dem Balkon erschien, sah er Peter und Sarah Krollmayer auch schon beim Kaffee. Clara war noch nicht zu sehen. Dafür hatte er die beiden Delacroix und Herrn und Frau Paddington erspäht.

      Der Oberkellner kam auf ihn zu und geleitete ihn zu dem schönsten, etwas größeren Tisch, ganz vorne auf dem Balkon. Von hier hatte er eine wunderbare Aussicht auf Santa Margherita, auf den Hafen und auf die Halbinsel von Portofino. Beinahe am Ende der Halbinsel sah er ein großes Schiff vor Anker liegen. Wahrscheinlich, so nahm er an, ein kleineres Kreuzfahrtschiff, das von Genua hierhergekommen war, um den Gästen diese phantastische Bucht zu zeigen.

      Er war etwas erstaunt, als einzelner Gast einen so großen Tisch zu erhalten. Der Oberkellner rückte ihm den Stuhl zurecht und sagte dann: „Signorina Clara wird in wenigen Minuten bei Ihnen sein.“

      Clara hatte das Personal also angewiesen, Henri an ihren Tisch zu setzen. Kurze Zeit später erschien Clara. Sie trug ein wunderschönes Kleid. Gelb schien ihre Lieblingsfarbe zu sein. Die Sonnenbrille hatte sie lässig in die Haare gesteckt und unter dem Arm konnte er eine gelbe Tasche von Louis Vuitton erkennen.

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