Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne. Michael Schenk

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Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk Die Pferdelords

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      nun gar nicht mehr sanft. »Erster Halbberitt, absitzen und Front bilden!

      Zweiter Halbberitt, lasst die Bestien nicht in unseren Rücken gelangen!«

      Der Signalbläser gab ein schmetterndes Hornsignal und bemühte sich

      gemeinsam mit dem Bannerträger, dicht an dem Offizier mit den drei Federn

      zu bleiben.

      Die Irghil, es waren rund zwanzig der riesigen krebsartigen Kreaturen,

      stürmten von halblinks heran. Der ihnen zugewandte erste Halbberitt sprang

      von den Pferden und hastete ein paar Schritte nach vorne. Die Bewegungen

      waren oft geübt worden, und die Disziplin der Garde siegte über die Angst

      der Männer beim Anblick des gepanzerten Schreckens.

      »Den richtigen Winkel«, schrie Hauptmann ta Geos. »Achtet darauf, die

      Lanzen korrekt zu setzen! Den richtigen Winkel!«

      Gardisten mit Tellerlanzen bildeten die vorderste Front. Die Waffen waren

      ein wenig länger als normale Stoßlanzen. Zwei Handbreit oberhalb des

      stählernen Bodendorns führte der Schaft durch einen breiten Metallteller.

      Dieser war an einer Seite angeschnitten, sodass ein Gardist die Lanze bequem

      im Steigbügelschuh führen konnte. Eine Länge unterhalb der scharfen Spitze

      befand sich ein zweiter Teller. Die Lanzen waren unhandlich und schwer,

      doch ihr Sinn wurde sofort verständlich, wenn man sah, wie die Gardisten sie

      handhabten. Sie rammten sie mit den Bodendornen in den Grund und neigten

      die Schäfte im schrägen Winkel. Einen Fuß stellten sie auf den unteren Teller

      und stabilisierten so die Lanze. Die Irghil konnten schnell laufen, aber sie

      konnten nicht springen. Wurden die Lanzen korrekt ausgerichtet, befanden

      sich deren Spitzen genau in der richtigen Höhe, um sich in die Leiber der

      anrennenden Bestien zu bohren.

      Zwei Schritte hinter den Lanzenträgern gingen die Bogenschützen in

      Stellung. Sie hatten die normalen Kriegspfeile am Sattel gelassen und führten

      nur die Köcher mit den Quetschpfeilen mit sich. Sobald sie bereit waren,

      begannen sie zu schießen.

      Der Leib eines Irghil war durch eine dicke Schicht Chitin gepanzert und

      zudem stark gerundet. Man brauchte unglaubliches Glück, um diesen

      natürlichen Schutz mit der scharfen Spitze eines Kriegspfeils zu

      durchdringen. Die Quetschpfeile, die nun auf die Bestien zuschwirrten, waren

      nicht so elegant wie ein normaler Pfeil. Ihre Spitzen glichen einer geballten

      Faust und hatten auch deren Größe. Die Geschosse flogen daher nicht weit

      und ließen sich schlecht zielen. Und während man Kriegspfeile

      wiederverwenden konnte, wurden Quetschpfeile beim Aufschlag zerstört.

      Aber ihre Wirkung war verheerend.

      Die Spitzen bestanden außen aus einem weichen Metall, das sich beim

      Aufprall auf den Chitinpanzer verformte und für einen kurzen Augenblick

      daran haften blieb. Zeit genug für die im Innern verborgene stählerne Spitze,

      um den Panzer zu durchdringen. Geführt von ihrer Ummantelung,

      durchschlug sie das Chitin und traf in die weichen Innereien. Hier konnte die

      in dem Stahlkopf enthaltene Feder genug Kraft entfalten, um dessen

      Einzelteile auseinanderzudrücken. Ein Irghil war groß und hatte eine Menge

      Innereien. Dem trugen die aufspringenden Spitzen Rechnung.

      Nicht jeder Quetschpfeil traf, und nicht jede der Wunden war tödlich.

      Doch vier Bestien, dann eine fünfte gingen sofort zu Boden. Sie knickten

      einfach ein und rutschten durch den Schwung des Angriffslaufes noch ein

      paar Längen auf dem abgerundeten Bauchpanzer weiter, bis sie leblos liegen

      blieben. Die anderen Irghil nahmen es hin und stürmten durch den

      anhaltenden Pfeilhagel voran. Erneut stürzten Bestien, doch dann hatten sie

      die Front des ersten Halbberitts fast erreicht.

      Die Träger der Tellerlanzen korrigierten ein letztes Mal den Winkel und

      stemmten sich dem erwarteten Anprall entgegen. Hartholz ächzte, als die

      Chitinleiber auftrafen. Die Bestien rammten sich die Spitzen durch die Wucht

      ihres Ansturms selbst in die Leiber. Die Lanzen drangen ein, bis die Panzer

      gegen die oberen Teller prallten und von ihnen aufgehalten wurden. Einige

      der Bestien versuchten noch im Sterben zu töten und schnappten mit ihren

      Scheren nach den Männern, doch die Länge der Schäfte war gut berechnet,

      und sie grapschten ins Leere.

      Einige der Lanzenspitzen trafen nicht richtig und rutschten ab.

      Sofort stürzten sich die kräftigen Bestien auf die unglücklichen Gardisten

      und durchschnitten ihnen mit ihren Zangen problemlos Gliedmaßen und

      Hälse. Gegen diese Waffen boten selbst die Rüstungen der Reiter keinen

      ausreichenden Schutz.

      Der Kommandeur stieß einen wilden Fluch aus, zückte das lange Schwert

      und spornte sein Pferd an. Mit wenigen Sätzen war er an jener Stelle, wo zwei

      Irghil soeben die Front der Gardisten durchbrochen hatten. Eine der Bestien

      legte gerade eine Zange um den Oberkörper

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