Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne. Michael Schenk

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Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk Die Pferdelords

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rieb sich die Hände. »Ich denke, ich werde einmal nachsehen,

      wie es um die Vorbereitungen steht und welche Gäste schon eingetroffen

      sind.«

      »Ja, eine gute Idee«, fand Nedeam.

      »Die Elfen sind bereits da«, sagte der Zwerg. »Wir trafen sie direkt am

      Zugang zur Burg.«

      »Llarana ist schon da?«, rief Nedeam erfreut und machte Anstalten, sich

      Tasmund anzuschließen.

      »Nichts da!« In überraschender Eintracht versperrten der alte Schwertmann

      und Olruk ihrem Freund den Weg. »Die Hohe Dame Larwyn hat jedem

      Einzelnen in dieser Burg eingeschärft, dass Ihr erst zur Zeremonie in die

      Halle dürft.« Olruk nickte bedächtig. »Ich an Eurer Stelle würde mich nicht

      mit der Hohen Dame anlegen, mein Freund. Sie ist mächtig am Meißeln,

      wenn Ihr versteht?«

      Zumindest begriff Nedeam, das Larwyn äußerst rührig war und wohl sehr

      eindeutige Anweisungen gegeben hatte. Wenn er nicht gewusst hätte, dass sie

      damit nur den Traditionen des Pferdevolkes nachkam, wäre er sich

      bevormundet vorgekommen.

      »Ihr habt euch alle gegen mich verschworen«, sagte er mit halbherzigem

      Lächeln. »Und wann darf ich meinen Kerker verlassen?«

      »Die Herrin Larwyn und deine Mutter Meowyn besprechen sich gerade

      mit den Elfen, um den Ablauf der Zeremonie festzulegen.« Tasmund leckte

      sich über die Lippen. »Bedenke, dass dies auch für die Elfen ein besonderer

      Tag ist. Sie verlassen nun endgültig das Land, und ihre letzte Begegnung mit

      uns Menschen wird die Vermählung einer Elfin mit einem Pferdelord sein. Da

      geht es auch um Symbolik, Nedeam.«

      Olruk nickte ernsthaft. »Du hättest dir wirklich einen ordentlichen Bart

      zulegen sollen. Wenigstens für diesen Anlass.«

      »Unsinn, Olruk, alter Freund, was erzählt Ihr da? Einem zarten elfischen

      Antlitz kann man nicht zumuten, sich in ein Gestrüpp wie das Eure zu

      schmiegen.«

      Es war unzweifelhaft Dorkemunts Stimme, und in Nedeams Kammer

      wurde es etwas eng, als nun auch der kleinwüchsige Pferdelord zu ihnen

      hereintrat. Noch während Nedeam und Olruk ihren Freund herzlich

      begrüßten, zwängte sich eine weitere Gestalt herein. Sie war riesig, und ein

      langer brauner Umhang verhüllte ihren Körper, während eine weit

      geschnittene Kapuze das Gesicht verbarg.

      Olruk schnappte instinktiv nach Luft, und automatisch fuhren seine Hände

      hoch zu seinen Schultern. Normalerweise befanden sich dort die Griffe seiner

      Kampfäxte, die er, wie jeder Zwergenkrieger, in Futteralen auf dem Rücken

      trug. Doch an diesem Tag hatte er sein Festgewand angetan und keine Äxte

      dabei. Als ihm dies bewusst wurde, verkrampften sich seine Hände für einen

      Augenblick.

      Dorkemunt trat hastig zwischen den Zwerg und die zuletzt eingetretene

      Person.

      »Ich kenne diesen Gestank«, ächzte Olruk. »Sagt mir, dass es nicht wahr

      ist, Dorkemunt, mein Freund.«

      »Es ist wahr«, erwiderte dieser schlicht. »Es herrscht eine Art, äh, Frieden

      zwischen uns.«

      »Also stimmen die Gerüchte«, murmelte der Zwerg benommen. »Eine

      Bestie lebt unter dem Schutz des Pferdevolkes.«

      Die Gestalt in dem Kapuzenmantel versteifte sich, aber sie schwieg, wenn

      man einmal von einem leisen Knurren absah. Dorkemunt blickte den kleinen

      Freund beschwörend an. »Es gibt eine Übereinkunft zwischen ihm und mir,

      Olruk. Er heißt Fangschlag und ist ein orkisches Rundohr. Einst führte er

      mehrere ihrer Legionen. Er ist ein ehrenhafter Kämpfer.«

      »Kein Ork hat Ehre«, zischte der Zwerg.

      Das Rundohr machte eine Bewegung, als wolle es den kleinen Mann

      packen. Nun trat auch Nedeam hastig dazwischen. »Haltet Frieden«, mahnte

      er. »Dieses Rundohr hat Ehre. Darauf gebe ich Euch mein Wort, Olruk.

      Fangschlag ist nun schon seit drei Jahreswenden bei uns. Er lebt mit

      Dorkemunt draußen auf unserem alten Gehöft.«

      Dorkemunt nickte bestätigend. »Auch die brave Witwe Henelyn und ihre

      Söhne Anderim und Lenim leben dort. Sie haben sich an ihn gewöhnt.«

      Dorkemunt verschwieg die Schwierigkeiten, die es am Anfang gegeben

      hatte. Die Orks des Schwarzen Lords waren die Feinde aller Menschen. Wo

      man aufeinandertraf, floss das rote Blut der einen oder das dunkle der anderen

      Seite. Henelyn hatte ihren Mann Kelmos im Kampf gegen die Bestien

      verloren, und der kleine Pferdelord wusste noch immer nicht genau, wie er es

      vollbracht hatte, dass der Boden des eigenen Gehöfts nicht ebenfalls von Blut

      getränkt wurde, als er mit dem Rundohr dort auftauchte. Es hatte vieler

      Gespräche bedurft, und manche Tränen waren geflossen, bis Henelyn

      zustimmte,

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