Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne. Michael Schenk
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk страница 20
»Sie ist erkrankt«, wiederholte Nedeam und hastete in den Gang. Auf
seinen Ruf hin kamen Bewegung und Unruhe in die Burg. Schritte und
Stimmen waren zu vernehmen.
Kormund kniete sich neben Larwyn und Llaranya nieder. »Sie schlägt um
sich. Wir müssen sie festhalten, damit sie sich nicht verletzt.«
»Sie krampft.« Die Elfin schüttelte den Kopf. »Wenn wir sie dabei
festhalten, kann es sein, dass sie sich die Knochen bricht. Es ist besser, wir
schieben Stuhl und Tisch zur Seite, sodass sie sich nicht an ihnen stoßen
kann.« Llaranya wandte den Blick zur Tür. »Wo bleibt die Heilerin?«, rief
sie.
Als sie den Blick zu Kormund wandte, erkannte dieser die tiefe Sorge, von
der Llaranya erfüllt war. »Ist es so ernst?«
Die Elfin nickte. »Wenn die Heilerinnen nicht rasch kommen, wird sie
sterben. Doch ich fürchte, dass selbst Leoryn und Meowyn der Herrin kaum
mehr werden helfen können.«
Kapitel 5
Es war dämmrig in der Höhle, und Danot’Nelat hatte die Schutzdeckel seiner
Augenstiele weit geöffnet. Aus den Schatten schälten sich klare Konturen
heraus. Nelat war einer der ältesten Irghil, und sein einst strahlend blauer
Panzer hatte sich an der Bauchseite grau gefärbt. Er faltete die Kampfscheren
auf den Rücken und schob die kleineren Arbeitsarme unter dem Maul hervor.
Sorgfältig befreite er die Augenstiele und seine kräftigen Mandibeln vom
Schmutz der Außenwelt. Zwei seiner drei Augen richteten sich auf die in der
Höhle versammelten Irghil.
Es handelte sich um zwei kampferprobte Dan, die Krieger der Irghil, und
den Tar, wie der Hüter der Eier genannt wurde. Die drei Irghil hatten heftig
miteinander diskutiert. Danot’Nelat hatte das leise Klappern ihrer
Arbeitszangen bis zum Höhleneingang gehört. Seit seinem Erscheinen
schwiegen die anderen respektvoll und nickten ihm nun zur Begrüßung mit
den Augenstielen zu.
Dan’Pharant war der Erste der Dan, der Führer der Krieger. Er kreuzte die
äußeren Augenstiele, um anzuzeigen, dass er etwas zu sagen hatte. Nelat
knickte den mittleren Stiel zustimmend ein.
Dan’Pharants Arbeitszangen begannen in einem bestimmten Rhythmus zu
klappern. Für die Irghil war diese Verständigungsform ebenso vielseitig wie
das gesprochene Wort bei anderen Völkern. »Die Gepanzerten der
Weichhäutigen haben neue Waffen.«
Danot’Nelat knickte zustimmend. »Ich habe davon gehört. Habt ihr die
ungepanzerten Weichhäuter töten können?«
Dan’Pharant erlaubte sich das Äquivalent eines bösartigen Grinsens.
»Einer konnte entkommen und rief die Gepanzerten herbei. So wie es geplant
war. Aber sie liefen uns nicht direkt zwischen die Scheren, und es waren
mehr, als wir erwartet hatten. Die Waffen sind schrecklich. Fliegende Äste,
die unsere Panzer durchschlagen, und Stachel, die sie uns in den Leib
rammen. Wir konnten einige der ihren töten, aber nicht alle.
»Nicht alle«, stimmte der andere Dan zu. »Aber die Überlebenden sind
abgezogen.«
»Sie werden wiederkommen«, klapperte Danot’Nelat unbehaglich. »Dann
müssen wir besser vorbereitet sein. Wir müssen sie alle zerschneiden.« Eher
unbewusst öffnete und schloss er seine Kampfscheren. »Keiner der
Gepanzerten darf entkommen. Alle Weichhäutigen müssen sterben.«
»Wir werden sie alle töten«, bekräftigte Dan’Pharant.
Nelat wandte sich dem Tar zu. »Wie viele sind im kommenden Wurf?«
Der Hüter der Eier kratzte sich am Bauchpanzer.
»Zweihundertdreiundsechszig. Davon fünf Weibchen.«
»Das ist gut. Mehr Weibchen als üblich. Das gibt mehr Eier.« Der Erste
der Dan kreuzte zustimmend die Augenstiele.
»Es ist unsere Natur, Dan’Pharant. Je mehr Verluste wir haben, desto mehr
Weibchen werden schlüpfen, um die Zahlen auszugleichen.« Nelat wandte
sich erneut dem Tar zu. »Sind die Dan aus dem vorletzten Wurf bereit?«
»Sie sind bereit und wetzen ihre Scheren«, versicherte der Hüter der Eier.
Danot’Nelats mittlerer Augenstiel senkte sich zustimmend. »Gut. Sehr gut.
Wir werden alle Weichhäuter töten. Nicht einer von ihnen darf überleben.«
Kapitel 6
Die elfische Heilerin Leoryn und ihre menschliche Freundin und Schülerin
Meowyn trugen kaum mehr als ihre Nachtgewänder. Die Elfin hatte sich
hastig einen Gürtel umgelegt, an dem sich zahlreiche Täschchen und
Beutelchen befanden, gefüllt mit den Utensilien ihrer Heilkunst. Meowyn, die
Heilerin