Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne. Michael Schenk

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Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk Die Pferdelords

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wenn die Wunde ausgebrannt und

      verbunden ist, hat er kaum Chancen, zu überleben. Er ist ein guter Mann,

      unser Elgort. Das konnte nur geschehen, weil die Bestien in unsere Reihen

      einbrachen. Weil ein paar lausige Lanzenspitzen abrutschten.«

      Hauptmann ta Geos spürte die Wut, die sie erfüllte. »Ich werde dafür

      sorgen, dass der Waffenmeister die Lanzen ändert, Hochgeborene.«

      »Nichts anderes erwarte ich von meinem Hauptmann.« Die Stimme

      Livianyas wurde wieder weicher. »Ich will nun mit den Männern sprechen,

      Bernot. Sie sollen wissen, dass ich stolz auf sie bin. Und dass wir bald

      aufbrechen müssen.«

      »Kehren wir denn nach Maratran zurück?«

      »Wir müssen unsere Verwundeten in Sicherheit bringen. Und unsere Toten

      mitnehmen. Sie sollen in der Heimat verbrannt werden, nicht in diesem

      verfluchten Land Jalanne, das noch immer den Tod verheißt.«

      »Ich werde es veranlassen, Hochgeborene. Ich schlage vor, das Lager auf

      einem benachbarten Hügel zu errichten. Die Kadaver der Bestien werden

      rasch zu stinken beginnen.«

      »Wir werden hier nicht lagern, mein Freund.«

      »Nicht?« Ta Geos sah die Befehlshaberin überrascht an. »Die Männer

      könnten eine Rast vertragen, und wir brauchen Zeit, um die Verwundeten für

      den Transport herzurichten. Für einige von ihnen werden wir Tragen

      anfertigen müssen.«

      »Nun, mein Hauptmann, habt Ihr Euch schon gefragt, wer wohl die

      Angreifer im Boden vergrub?«

      Ta Geos Augen verengten sich, und mit plötzlicher Wachsamkeit spähte er

      über das Land. »Ich verstehe, Hochgeborene. Es wird geschehen, wie Ihr es

      wünscht.«

      Kapitel 4

      Wenn ein Mann und eine Frau des Pferdevolkes sich miteinander verbanden,

      so teilten sie Zügel und Wasserflasche. Es war eine jahrtausendealte

      Tradition, an deren Ursprung sich niemand mehr erinnerte. Besiegelt wurde

      die Verbindung mit einer feierlichen Zeremonie, die stets Anlass war für Tanz

      und fröhliches Gelage in den Gehöften und Weilern der Brautleute. In der

      großen Stadt Eternas hingegen war man dazu übergegangen, die Verbindung

      offiziell vor dem Stadtältesten zu besiegeln und sich dann in eine der

      Schänken, vornehmlich den berühmt-berüchtigten »Donnerhuf«,

      zurückzuziehen. Denn in der Stadt wurden Verbindungen zu häufig

      geschlossen, um sie noch, wie sonst üblich, auf dem Hauptplatz vornehmen

      zu können. Nedeam hätte seine Llarana am liebsten auf dem Gehöft seines

      verstorbenen Vaters Balwin geehelicht, doch die Hohe Dame Larwyn hatte

      ihn freundlich, aber bestimmt darauf hingewiesen, dass er als Erster

      Schwertmann die Mark repräsentiere und zudem hohe Gäste erwartet würden.

      Kein Ort sei für diese Feier angemessener als die große Halle der Burg von

      Eternas.

      Nedeam hatte eingelenkt, und im Grunde war er froh darüber.

      Larwyn konnte ausgesprochen energisch sein, und als Ausdruck dessen

      schickte sie ihren Ersten Schwertmann in seine Räume, damit er sich

      gebührend auf die Feier vorbereitete. Er würde seine geliebte Llarana an

      diesem Tag nach langer Zeit zum ersten Mal wiedersehen, da sie die letzten

      Monde bei ihrem Vater verbracht hatte, um sich von ihm und den Elfen des

      Hauses Deshay zu verabschieden. An diesem Abend würden er und seine

      Gemahlin neue Räume im Haupthaus beziehen. Larwyn hatte diese bereits

      herrichten lassen. Nedeams Vorgänger Tasmund und seine Mutter Meowyn

      bewohnten die angrenzenden Räume. Larwyn legte Wert darauf, vertraute

      Personen um sich zu haben. Vielleicht, weil sie in ihrer Gegenwart für einen

      Moment vergaß, wie sehr sie ihren Garodem vermisste.

      Schon früh an diesem Morgen setzte in der Burg von Eternas eine

      Betriebsamkeit ein, die weit über das normale Maß hinausging.

      Ununterbrochen kamen und gingen Bedienstete und Schwertmänner, aus den

      Schloten der Küche stieg Dampf empor, und die Räder von Karren und

      Wagen rollten in einem fort über die beiden gepflasterten Innenhöfe. Aus der

      Halle drangen Rufe und Scharren, während man sie für die Zeremonie

      umräumte und schmückte. Nedeam war versucht, hinüberzugehen und

      mitzuhelfen, aber er wusste, dass Larwyn dies nicht geduldet hätte. Selbst

      seine Mutter Meowyn sah er nur kurz. Schon nach wenigen Worten ließ sie

      ihn stehen und eilte weiter. In all der Hektik fühlte sich Nedeam seltsam

      isoliert. So setzte er sich leicht verstimmt in seine Kammer und begann zum

      wiederholten Male Rüstung und Waffen zu polieren und den Sitz seiner

      Kleidung zu überprüfen.

      »Es ist der Tag der Frauen. Sieh es ihnen nach, wenn sie da das

      Kommando an sich reißen. Für sie ist es ein besonderer Moment, und da

      wollen

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