Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne. Michael Schenk

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Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk Die Pferdelords

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und Fangschlag in der Öde des toten Reiches Rushaan. »Die

      beiden trafen vorher schon einmal aufeinander, bei der Schlacht um

      Merdonan«, fuhr er fort. »Dorkemunt verlor damals seine Waffe, doch das

      Rundohr wartete, bis er sie wieder aufgehoben hatte. Mein alter Freund ist der

      beste und tapferste Pferdelord, den ich kenne, Hoher Lord Elodarion, doch er

      kommt allmählich in die Jahre«, sagte Nedeam entschuldigend. Der Elfe

      nickte verständnisvoll. Kaum jemand kannte das langsame Vergehen der

      Menschen besser als das elfische Volk. Nicht zuletzt aus diesem Grund

      pflegte es auch kaum Beziehungen zu den Sterblichen, denn man wollte ihr

      Verwelken nicht betrauern müssen. »Fangschlag hätte ihn im ehrlichen

      Zweikampf bezwungen. Bei allen Abgründen, er hätte ihn wahrhaftig besiegt.

      Aber dann schlossen beide einen Waffenstillstand. Sie wollen ihren

      Zweikampf fortsetzen, wenn das verräterische Spitzohr Einohr tot zu ihren

      Füßen liegt. Fangschlag hasst Einohr aus tiefstem Herzen und hat dem Dienst

      des Schwarzen Lords entsagt, um ihn zur Strecke zu bringen. Seitdem ist er in

      Dorkemunts Obhut.«

      »Er ist und bleibt eine Bestie. Seinen Worten kann man nicht trauen«,

      ereiferte sich Garwin. »Niemand zähmt ein Rundohr der Orks. Ihre Art und

      die unsere sind gegensätzlich, wir hassen einander. Wir töten einander, und

      das hat diese Bestie nicht verlernt.«

      »Wir Elfen kennen den guten Herrn Dorkemunt«, sagte Elodarion schlicht.

      »Wir trauen seinem Wort und seinem Urteil. Doch kein Menschenwesen ist

      vor einem Irrtum sicher.« Er lächelte dünn. »Selbst uns Elfen unterläuft dies

      gelegentlich.«

      »Er ist eine Bestie, geboren um uns Menschen zu töten«, wiederholte

      Garwin erregt. »Und er war im Dünenland. Vielleicht hat er sich damals nur

      ergeben, um auf eine günstige Gelegenheit zu warten.«

      »Um Larwyn zu ermorden?« Nedeam schüttelte entschieden den Kopf.

      »Was sollte ihr Tod ihm oder dem Schwarzen Lord bringen? Nein, wer immer

      diese Tat beging, wollte seinen Nutzen daraus ziehen.«

      »Die Orks sind vom Instinkt geleitet.« Garwin beugte sich zornig über den

      Schreibtisch. »Da braucht es keinen vernünftigen Grund. Nur eine gute

      Gelegenheit.«

      Elodarion räusperte sich. »Wurde das Rundohr bewacht?«, fragte er

      Nedeam. »War es ihm überhaupt möglich, die Tat zu begehen?«

      Hatte es eine Wache vor der Tür zu Nedeams Kammer gegeben? Nein.

      Nedeam leckte sich unruhig über die Lippen. Das Rundohr trug einen

      Kapuzenumhang, um seine Gestalt und seinen Schädel zu verbergen. Viele

      Menschen reagierten instinktiv mit Hass, wenn sie ihn sahen. Vielleicht ging

      es dem Ork umgekehrt nicht anders. Den Trubel während der Vorbereitungen

      zur Feier mochte er genutzt haben, um den Anschlag auszuführen …

      Nedeam biss sich auf die Lippe. »Es wäre nicht seine Art. Er ist ein

      ehrenhafter Krieger.«

      »Ehrenhafter als ein Pferdelord?«, fragte Garwin spöttisch. »Nun, Hoher

      Herr Nedeam, es erscheint mir seltsam, dass Ihr einem Pferdelord eine solche

      Tat zutraut, einer Bestie aber nicht.«

      Elodarion nickte bedächtig. »In diesen Worten liegt Wahrheit, Nedeam,

      mein Freund.«

      Konnte er sich so täuschen? Konnte Dorkemunt sich so täuschen?

      Immerhin war Fangschlag ein Rundohr. Ein Ork. Eine Bestie. Kein

      Pferdelord würde jemals seine Hand gegen die Herrin Larwyn erheben und

      erst recht keiner der Gäste, die an der Vermählung teilgenommen hatten.

      Garwin hatte recht. Es blieb nur das Rundohr.

      Dennoch nagten Zweifel an Nedeam. »Als er sich uns in der Öde

      anschloss, führte er keine Stachelpfeile oder Gift mit sich. Wie sollte er …«

      »Ihr sagtet selbst, einige der Pferdelords hätten Andenken aus dem

      Dünenland mit in die Mark gebracht. Die Bestie wird das Werkzeug für seine

      Mordtat gestohlen haben.«

      »Es wäre immerhin vorstellbar«, gab Elodarion zu bedenken. »Bewahrt

      kühlen Kopf und prüft alle Möglichkeiten, Nedeam. Die Tat darf nicht

      ungesühnt bleiben.«

      »Wir sollten mit Dorkemunt sprechen.« Nedeam seufzte schwer. »Er kennt

      das Rundohr am besten.«

      »Gut.« Garwin trat hinter dem Schreibtisch hervor. »Verlieren wir keine

      Zeit. Vielleicht hat sich die Bestie schon davongeschlichen. Erster

      Schwertmann, ruft ein paar bewährte Männer zusammen. Wir dürfen ihr

      keine Gelegenheit geben, erneut zu morden.«

      Vor der Tür stand mittlerweile eine andere Wache. Scharführer Kormund

      fanden sie unten in der Halle im Gespräch mit Tasmund. Beide waren dabei,

      Ordnung in das Chaos zu bringen, das hier unten noch herrschte. Es war früh

      am Morgen, und einige der Gäste hatten Speis

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