Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne. Michael Schenk

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Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk Die Pferdelords

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die

      Bettstatt miteinander teilen. Das bereitete ihm eigentlich die größten Sorgen.

      Die Elfen waren in allen Künsten bewandert, aber Nedeam war diesbezüglich

      noch ohne Erfahrung. Als er und Llarana sich einander versprochen hatten, da

      hatte er ihr durchaus näher kommen wollen, doch die Elfin hatte ihn sanft

      zurückgewiesen und es mit den Traditionen ihres Volkes begründet. Bei den

      Finsteren Abgründen, drei Jahre mochten für eine unsterbliche Elfin nur ein

      Atemzug sein, aber ahnte sie denn, wie viele Atemzüge er in dieser Zeit getan

      hatte? Doch zuerst kamen die Zeremonie und die Feier. Nedeam nahm sich

      sicherheitshalber vor, das Blor seiner Zwergenfreunde an diesem Tag zu

      meiden.

      Dann, endlich, hatten sich Larwyn, Meowyn und die Elfen über den

      Ablauf der Zeremonie verständigt, und das Ergebnis wurde den beteiligten

      Pferdelords verkündet.

      »Unbedeckt?!« Tasmunds Gesicht verriet Fassungslosigkeit. Auch

      Nedeam und Dorkemunt staunten ungläubig. »Ihr meint, vollkommen nackt?

      Ohne jegliche Bekleidung?«

      Jalan-olud-Deshay, Erster des Hauses Deshay und Llaranas Vater, nickte

      gleichmütig. »So ist es elfischer Brauch.«

      »Das ist … das ist aber … ungebührlich«, brummte Tasmund. »Nur Mann

      und Weib zeigen sich einander nackt.«

      »Wenn Ihr Pferdemenschen nach einem langen Ritt auf einen Weiher

      stoßt, so badet Ihr auch unbedeckt und zeigt Euch einander, nicht wahr?«

      Elodarion-olud-Elodarion, dessen Kinder Lotaras und Leoryn gute Freunde

      der Pferdelords und vor allem Nedeams waren, machte eine versöhnliche

      Geste.

      »Das ist etwas anderes.« Dorkemunt strich sich über das Kinn. »Da

      schauen schließlich keine Weiber zu.«

      »Wenn wir das Licht des Lebens erblicken«, sagte Elodarion leise, »so tun

      wir dies ebenfalls unbekleidet. Es hat rein symbolischen Charakter, Ihr

      Pferdelords. Man tritt schutzlos zwischen die seinen und vertraut sich ihnen

      an. Eben dies soll die Nacktheit während der Zeremonie zum Ausdruck

      bringen.«

      Nedeam räusperte sich. »Immerhin, sie findet in der großen Halle statt und

      nicht auf dem öffentlichen Platz der Stadt. Die Zahl der Zuschauer ist

      begrenzt.«

      »Es geht nicht um Zahlen«, knurrte Tasmund. »Es entspricht nicht unserer

      Tradition.«

      »Die Bräuche der elfischen Häuser sind älter«, entgegnete Jalan lakonisch.

      Elodarion nickte. »Bedenkt den Anlass, meine menschlichen Freunde. Es

      ist sehr lange her, dass sich ein elfisches Wesen und ein Mensch miteinander

      verbanden.«

      »Die Zeremonie wird nicht lange dauern«, sagte Nedeam entschlossen,

      »und danach können wir uns rasch wieder ankleiden.«

      Tasmund machte ein unbestimmbares Geräusch und zuckte dann die

      Schultern. »Es ist dein Ehrentag, Nedeam, und der Llaranas. Wenn die Hohe

      Dame Larwyn keine Einwände hat, will ich mich dem elfischen Brauch

      fügen.«

      Es dauerte noch zwei Zehnteltage, bis es endlich so weit war. Nedeam war

      aufgeregt wie ein junges Fohlen. Larwyn schien sich mit allen anderen gegen

      ihn verschworen zu haben, und so hielt man ihn vom Betreten des

      Haupthauses und der Halle ab. Er war dazu verurteilt, von den Treppen vor

      der Unterkunft aus zuzusehen, wie die Gäste eintrafen. Der Pferdelord hatte

      das Gefühl, dass alle bestens informiert waren, während man ihn im

      Ungewissen ließ. Einmal, ein einziges Mal, konnte er seine Llarana aus

      einiger Entfernung sehen, und ihr Lächeln war ihm der einzige Lichtblick.

      Unter dem Tor der Burg von Eternas erklang das Poltern von Hufen. Der

      alte Scharführer Kormund, ein treuer Kampfgefährte und Freund von Nedeam

      und Dorkemunt, trabte mit einem Ehrenberitt der Schwertmänner herein.

      Lederzeug, Rüstungen und Waffen blitzten im Sonnenlicht, und die Männer

      bemühten sich, keine Miene zu verziehen. Dennoch konnten einige von ihnen

      ein Grinsen nicht unterdrücken, als sie den nervösen Bräutigam bemerkten, zu

      dessen Ehren sie einrückten.

      Dann, Nedeam mochte es kaum mehr glauben, begann die Zeremonie.

      Dorkemunt trat an seine Seite. Der kleinwüchsige Pferdelord hatte Nedeam

      kennengelernt, als dieser zwölf Jahre alt war und gerade seinen Vater Balwin

      verloren hatte. Als Nedeam kurz darauf den Eid des Pferdelords ablegte, war

      es Dorkemunt gewesen, der für ihn sprach, und so würde es auch an diesem

      Tage sein.

      Die Schwertmänner auf den Stufen zum Hauptgebäude nahmen

      Ehrenhaltung an, und die beiden Pferdelords traten in den Eingang der großen

      Halle, die von Stimmengewirr erfüllt war. Ein wenig verlegen entkleideten sie

      sich. Schwertmänner

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