Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne. Michael Schenk

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Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk Die Pferdelords

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auf oder unter den Bänken nächtigten. Bedienstete und

      Schwertmänner eilten nun umher und nahmen wenig Rücksicht auf die

      Schlafenden, die trotz der Unruhe nur langsam erwachten. Von den elfischen

      Begleitern Elodarions und Jalans war nichts zu sehen. Sie hatten sich

      zurückgezogen, bevor die Feier in ein wildes Gelage ausartete. Drei Zwerge

      aus Balruks Ehrengeleit saßen in einer Ecke, mit leicht glasigen Augen und

      doch wachsam, denn sie hatten bemerkt, dass etwas Unerfreuliches geschehen

      war.

      Nedeam war noch immer niedergeschlagen. Die wundervollen

      Erinnerungen an den Tag seiner Vermählung waren von den schrecklichen

      Ereignissen dieser Nacht verdüstert worden. Eine furchtbare und sinnlose Tat.

      Die Sorge um das Überleben Larwyns war überall spürbar.

      »Dort hinten, am Tisch.« Garwin wies in die Tiefe der Halle. »Euer Freund

      Dorkemunt.«

      Sie gingen gemeinsam hinüber, und auf dem Weg informierte Garwin

      Tasmund und Kormund über den Verdacht. Die beiden Pferdelords sahen

      ihren Freund Nedeam bedauernd an. »Ein solches Wesen kann nicht aus

      seiner Haut«, sagte Kormund leise. »Er ist und bleibt ein Ork.«

      »Noch ist Fangschlags Schuld nicht bewiesen«, beschied Nedeam, der die

      Bemerkung gehört hatte. »Er hatte keinen Grund für diese feige Tat.«

      »Braucht ein Ork einen Grund, um einen Menschen zu erschlagen?«

      Kormund schüttelte den Kopf. »Nein, Nedeam, ich habe viele Jahreswenden

      gegen die Bestien des Schwarzen Lords gefochten. Ich hatte immer meine

      Zweifel an der Gutartigkeit dieses Rundohrs, obwohl es sicherlich ein

      ungewöhnlicher Bursche ist. Nun, wir werden sehen.«

      Dorkemunt ruhte schlafend auf dem Tisch. Der Becher war ihm aus der

      Hand gefallen und lag unter ihm am Boden. Einige Strähnen seines langen

      Haares waren in einen Teller mit kalter Suppe getaucht, andere hingen ihm

      über dem Mund. Rhythmisches Schnarchen war zu hören, und jeder Atemstoß

      ließ die Strähnen leicht vibrieren.

      Nedeam beugte sich zu seinem Freund und schüttelte ihn. Nur langsam

      und widerwillig erwachte der alte Kämpfer. »Ah, lasst mir meine Ruhe, Ihr

      guten Herren«, ächzte er. »Es ist noch früh, und mein Kopf brummt

      furchtbar.«

      Der Erste Schwertmann konnte keine Rücksicht auf den Freund nehmen,

      und gemeinsam mit Kormund schaffte er es, Dorkemunt aus der Halle und

      hinüber zu dem großen Brunnen im vorderen Burghof zu führen. Zu jenem

      Brunnen, den Larwyn einst hatte anlegen lassen. Aus dem Maul des

      springenden Pferdes ergoss sich eiskaltes Wasser in das Becken, und ein

      Schwall davon ließ Dorkemunt prustend zu sich kommen.

      Wasser lief ihm über Haare und Gesicht, als er sich stöhnend auf die

      gemauerte Einfassung setzte und langsam die Vorgänge um sich herum zu

      erfassen begann. »Ah, bei allen Finsteren Abgründen, was geht da vor sich?«,

      murmelte er. »Was machen all die braven Pferdelords auf dem Hof? Noch

      dazu unter Waffen. Oh, mein armer Kopf …«

      »Haltet ihn noch einmal ins Wasser«, befahl Garwin, der den drei Männern

      zusammen mit Tasmund und Elodarion nach draußen gefolgt war. »Vielleicht

      hilft das seinem Kopf.«

      »Ah, der Pferdefürst«, ächzte Dorkemunt. »So viel der Ehre?« Er blinzelte

      benommen. »Ich, äh, ich habe mich doch nicht unbotmäßig benommen, oder?

      Wahrhaftig, ich gab mir Mühe, den Becher mit Elfen und Zwergen

      gleichermaßen zu erheben. Ein gerüttelt Maß an Völkerver…ständigung.«

      Dorkemunt stieß auf und wandte sich hastig zum Brunnen um. »Verzeiht, mir

      ist ein wenig flau im Magen, und in meinem Kopf hämmert es ganz

      schrecklich. Ich muss irgendwo angestoßen sein.«

      »Verdammtes Blor«, brummte Tasmund. »Auf ein kurzes Hochgefühl

      folgt eine Tageswende Elend. Ich fürchte, der gute Herr Dorkemunt wird uns

      heute kaum von Nutzen sein.«

      »Soll er seinen Rausch kurieren«, sagte Garwin ungeduldig. »Wir

      brauchen ihn nicht.«

      Es hatte einfach keinen Zweck. Der alte Pferdelord war noch immer vom

      Alkohol betäubt und seufzte erleichtert, als die Gruppe von ihm abließ. Dem

      Brunnen gegenüber lag die alte Unterkunft der Schwertmänner. Mit dem Bau

      der neuen Quartiere draußen am Übungsplatz waren die Wachen ausgezogen.

      Tasmund und Meowyn hatten hier eine Weile gewohnt, und zuletzt Nedeam

      als Erster Schwertmann. Der massige Bau aus sorgfältig behauenen Steinen

      war nun leer und wirkte plötzlich düster und bedrohlich.

      Tasmund wies auf den Eingang. Man musste ein paar Stufen hinaufsteigen,

      um die Unterkunft zu betreten. Die Fenster waren hoch gelegen und sehr

      klein. »Wir haben kein Verlies in der Burg, Hoher Lord Garwin. Es gab nie

      Bedarf dafür. Aber die alte Unterkunft bietet sich an. Wenn wir die Tür von

      außen

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