Die Pferdelords 05 - Die Korsaren von Umbriel. Michael Schenk

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Die Pferdelords 05 - Die Korsaren von Umbriel - Michael Schenk Die Pferdelords

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besuchte

      und eine Nacht mit den Männern im Freien verbrachte, da fand ich kaum

      Schlaf, so sehr schmerzten mir die Glieder. Wahrhaftig, Larwyn, für einen

      Moment empfand ich am Morgen Neid auf die anderen, die sich um mich

      herum mit Leichtigkeit erhoben.«

      »Garwin, dein Sohn, wird dein Banner bald führen können.«

      Garodem sah auf das große Feld hinunter, das sich westlich von der Burg

      Eternas erstreckte. Seit Gründung der Hochmark diente es ihren Pferdelords

      in doppelter Weise: für die Übung ihrer Wehrfähigkeit und für die Heerschau,

      wenn sie sich unter dem Banner Garodems für die Schlacht sammelten. Auch

      jetzt war dort Bewegung, und von der hohen Warte des Signalturms aus

      konnten Garodem und Larwyn Männer mit den Rosshaarschweifen der

      Wache erkennen. Sie ritten zum Klang der Signalhörner und Kommandos

      ihrer Scharführer über den Platz. Auch Garwin, ihr Sohn, befand sich unter

      den Reitern.

      Garodems Miene war schwer zu deuten, und Larwyn spürte die Zweifel in

      seiner Stimme, als er ihr endlich antwortete. »Ja, vielleicht wird Garwin mein

      Banner bald in die Schlacht führen können.«

      Sie beide liebten ihren Sohn und empfanden Stolz beim Anblick des

      jugendlichen Reiters, der in den Reihen eines Beritts übte. Dennoch spürte

      Larwyn instinktiv, dass der Anblick des Sohnes widerstreitende Gefühle in

      ihrem Gemahl weckte. Obwohl Garodem in seinem Leben vor keinem Kampf

      zurückgeschreckt war, scheute er sich in diesem Fall, seine Sorgen mit ihr zu

      teilen.

      »Du zweifelst an Garwin, nicht wahr?«

      Garodem beobachtete die Männer auf dem Feld und schien nach den

      richtigen Worten zu suchen. »Er ist ein hervorragender Reiter und beherrscht

      seine Waffen«, erwiderte er schließlich mit leiser Stimme, »aber es ist etwas

      an seinem Wesen, das ihn von den anderen Pferdelords unterscheidet.«

      Das Thema schien dem Pferdefürsten unangenehm, und Larwyn bemerkte,

      wie Garodem ihr auszuweichen versuchte, als er mit weit ausholender Geste

      über das Feld und die Burg wies. »Eternas ist gewachsen, so wie alles wächst.

      Die Stadt muss vergrößert werden und auch die Burg.«

      »Ja, du hast recht.« Larwyn lächelte, obwohl es sie schmerzte, dass der

      geliebte Mann sich ihr nicht anvertrauen mochte. Dafür konnte es nur einen

      einzigen Grund geben. Garodem befürchtete, dass seine Worte sie verletzen

      könnten. So vieles hatten sie im Verlauf der Jahreswenden miteinander

      geteilt, und nun, da es um ihr gemeinsames Kind ging, zögerte er, offen mit

      ihr darüber zu reden. Die blonde Herrin der Hochmark kannte ihren Garodem

      und wusste, dass es keinen Zweck hatte, ihn zu bedrängen. So beschloss sie,

      das Thema zunächst auf sich beruhen zu lassen, und ging auf seine

      ausweichenden Worte ein. »Die Hochmark gedeiht, und wir müssen für die

      Zukunft planen.«

      Garodem sah sie an und lächelte. Sie spürte seine Erleichterung darüber,

      dass sie den Themenwechsel angenommen hatte. »Die Stadt kann noch ein

      wenig wachsen«, brummte er, »aber ein Ende lässt sich absehen. Bald ist sie

      zu klein, um alle Menschen aufnehmen zu können. Aber wenn sie noch

      stärker wächst, wird das Tal seine Bewohner nicht mehr ernähren können.« Er

      seufzte leise. »Und die Gehöfte und Weiler können nur begrenzten Raum

      bieten.«

      Larwyn folgte seinen Gedankengängen. »Du denkst an die Zeit zurück, in

      der du die Hochmark gegründet hast?«

      »Ja.« Garwins Blick glitt nach Süden, dorthin, wo sich die anderen Marken

      des Pferdevolkes erstreckten.

      »Garwin ist noch zu jung, um eine eigene Mark zu gründen«, sagte sie

      leise.

      Der Pferdefürst nickte. »Natürlich ist er zu jung dazu. Zudem wüsste ich

      nicht, wo er eine neue Mark aufbauen könnte. Jenseits der Westmark liegt das

      Dünenland, unsere alte Heimat. Dort gibt es kein fruchtbares Land mehr, und

      außerdem ist die Wüste das Gebiet der Clans. Im Süden stoßen unsere

      Grenzen an das Reich Alnoa und im Norden an die Städte der guten Herren

      Zwerge. Nein, Larwyn, mein geliebtes Weib, ich denke nicht an eine neue

      Mark.«

      Garodem löste sich von der Einfassung des Turms und begann auf der

      kleinen Turmplattform auf und ab zu schreiten. Larwyn kannte diese

      Angewohnheit. Immer wenn er sich auf ein Problem konzentrierte,

      verschränkte er die Hände hinter dem Rücken und ging in seinem

      Arbeitszimmer von einer Seite zur anderen. Eine stete Folge von Schritten, in

      denen seine Gedanken an einem anderen Ort zu weilen schienen, so lange, bis

      er eine Lösung gefunden hatte.

      »In den unteren Marken gibt es noch Raum.« Der Pferdefürst verharrte

      kurz und nickte dann, als müsse er seine eigenen Worte

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