Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne. Michael Schenk

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Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk Die Pferdelords

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Gift absonderte. Die Turiks der Sandclans sammelten dieses Gift,

      um damit gefährliches Raubwild zu erlegen. Im Kampf jedoch verwendeten

      sie es nicht, das hätten sie als unehrenhaft empfunden.

      »Eben dieses«, bestätigte Jalan. »Da gibt es keinen Zweifel. Die Turiks

      sind hin und wieder bis zu den Häusern des Waldes vorgedrungen. Um Holz

      zu rauben und ein paar Schädel zu nehmen. Beides gelang den Barbaren nur

      selten. Deshalb scheuten sie sich nicht, das Gift gegen uns einzusetzen,

      obwohl sie das sonst nicht tun.«

      Nedeam schüttelte den Kopf. »Es kann nicht sein. Hier gibt es keine

      Turiks.«

      »Dennoch ist es ihr Gift.« Der Älteste des Hauses Elodarion erhob sich.

      »Eure Herrin Larwyn müsste längst tot sein. Selbst in geringsten Mengen

      wirkt es schnell.«

      Sein Freund Jalan wiegte den Kopf. »Könnte es verdorben sein? Die

      Turiks bewahren es doch in ihren Köchern auf. Über viele Jahreswenden

      hinweg. Vielleicht war es zu alt.«

      »Das wäre möglich.« Elodarion seufzte leise. »Es wird dann langsamer

      wirken, aber ebenso tödlich sein.«

      »Dann ist Larwyn verloren?« Nedeam sah die Elfen schockiert an. »Erst

      Garodem, und nun Larwyn? Es darf nicht sein. Ihr müsst ihr helfen. Sie muss

      überleben.«

      Leoryn warf dem Pferdelord einen bedauernden Blick zu. »Gegen das Gift

      des Sandstechers gibt es kein Mittel.«

      Jalan räusperte sich. »Keines, das uns zugänglich ist. Doch es könnte sein

      …« Llaranyas Vater strich sich über das Kinn. »Vielleicht …« Er zögerte,

      aber dann gab er sich einen Ruck. »Ich muss etwas holen. Vielleicht besteht

      doch noch Hoffnung.«

      Die anderen sahen verwirrt zu, wie Jalan aus dem Raum hastete. Sie

      wussten nicht, was er meinte, und auf Nedeams Frage zuckte Leoryn

      bedauernd die Schultern. »Was auch immer er vorhat, es gibt kein Mittel

      gegen das Sandstechergift.«

      Als Jalan zurückkam, war er ein wenig außer Atem. In seiner Hand hielt er

      ein kleines Kästchen, aus kostbaren Hölzern gefertigt und mit elfischen

      Symbolen verziert. »Ich wollte dies Llaranya und Nedeam zum Abschied

      schenken, und da es ihnen zugedacht ist, müssen sie entscheiden, was damit

      geschieht.«

      »Was ist es?«, fragte das junge Paar einstimmig.

      Jalan öffnete den Verschluss und hob den Deckel an. In dem Kästchen lag

      auf einem Polster ein zierliches Glasgefäß. Behutsam hob Jalan es heraus und

      hielt es hoch. Eine milchige Flüssigkeit, von der ein sanftes Leuchten

      ausging, schimmerte hinter dem Glas. »Das Wasser des Lebens. Nicht viel

      davon, denn es ist sehr kostbar und selten. Es heißt, es könne Krankheiten

      heilen und Wunden schließen.« Er sah Tochter und Schwiegersohn an. »Man

      … man sagt ihm eine gewisse lebensverlängernde Wirkung nach, daher …«

      Jalan verstummte betreten. Nedeam war zutiefst gerührt. Was auch immer

      dieses Lebenswasser tatsächlich bewirken mochte, Jalan hatte offenbar die

      Hoffnung, dadurch Nedeams Leben und so das Glück der beiden verlängern

      zu können. Es musste ein kostbares und wohlbehütetes Geheimnis gewesen

      sein, da selbst Llaranya ahnungslos gewesen war. Nedeam begriff nun auch

      den Konflikt, in dem sich der Elf befand. Das Lebenswasser reichte nur für

      eine Person. Fraglos hätte sich Jalan für Nedeam entschieden, doch er spürte

      die tiefe Verbundenheit der Anwesenden mit der dem Tod geweihten Larwyn.

      »Sie soll es erhalten«, entschied Nedeam ohne langes Zögern. »Sie muss es

      erhalten.«

      Jalan nickte und übergab das Gefäß an Leoryn. Diese flößte der Herrin der

      Hochmark die sirupartige Flüssigkeit ein. Nun warteten alle gespannt, ob sich

      Larwyns Zustand bessern würde. Nach einigen Augenblicken entspannte sich

      ihr verkrampfter Körper. Sie schöpften schon Hoffnung, doch dann schüttelte

      Leoryn bedauernd den Kopf.

      »Das Lebenswasser wirkt«, flüsterte sie. »Es hält die Vergiftung auf oder

      verzögert sie zumindest. Aber es ist nicht genug, um das Gift wirksam zu

      bekämpfen und Larwyn genesen zu lassen.«

      Nedeam stieß einen Seufzer der Enttäuschung aus. »Dann ist sie endgültig

      verloren?«

      »Nicht unbedingt.« Die elfische Heilerin richtete sich ächzend auf. »Das

      Lebenswasser zögert den Tod hinaus. Wenn wir mehr davon hätten …«

      Jalan erkannte die unausgesprochene Frage und schüttelte den Kopf. »Das

      war alles, was ich besaß. Es tut mir leid.«

      »Das Wasser muss doch von irgendwoher kommen«, wandte Llaranya ein.

      »Beschaffen wir einfach mehr davon.«

      »Einfach?« Jalan sah seine Tochter betrübt an. »Ich weiß nicht einmal,

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