Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne. Michael Schenk

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Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk Die Pferdelords

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Mann und Rüstung mit einer mühelosen Bewegung. Mit der

      anderen Zange umschloss er den Hals eines Bogenschützen und tötete auch

      diesen.

      »Verfluchte Brut der Finsternis!«, schrie der kleine Kommandeur.

      Ungeachtet der Gefahr ließ er sein Schwert hinabsausen. Mit einem

      seltsam splitternden Geräusch durchtrennte die Schneide das Gelenk eines

      Scherenarmes. Der verletzte Irghil fuhr mit einem lauten Zischen herum und

      schlug mit der anderen Zange nach dem Angreifer. Der Offizier duckte sich

      und spürte einen leichten Schlag oben am Helm. Er ließ sich aus dem Sattel

      fallen und rollte sich trotz der schweren Rüstung erstaunlich behände auf den

      Feind zu. Noch nicht mal unterhalb der Kreatur, rammte er schon die Klinge

      senkrecht nach oben und traf in den aufgerissenen Rachenschlitz des Irghil.

      Grünes Blut stürzte daraus hervor und bespritzte den Offizier, während der

      gepanzerte Leib erzitterte. Für einen Moment schien die Zeit still zu stehen,

      dann brach die Kreatur tot zusammen.

      Der Offizier hatte sich rechtzeitig herumgerollt und befreite nun sein

      Schwert mit einer gleitenden Bewegung. Schon war er wieder auf den Beinen

      und hielt Ausschau nach der nächsten Bedrohung. Zwei Gardisten eilten

      besorgt herbei und brachten das Pferd des Kommandeurs.

      Hauptmann ta Geos hatte der zweiten Hälfte des Beritts den Angriff

      befohlen. Obwohl nur vier der Irghil in die Front der Garde eingebrochen

      waren, hatten sie Tod und Verderben über sie gebracht. Die Bestien konnten

      nicht siegen, und das wussten sie auch. Dennoch kämpften sie, als sei dies ihr

      einziger Lebenszweck. Aber nach wenigen blutigen Momenten war das

      Gemetzel dann vorbei.

      »Vorposten raus«, kommandierte ta Geos erschöpft. So kurz der Kampf

      auch gewesen war, er hatte an den Kräften gezehrt. »Versorgt die

      Verwundeten und kümmert Euch um die Pferde.«

      Der Hauptmann zog sein Pferd herum und ritt zu seinem Kommandeur,

      über dem das Banner Alnoas schwach auswehte. »Die Gefahr scheint vorüber

      zu sein. Ich finde, wir haben uns gut geschlagen. Wenn mich nicht alles

      täuscht, haben wir dreiundzwanzig der Bestien erledigt.«

      »Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir zwölf Tote und wenigstens die

      gleiche Anzahl an Verwundeten«, kam die leise Erwiderung. »Dennoch

      stimme ich zu. Wir haben uns gut geschlagen.«

      Mit einem leisen Seufzen löste der Kommandant den Riemen seines Helms

      und nahm diesen ab. Er schüttelte leicht den Kopf, und sein langes Haar fiel

      ihm in schimmernden Wellen über die Schultern. Nun, da der Schädel nicht

      mehr vom schützenden Metall bedeckt war, erkannte man ein ebenmäßiges

      Gesicht. Unzweifelhaft das Antlitz einer schönen Frau.

      Dennoch nannte man sie nach einem Beschluss des Kronrates in Alneris

      Kommandant. In dem Gremium gab es Widersacher, die befürchteten, dass,

      wenn man erst den Begriff der Kommandantin einführte, andere Frauen ihrem

      Beispiel folgen könnten. Für den konservativ besetzten Rat eine

      ungeheuerliche Vorstellung.

      Die Hochgeborene Livianya, Befehlshaberin der Festung von Maratran,

      beugte sich zur Seite und zog einen Lappen aus der Satteltasche. Während sie

      die Klinge ihres Schwertes säuberte, überblickte sie den Kampfplatz.

      Hauptmann ta Geos räusperte sich. »Die verdammten Biester haben sich

      etwas Neues einfallen lassen. Sie hätten uns beinahe überrumpelt. Fast wären

      wir an ihrem Hinterhalt vorbeigeritten. Das war unser Glück, denn es zwang

      sie, vorzeitig aus der Deckung zu kommen.«

      Livianya nickte. »Ich denke, die Kreaturen haben sich von ihren

      Kameraden eingraben lassen. Geschickt gemacht. Wahrhaftig, Bernot, diese

      Irghil sind nicht dumm. Man muss bei ihnen immer auf eine Überraschung

      gefasst sein.«

      Der Hauptmann grinste schwach. »Immerhin haben ihnen unsere neuen

      Waffen übel zugesetzt.«

      »Das haben sie.« Livianya schürzte die Lippen, und es sah einen

      Augenblick so aus, als schmolle sie mit ihrem Hauptmann. »Wir sollten auch

      die Lanzen mit dem Quetschkopf versehen. Ihre Spitzen rutschen ab, wenn

      der Winkel nicht stimmt.«

      »Der Gedanke kam mir auch schon.« Ta Geos zuckte die Schultern. »Ich

      habe mit unserem Waffenmeister darüber gesprochen, Hochgeborene. Er

      meint, die Lanzen seien bereits unhandlich genug. Würden wir die Spitzen

      noch mit Weichmetall verkleiden, würden sie zu schwer werden und vornüber

      kippen.«

      »Meint er das, unser Waffenmeister?« Livianya lächelte kühl. »Ich möchte

      annehmen, unsere Lanzenträger tragen lieber ein wenig mehr Gewicht und

      bleiben dafür länger am Leben. Bei den Finsteren Abgründen, Bernot, wir

      haben zwölf gute Männer verloren! Und weitere könnten ihnen folgen.

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