Mord im Gewächshaus. Ann Bexhill

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Mord im Gewächshaus - Ann Bexhill

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Park hängte nicht auf, sondern ließ sich vom Fräulein von der Bell Telefonvermittlung Brighton mit seinem Vorgesetzten verbinden. Er meldete den Leichenfund und erzählte dem Verantwortlichen vom verdächtigen Verhalten des Anrufers. Der sich als Sir Bronkers ausgab und das dieser sich die Brüste der Toten sehr genau angesehen zu haben schien und immer wieder, wie ein besessener von ihren Kürbissen erzählte. Mrs Park öffnete die Küchentür und streckte den Kopf in den Wachraum und ein verlockender Duft nach gebratenem Speck und brutzelnden Spiegeleiern zog in die Amtsstube.

      »Wer war das?«, fragte sie misstrauisch. Misses Park und besaß die irrige Vorstellung ihr Gatte der Constable würde auch auf andere Lebewesen als Katzen sehr attraktiv wirken.

      »Ein Spinner und ein Sittenstrolch. Ich will nicht, dass du an den Apparat gehst, bis man diesen Spinner festgenommen hat. Und meide mir Mister Bronkers.«

      »Was wollte denn Mister Bronkers?«

      Constable Park schnupperte, Speck.

      »In Villa Bronkers hat man die Leiche einer Frau mit Kürbissen gefunden.«

      »Ermordet?«

      »Wie kommst du denn darauf?«

      Er war schockiert es war ihm ein Geheimnis wie seine Frau eine solche grauenhafte Fantasie haben konnte. Er würde ihr verbieten weiter Kriminalromane von Miss Eddowes zu lesen.

      »Der Sittenstrolch hat die Polizei angerufen und keinen Arzt! Und wer ist sie?«

      »Ich habe sie nicht ermordet ich weiß es nicht.«

      3

      Miss Augusta Eddowes kleidete sich gerade passend für den Morgen an. Ein blaues herbstliches Kleid für den November genau das richtige. Unauffällig und doch ein Hauch von Eleganz. Keine Hauben mehr, seitdem ihr Dienstmädchen Beatrice meinte ihre Lieblingshaube sehe aus wie die Diensthaube der Mädchen in vornehmen Londoner Haushalten, als ein Kompliment gedacht, hatten Hauben stark an Anziehungskraft auf Miss Eddowes eingebüßt. Sie wählte gerade sorgsam einen ihrer drei Hüte aus, als das Telefon zu anstößiger Zeit klingelte. Sie war ein wenig irritiert und rechnete fest mit dem Schlimmsten. Telefongespräche wurden niemals vor halb zehn Uhr morgens geführt. Und Tee oder Essenseinladungen wurden selbstverständlich schriftlich ausgesprochen und der Dienstbote ausgeschickt, der die Antwort gleich entgegennahm. Nur Lieferanten riefen hin und wieder vor neun Uhr an, wenn eine wirkliche Ausnahmesituation eingetreten war. Man würde sich unter den anständigen Leuten in St Mary eher die Finger abschneiden, als gegen diese Regeln zu verstoßen. Das Klingeln des verflixten Kastens, den ihr Neffe ihr geschenkt hatte, vermutlich, weil er dachte, so um ein paar Besuche bei seiner Erbtante herumzukommen, konnte nur Vorbote von etwas ganz und gar Außergewöhnlichem sein.

      »Wer kann das nur sein?«

      Sie fragte niemand bestimmten und trat dicht vor den klingelnden Apparat. Da musste jemand Entsetzliches, ohne die geringsten Manieren falsch verbunden worden sein, entschied Miss Eddowes. Sie trat zu dem Apparat und bestaunte ihn und dann nahm sie den Hörer ab und richtete nach einigen Versuchen das richtige Ende gegen ihr Ohr. In dem vielseitigen Handbuch, das die Bell-Telefongesellschaft Brighton ihr mit der Post gesandt hatte, stand man musste sich unbedingt mit seiner Anschlussnummer Melden. Nur wie war die noch einmal? Und was passierte, wenn man das nicht tat? Schickte die Bell Company dann Männer vorbei die einem das Telefon wieder wegnahmen?

      »Saint George Anschluss 34 hier«, sang sie erleichtert, dass ihr die Nummer eingefallen war in den Hörer.

      »Bist du es, Augusta?«

      Mrs Bronkers sprach nicht sondern keuchte in den Apparat das sich Augusta entsetzt dachte sie werde Ohrenzeugin eines Mordes, der gerade in der Halle von Bronkers Haus begangen wurde. Miss Eddowes war mehr als schockiert, dieses vertraute Stöhnen und Schluchzen zu hören.

      »Du rufst ungewöhnlich früh an, Polly«, tadelte sie.

      »Etwas Entsetzliches ist hier passiert!«

      »Mein Herz, meine Liebe ... oder willst du mit deinem Auftritt erreichen, dass ich mit den Füßen voran aus meinem Haus getragen werde und du so in den Besitz meines Dünger Rezeptes kommst?«

      »Bei uns liegt eine Tote in meinen Kürbissen!«

      Einen Moment lang glaubte Augusta Eddowes, ihre beste Freundin habe schon wieder den Verstand verloren. So wie damals als sie einen Skandal produzierte und die vier Preisrichter des Kürbis Wettbewerbs bezichtigte die Waagen manipuliert zu haben. Ein Mann vom Eichamt musste herangeschafft werden der nachwies das Augustas roter Mohn Kürbis um ganze 150 Gramm schwerer war.

      »Eine was? Bist du wieder betrunken meine Beste?«

      »Ich war in meinem ganzen Leben noch nie betrunken Augusta«, protestierte Polly.

      »Eine Tote bei uns. Ich dachte immer, so etwas passiert nur schlimmen Leuten, dass Sie Leichen in London finden und jetzt ist es bei uns passiert hier in meinem Gewächshaus.«

      »Und wer ist sie kenne ich sie?«, fragte Augusta aufgeregt.

      »Nein sicher nicht. Eine Blonde junge Dame in guter Kleidung, ich dachte zuerst eine Bettlerin aber nein ihre Kleidung sieht nach teurer französischer haute de Cotüre aus. Das Kleid hat sehr feine Nähte und sie hat keinen Hut oder Haube auf.«

      »Eine Dame also?«, Augusta war schockiert.

      »Eine blonde Dame ein halbes Kind noch. Keine von uns das steht fest, ich habe sie bei uns noch nie gesehen.«

      Polly schluchzte in den Telefonapparat, vermutlich wegen der Kürbisse, die sie nun als polizeilich belastet unmöglich zum Wettbewerb am 10. Februar anmelden konnte.

      »Sie liegt einfach so im Gemüsebeet, mausetot, mit aufgerissenen Augen. Du musst sofort kommen Patrick unser Chauffeur ist unterwegs. Ich weiß du kannst dir keinen eigenen Wagen leisten.«

      »Ich? Warum ich?«

      »Ja, du wer sonst, etwa die Polizei, die nicht mal ihre eigene Nase bei Dunkelheit finden würde?«

      »Natürlich, Liebste«, sagte Miss Eddowes.

      Der Mord kam ihr gar nicht ganz ungelegen so konnte sie schnell einen Blick auf das geheimnisumwitterte Eccelstone Kürbisbeet werfen, mit dem Poliene so angab. Eine neue Zucht von Lord Redstocke, der auch der Präsident vom Zierkürbiszüchter Verbandes war. In der Fachzeitschrift Cucurbita warb der Lord für seine neue Gattung mit Worten wie Riesenwuchs und außerordentlich. Eine Papiertüte Samen kostete 30 Guinees im Harrods Kaufhaus.

      »Wenn du meinst, ich kann dir warmen Trost in diesen unangenehmen Stunden spenden, komme ich natürlich sofort meine Liebe.«

      »Trost, warum Trost?«, fragte Polly verständnislos, »Karl, wurde, doch nicht erdrosselt, ich brauche dich, weil du dich mit dem Menschen der kriminellen Klasse so gut auskennst.«

      »Aber ich woher denn«, protestierte Augusta, »meine bescheidenen Erfolge sind rein literarischer und der Erfolg von der Blausäuremörder und hier macht Scotland Yard einen Fehler sind reine Fiktion meine Beste.«

      »Ha Fiktion«, sagte Polly höhnisch, »wo es um Mord und Totschlag geht, bist du die Richtige. Sie ist nämlich ermordet

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