Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne. Michael Schenk

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Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk Die Pferdelords

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zu einem Stapel mit den Kleidungsstücken der anderen Gäste. Dorkemunt

      schaffte es, eine unbeteiligte Miene zu machen, während Nedeam Nervosität

      und Vorfreude im Gesicht standen. Nur noch das Klatschen ihrer nackten

      Füße auf dem steinernen Hallenboden war zu hören, als der Lärm der

      anwesenden Personen verstummte und andächtiger Stille wich.

      Jenseits der beiden schwarzen Säulenreihen, welche die Halle an den

      Längsseiten säumten, hatte man Tische und Bänke für die anschließende Feier

      gestapelt. Wimpel der Beritte, das Banner der Hochmark und bunte Bänder

      schmückten den Raum. Sonst hingen hier auch einige erbeutete Orkbanner,

      doch für diesen Tag hatte man sie entfernt. Gemessenen Schrittes gingen

      Nedeam und Dorkemunt zwischen den Anwesenden hindurch, die für sie eine

      Gasse bildeten. Menschen, Elfen und eine kleine Gruppe Zwerge folgten den

      beiden auf ihrem Weg zur Stirnseite der Halle mit den Blicken.

      Dort, wo normalerweise die Stühle des Pferdefürsten der Hochmark und

      ihrer Herrin standen, erhob sich nun eine hüfthohe Säule mit einem

      Wasserbecken darauf. Das große Banner der Mark war durch Blüten und

      grüne Zweige ersetzt. Unter diesem Schmuck standen Jalan-olud-Deshay und

      Llarana.

      Dorkemunt schien, im Gegensatz zu Nedeam, ein paar Anweisungen

      erhalten zu haben, denn einige Schritte vor den beiden Elfen hielt er den

      Bräutigam sanft zurück. Die nackte Haut von Vater und Tochter schimmerte

      im Licht, das durch die hoch gelegenen Fenster der Halle fiel. Ihre Körper

      waren makellos und wiesen keine Spuren des Alters auf. Nur wenn man

      genau hinsah, konnte man am Leib Jalans die Narben der Wunden erkennen,

      die er im Kampf erlitten hatte.

      »Zu einer Zeit, da der Fuß des Menschen den Boden noch nicht berührte,

      erblickten die Häuser der Elfen das Licht der Welt.« Jalans Stimme war leise

      und erfüllte doch die Halle. »Wir Elfen haben die Geburt der

      Menschengeschlechter verfolgt und ihren Weg begleitet. Wir sind von

      unterschiedlicher Art, wir Elfen und ihr Menschen. Und doch sind wir eins,

      denn unser Blut ist von gleichem Ursprung.«

      Der Älteste des Hauses Deshay trat an die Schale heran und griff in das

      bläulich glitzernde Wasser. Als er die Hand wieder herauszog, blitzte in ihr

      die Klinge eines kleinen Dolches auf. »An diesem Tag wird sich das Blut

      unserer Völker vermischen. Ein Sohn des Menschenvolkes und eine Tochter

      der Elfen werden sich vereinen. Ihr Blut und ihr Leben werden eins sein.«

      Llarana trat an die Seite ihres Vaters, und Dorkemunt gab Nedeam einen

      unmerklichen Stoß. Jalan sah den Pferdelord eindringlich an. In seinem Blick

      schien eine Mahnung zu liegen. Der Elf stand den Menschen eigentlich

      kritisch gegenüber und war ursprünglich gegen die Verbindung der beiden

      gewesen. Doch Nedeams Kampf für das Haus Deshay, gegen Graue Zauberer

      und Orks, hatten dem Pferdelord den Respekt Jalans eingebracht. Und sein

      Einsatz zur Befreiung der Ältesten aus den Händen der Schwärme der See

      hatte dann zu wirklicher Freundschaft zwischen ihnen geführt. So war Jalans

      Blick in diesem Moment nicht Ausdruck einer Skepsis gegenüber der

      Verbindung zwischen Mensch und Elf, sondern zeigte die Besorgnis eines

      Vaters, der allein das Glück seiner Tochter im Sinn hatte.

      Jalan ritzte mit dem Dolch die Daumenkuppen des Paares an und ließ ihn

      zurück ins Wasser gleiten, als einige Tropfen Blut in die Schale fielen. Dann

      presste er die Wunden sanft aneinander. »So, wie sich nun euer Blut

      vermischt, soll auch euer Atem sich vermischen und darin zum Symbol eures

      gemeinsamen Lebens werden.«

      Llarana erwiderte Nedeams Blick und hauchte ihm ins Gesicht. »Mein

      Atem sei deine Wärme und dein Leben«, sagte sie mit weicher Stimme.

      Nedeam spürte einen Kloß in seinem Hals und schluckte nervös. Seine

      Stimme klang nicht ganz so selbstsicher, wie er es sich gewünscht hätte.

      »Mein Atem sei deine Wärme und dein Leben«, erwiderte er.

      Jalan löste ihre Hände. »So ist der Name Llarana-olud-Deshay nun

      vergangen. Möge das Leben Llaranyas und Nedeams von Glück begleitet

      sein.«

      Der Älteste trat zurück, und der Bräutigam sah seine Braut ein wenig

      verwirrt an, als ringsum Hochrufe erschallten. Die anwesenden

      Schwertmänner, die üblicherweise ihre Zustimmung zeigten, indem sie mit

      den Klingen rhythmisch auf den Boden stießen, stampften in Ermangelung

      der Waffen mit bloßen Füßen auf. Dann strömten die ersten Gratulanten auf

      die Vermählten zu.

      Tasmund sah den kleinen Herrn Olruk irritiert an. »Das war alles?«

      »Braucht es mehr?«, raunte ihm Elodarion zu. »Unser langes Leben hat

      uns nicht dazu verführt, Zeit zu verschwenden. Was ist natürlicher als eine

      Verbindung zwischen Mann und Frau? Sie lieben einander, und Jalan hat die

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