FEURIGE RACHE. Ralf Feldvoß

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу FEURIGE RACHE - Ralf Feldvoß страница 5

Автор:
Серия:
Издательство:
FEURIGE RACHE - Ralf Feldvoß

Скачать книгу

Transporter fuhr geradewegs auf das Zelt zu. Enrico stand abwartend davor, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Paul wollte sich einen Scherz erlauben und den Italiener etwas erschrecken. Er bremste langsam ab, tat dann aber so, als wenn der Motor einen Aussetzer hätte und mit Schwung nach vorne preschte. Erst im letzten Moment stieg er mit voller Wucht wieder auf die Bremse und kam einen knappen halben Meter vor Enrico zum Stehen.

      „Was sollte das denn jetzt?“ Petra schüttelte entgeistert den Kopf. „Aber gebracht hat es nichts, dein Versuch ihn zu erschrecken, oder was auch immer du damit bezwecken wolltest. Er steht wie eine Eins.“

      Paul ärgerte sich, zeigte es aber nicht. „Ich habe gar nichts gemacht. Die italienische Luft scheint dem Motor nicht zu bekommen. Dann hat der schon mal solche Aussetzer.“, gab er seine Erklärung ab. Paul schaltete den Motor aus, öffnete die Tür und sprang, mehr oder weniger elegant, in den trockenen Staub, der sich nach seiner rüpelhaften Aktion langsam wieder legte. „Viva Italia mein Guter!“, begrüßte er den nun doch leicht perplex wirkenden Enrico. „Tust du mich verstehen? Spaghetti, Tortellini, Mafia, si?“, rief er Enrico übertrieben laut zu.

      „Ich wünsche eine angenehme Reise gehabt zu haben!“, sagte Enrico in perfektem deutsch. Nun war es Paul, der perplex war und sich sogar ein wenig für sein Auftreten schämte. Petra, Franz und Marie, die ebenfalls zwischenzeitlich ausgestiegen waren, konnten sich vor Lachen kaum halten.

      Petra ging auf Enrico zu. „Danke sehr. Ja, angenehm war sie, meistens jedenfalls, wenn auch sehr lang und ermüdend. Ich bin Dr. Petra Maurer.“

      „Willkommen im Camp. Ich bin Enrico Chiaro, Ihr neuer Assistent.“ Die beiden gaben sich zur Begrüßung die Hand. „Petra, wenn es nichts ausmacht. Ich mag dieses Gesieze nicht besonders.“

      „Kein Problem, sehr gerne. Dann Enrico für sie... ich meine für dich.“

      „Wenn ich dir meine Begleiter vorstellen darf. Der Herr in der Safariweste, das ist Dr. Franz Greiner, unser Geologe. Daneben seine Frau und unsere Protokollantin Marie. Und der Clown da, das ist mein Mann Paul“, machte Petra die drei bekannt.

      „Clown, Nervensäge, kann nicht singen... Ist ja toll, wie über mich gedacht wird“, brummelte Paul nicht wirklich ernsthaft böse vor sich hin.

      „Wenn ich dir nun dein Zelt zeigen darf?“, forderte Enrico Petra auf ihm durch den Eingang zu folgen. „Es wartet eine Überraschung auf dich.“ Damit drehte er sich um und öffnete das Schloss zum Zelt und trat ein.

      „Eine Überraschung?“, entfuhr es Petra, drehte sich dabei fragend zu den anderen um und schaute in ratlose Gesichter.

      „Na dann wollen wir doch mal sehen!“ Entschlossen und neugierig schritt Petra, gefolgt von Paul, in das Zeltinnere. Franz und Marie warteten draußen.

      „Och schau doch mal Paul, ist das nicht süß?“ Petra war entzückt und überwältigt zugleich. Sie hatte vor ihrer Abreise vor rund vier Monaten lediglich einen knappen Monat mit ihrem Team verbracht und kannte vorher nicht einen Einzigen und jetzt blickte sie auf eine Vielzahl Geschenke und Glückwunschkarten. Ihr Team musste sie damals bereits fest ins Herz geschlossen haben. Anders wäre dieser Anblick nicht zu erklären gewesen.

      „Ja, ganz nett.“ Paul schlenderte leise pfeifend durch das Zelt und tat unbeteiligt und desinteressiert. Enrico hatte das Zelt wieder verlassen, nachdem Petra und Paul eingetreten waren.

      „Ach Paul! Wir sind alleine, da brauchst du nicht mehr den coolen Typen spielen.“

      „Ach so, du findest mich also eigentlich gar nicht cool! Na, das merke ich mir.“ Er ging zu ihr, schlang seine Arme um ihre Hüfte, drehte sie zu sich herum und gab ihr einen langen Kuss auf den Mund.

      Zärtlich befreite sich Petra aus der Umklammerung und lächelte. „Komm, mein großer Brummbär. Die Geschenke machen wir heute Abend in aller Ruhe auf. Ich möchte mir vorher ein wenig den Stand der Arbeiten in Erinnerung rufen, damit wir morgen endlich richtig mit den Arbeiten starten können.“

      Petra zog Paul mit sich wieder nach draußen. „Warte!“, bat er. „Ich will bloß noch die Lampen auspusten.“ Manchmal war Paul doch überraschend umsichtig, dachte Petra und bedachte Paul mit einem liebevollen Blick.

      Als er allen Lampen die Flamme genommen hatte, gingen beide Hand in Hand aus dem Zelt und stellten erstaunt fest, dass dort niemand mehr war. „Enrico wird Marie und Franz ihr Zelt zeigen. Komm, gehen wir nachschauen.“ Petra und Paul gingen um das große grüne Zelt herum zu dem Zelt, von dem Petra sprach, dass es für die Greiners gedacht sei.

      Von drinnen waren Stimmen zu hören, was darauf hindeutete, dass Petra mit ihrer Annahme richtig lag. Ungefragt betraten die beiden das Zelt. Enrico und Franz unterhielten sich bereits über die Höhlen, wie Petra bemerkte, während Marie damit beschäftigt war, die Kleidung in den Schrank zu räumen und daran leicht verzweifelte, weil sie mehr eingepackt hatte, als in diesem Schrank Platz war.

      Das Zelt unterschied sich kaum von ihrem eigenen. Es war etwas kleiner und es gab keinen dekorierten Tisch mit irgendwelchen Glückwünschen. Aber die Einrichtung als Solches war identisch.

      „Ihr seid schon am fachsimpeln, wie ich höre“, sagte Petra, als sie sich zu Franz und Enrico stellte.

      „Ja, hat sich so ergeben“, antwortete Franz. „Schlimm?“

      „Nein, aber dann lasst uns doch gemeinsam zum Kommandozelt gehen. Dann kann ich mir auch einen Überblick verschaffen.“

      „Einverstanden. Marie, du bleibst hier?“, fragte Franz an seine Frau gewandt.

      „Klar. Dann kann ich in Ruhe weiter auspacken.“ Dann murmelte sie noch etwas vor sich hin, worin Franz meinte einen gewissen Unmut herauszuhören. Ob dies nun wegen dem wenigen Platz im Schrank war, oder weil er sich gleich an die Arbeit machte, wusste er nicht.

      „Und ich werde mich in der Zeit aufs Ohr hauen, wenn es niemand stört. Schließlich habe ich die meiste Zeit der Fahrt am Steuer gesessen.“ Wie zur Bestätigung gähnte Paul ausgedehnt.

      „Mach nur, Paul, kein Problem.“ Petra gab ihm noch einen schnellen Kuss auf die Wange, wofür sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste, und verschwand dann mit Enrico und Franz. Paul verabschiedete sich von Marie, ging in sein Zelt und legte sich schlafen. Er entledigte sich keines Kleidungsstückes, sogar die Schuhe behielt er an, ließ sich einfach auf das Bett plumpsen und verfiel sofort in einen tiefen Schlummer.

      Petra, Franz und Enrico hingegen begaben sich in das große rote Kommandozelt. „Ich habe einen Teil der Unterlagen dort auf einen Stapel gelegt.“ Enrico deutete auf einen sauber aufgeschichteten Haufen Papiere. Es waren die Unterlagen, die Petra im Sommer hinterlassen hatte. Aber eben nur ein Teil davon, der Rest befand sich noch in den Schubladen der Kommode in ihrem Wohnzelt. Sie setzte sich an den Tisch und sah sie sich durch, um sich wieder in ihre Aufgabe hineinzuversetzen.

      Währenddessen zeigte Enrico Franz die Pläne von den bekannten Höhlen, die es bisher gab und erklärte Franz, wie er dachte dass man vorgehen sollte.

      „Was für Arten Gestein kommen denn hier am häufigsten vor? Weiß man das?“, fragte Franz.

      „Nein. In dieser Richtung gab es noch keine genaueren Untersuchungen soweit ich weiß. Das sollte auch ein Teil dieser Forschungen sein, was die Tatsache, warum bis zu Ihrer Ankunft heute, noch kein Geologe dabei war etwas seltsam dastehen lässt. Wobei ich auch ehrlich gesagt nicht ganz verstehe was die Gesteine mit

Скачать книгу