Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne. Michael Schenk

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Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk Die Pferdelords

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      »Wozu brauchen wir ein Gefängnis?«, fragte Garwin kalt. »Das Rundohr

      ist schuldig. Wir töten es auf der Stelle und können wieder in Sicherheit

      leben.«

      »Nein!« Nedeams Stimme war scharf, und Garwin sah ihn an, empört über

      den energischen Widerspruch. »Seine Schuld ist noch nicht bewiesen, und er

      hat das Recht auf einen Schiedsspruch.«

      »Ein Schiedsspruch? Das Urteil der Ältesten? Gar gesprochen auf dem

      öffentlichen Platz der Stadt Eternas?« Garwin lachte auf. »Ihr macht Euch

      lächerlich, Erster Schwertmann.«

      Tasmund räusperte sich. »Nun, Hoher Lord Garwin, wie auch immer man

      Fangschlag bezeichnen mag, er lebte die letzten Jahreswenden in der

      Hochmark. Die Tradition des Pferdevolkes verlangt …«

      »Ah, Ihr und Eure Traditionen.« Garwin schüttelte den Kopf. »Sie gelten

      nicht für einen verfluchten Ork.«

      »Aber sie gelten für das Pferdevolk, dem Ihr angehört, Hoher Lord

      Garwin«, schaltete sich Elodarion lächelnd ein. »Die Bestie stand unter Eurer

      Obhut, denn Ihr seid der Pferdefürst der Hochmark und tragt Verantwortung

      für das, was in Eurem Land geschieht.«

      Garwin musste sich zur Ruhe zwingen. »Wollt Ihr behaupten, ich trüge die

      Schuld?«

      »Natürlich nicht«, beschwichtigte Elodarion. »Aber Ihr seid verantwortlich

      dafür, dass jeder Bewohner der Hochmark gerecht behandelt wird.«

      »Na schön«, zischte Garwin. »Machen wir ihm den Prozess, obwohl es

      Zeitverschwendung ist.«

      »Ihr müsst seine Schuld erst beweisen.« Elodarion zupfte an seinem

      Gewand. Er empfand keinerlei Sympathie für eine Bestie. Aber er hatte

      dieselben Zweifel, die auch Nedeam plagten.

      Garwin stieß ein verächtliches Schnauben aus und gab den sie

      begleitenden Schwertmännern einen Wink. Das leise Schaben von Klingen,

      die aus ihren Scheiden glitten, war zu hören. Die Männer empfanden keine

      Furcht vor einem einzelnen Rundohr. Es war das Verhalten von Kämpfern,

      die wussten, dass sie einem Feind begegneten.

      Nedeam ließ seine Klinge stecken. Er ging seinen Männern voran, stieg die

      Stufen empor und stieß die Tür auf. Noch während sie aufschwang, drängten

      sich die Pferdelords in die Kammer, bereit, ihre Schwerter zu benutzen.

      Fangschlag stand neben der Bettstatt. Er hatte die Kapuze seines Umhangs

      zurückgeschlagen und sah den Menschen entgegen. Der Blick aus seinen

      roten Augen mit den gelben Schlitzpupillen war nicht zu deuten. Er schwieg,

      während Nedeam den Pferdelords ein beschwichtigendes Zeichen gab und

      vortrat. »Fangschlag, man beschuldigt dich des feigen Mordanschlags auf die

      Hohe Dame Larwyn.«

      »Fangschlag hat die Unruhe auf dem Hof bemerkt. Ich habe gehört, dass

      ihr mit Waffen zu mir kommt.« Fangschlag lächelte grimmig. Seine Lefzen

      glitten von den Fangzähnen zurück, und in diesem Augenblick ähnelte er der

      Bestie, welche die meisten Menschen in ihm sahen. »Fangschlag ist ein

      Krieger«, verkündete er stolz, »und wenn ich mit dem Pferdemenschen

      Dorkemunt nicht Waffenruhe geschlossen hätte, würde ich nun gegen euch

      kämpfen.« Er sah Nedeam an. »Du kennst mich, Pferdemensch Nedeam. Ich

      töte wie ein Krieger. Ich habe mein Schwert nie in den Rücken eines

      Menschen geschlagen.«

      »Er hat es gestanden«, rief Garwin. »Ihr habt es gehört. Er kann nur

      wissen, dass der Stachelpfeil Larwyn in den Rücken traf, weil er ihn selbst in

      den Stuhl gesteckt hat.«

      »Das gerade bezog sich auf seine Ehre als Krieger, nicht auf Larwyn«,

      wandte Nedeam ein.

      »Ihr habt mein Wort.« Der riesige Ork rührte sich noch immer nicht. »Ich

      habe diese Kammer nicht verlassen.«

      »Das Wort einer Bestie gilt nichts im Königreich des Pferdevolkes«,

      knurrte einer der Schwertmänner.

      »Ich bin Fangschlag«, versetzte das Rundohr. »Ich bin ein Krieger der

      Orks und war ein Führer ihrer Legionen. Mein Wort ist wahr.«

      »Hoher Herr, dort!« Einer der Schwertmänner deutete auf den Boden

      neben der Bettstatt.

      Nedeam sah hin und erkannte einen Beutel, der halb unter dem Bettgestell

      versteckt war. Er selbst hatte so etwas nicht in seiner alten Kammer

      aufbewahrt, und Dorkemunt gehörte es sicher auch nicht. »Was ist in dem

      Beutel dort, Fangschlag?«

      Das Rundohr wandte sich halb zur Seite und folgte Nedeams Fingerzeig.

      »Was weiß ich? Er gehört mir nicht.«

      Der Schwertmann, der den Fund gemacht hatte, schob sich seitlich an

      Fangschlag vorbei und hob den Beutel auf. Den Blick misstrauisch auf den

      Ork

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