Mord im Gewächshaus. Ann Bexhill

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mord im Gewächshaus - Ann Bexhill страница 7

Автор:
Серия:
Издательство:
Mord im Gewächshaus - Ann Bexhill

Скачать книгу

wirkender Mann, der mit seinem Malakka Spazierstock auf den Boden klopfte, als dauere ihm alles zu lange kannte er nicht.

      »Morgen, Captain Bronkers na mit der Crew in schwere See geraten«, grüßte der Chief Constable.

      »Dachte, ich komme besser selbst. Scheint ein ganz und gar ungewöhnlicher Fall zu sein.«

      »Es ist – es ist …«

      Mister Bronkers fehlten die Worte dann straffte er sich und schimpfte.

      »Es ist einfach lächerlich geradezu ... geradezu verbrecherisch!«

      »Du hast keine Ahnung, wer die Frau ist?«

      »Nicht die Geringste sie gehörte nicht zu meiner Besatzung auf der Fregatte Bronkers. Ich habe sie noch nie gesehen und sie scheint ihrer Aufmachung nach nicht von hier zu sein.«

      »Aha verstehe Maat ihre Kürbisse was? Also wer hat sie gefunden?«, wollte Hamerling wissen während Inspektor Donovan sich das Zufahrtstor genau an sah. Es war solides Gusseisen und drei Meter hoch und am Schlüsselloch gab es keinerlei Spuren von einem Einbruch. Der Zaun war verdammt hoch, um mit einer Leiche auf dem Rücken darüber zu klettern. Vermutlich war sie also lebendig in die Todesfalle geraten, oder der Mörder besaß einen Schlüssel sowohl zum Zufahrtstor als auch dem Gewächshaus. Schränkte die Sache ein, wenn das Gewächshaus auch nicht aufgebrochen war. Donovan schrieb diese Gedanken in sein Notizbuch.

      »Mathilde glaube ich aber fragen sie das am besten meinen Butler Frederick.«

      »Hm Frederick und weiter? Hat der Mann keinen Nachnamen?«, fragte Inspektor Donovan.

      »Machen sie sich nicht lächerlich Donovan woher soll man denn die Familiennamen seines Personals Wissen? Wechseln doch alle naselang. Kennen sie den Namen ihrer Köchin?«, zischte Hamerling.

      »Das Gehalt eines Inspektors ist zu gering das ich mir eine Köchin leisten kann, wir haben nur ein Dienstmädchen, das Clara Simpson heißt, Sir.«

      »Auf manche Fragen muss man nicht antworten Inspektor!«, sagte Hamerling.

      Dann klatschte der gute Mann in seine behandschuhten Hände und rief: »An die Taue Soldaten machen wir uns an die Arbeit. Polizeichirurg Wessels muss auch jeden Moment hier sein.«

      Kaum war der erstaunlich wirkende Satz verklungen fuhr ein zweites und Drittes Auto vor, das den kleinen, breitschultrigen Polizeichirurgen von East Sussex entlud, sein Assistent folgte ihm mit einem Stativ und der fotografischen Kamera auf seiner Schulter.

      »Und wie geht es der kleinen Misses Bronkers hoffe die Kapitänin schlägt sich tapfer und hat keinen hysterischen Anfall oder dergleichen.«

      »Nun ja Cecille sie ist ein schwaches Weib und dann der Anblick. Aber sie ist tapfer und kämpft gegen die Qual. Miss Eddowes aus dem Dorf, du kennst sie zum Glück nicht ist bei ihr.«

      Im Diningroom nahmen Misses Bronkers und Miss Eddowes das Frühstück mit ungewöhnlich großem Heißhunger ein. Es schien geradezu so, dass der Anblick der Leiche förderlich für ihre Verdauung währe, der Eindruck der Leiche sie daran erinnerte, dass sie noch lebten und das Beste aus der verbleibenden Zeit machen sollten. Nachdem Marie die beiden Frauen versorgt wusste, verließ sie das kleine Speisezimmer und ließ sie allein, um in der Küche mit den anderen die Sache ausgiebig zu erörtern.

      »Nun, Augusta was sagst du?«

      Miss Eddowes blickte überrascht auf. Ihre Gedanken kreisten gerade um die wichtige Frage ob Stilton Käse vor elf Uhr nicht ein wenig extraordinär währe. Allerdings es war ein ganz außergewöhnlicher Tag. Nicht einmal Mrs Beeton würde wohl etwas dagegen einwenden können. Obwohl man als Dame den Verzehr von Käse einschränken sollte. Käse essende Damen wirkten ausgesprochen unweiblich, aber das waren wohl die gestorbenen Ideale der Victorianer.

      »Man muss ja schließlich nicht päpstlicher als der Papst sein.«

      Vertraute sie ihrer Freundin verschwörerisch an und schnitt ein weiteres Käsestück ab.

      »Was hat den der Papst mit der Leiche zu tun?«, verlangte Polly zu wissen.

      Ihrem Kenntnisstand zufolge war keine derartige hohe Persönlichkeit wie ein Papst der zu den Dienstboten predigte in St. George gewesen. Warum auch, nur ein paar Dienstboten waren katholisch.

      »Nichts meine Beste. Pius der Zehnte hat natürlich nichts mit dem Mord zu tun. Ich glaube der Spruch ist nicht sehr alt, denn die Päpste zeichneten sich meines Wissens nicht nur durch ihre Blutgier aus, wie heidnische Götzen, sondern auch durch Gier nach jedem verbotenen Genuss. Du weißt die katholischen Würdenträger geben ihre Kinder als ihre Neffen aus. Ich denke der Spruch ist bestimmt keine 60 Jahre alt.«

      Sie blickte auf: »Was fragtest du meine Liebe?«

      »Erinnert dich das Ganze nicht an etwas?«

      Misses Bronkers war voller Zuversicht. Obwohl sie nicht den Schimmer hatte, wie man so eine Untersuchung anging. Was Augusta zu einigem Ansehen verholfen hatte, was ihr einen prominenten Status in der kleinen Gemeinde eingebracht hatte, waren ihre vielgelesenen Kriminalromane, die in einem Ort ähnlich wie St. Georges spielten. Dorfkrimis für Frauen mit dem kaum zu ertragenen Hang zu niedriger Literatur nannten es die Kritiker. Kriminalromane aus dem wahren englischen Alltag nannten es ihr Verleger. Beides war unwahr und traf nicht den Kern der Sache sie schrieb Bücher, weil sich damit Geld verdienen ließ. Gäbe es einen Markt für Gedichte von sagen wir Schiffe, hätte sie sich darauf gestürzt, nach akribischer Vorarbeit natürlich. Augusta hätte Zeitungsausschnitte von Schiffen gehortet Briefwechsel, mit dem Marineministerium geführt anstatt mit Scotland Yard und sie hätte, mit pensionierten Seeleuten gesprochen anstatt in Dartmoor oder Broughtmoor mit den Kriminellen.

      »Nein«, sagte Miss Eddowes nachdenklich, »nicht, dass ich wüsste – ich muss erst in meinem Archiv recherchieren. Kurz dachte ich daran, dass die Tote dieselbe Fingernagelfarbe verwendet wie die jüngste von Mrs Armbruster die, die mit dem irischen Butler nach Amerika durchgebrannt ist. Eine Schande! Es kommt von dieser aristokratischen Unsitte, nur von schönen Menschen bei Tisch bedient werden zu wollen. Eine Sitte, die noch viel Unheil über England bringen wird.«

      Mrs Bronkers nickte zustimmend und säbelte sich sehr gekonnt ein Stück Rhabarberkuchen ab. Mrs Bronkers schätzte, das wenigstens die Hälfte der Aristokraten in England irgendwann mit Butlern und Dienern gekreuzt waren. Anderenfalls wegen der dramatischen Auswirkungen der Inzucht hätte man nur sabbernde Narren auf dem Thron. Mancher Nachkomme von Peers konnte kaum seinen eigenen Namen schreiben und schaffte es nur mit Mühe in das Oberhaus. Für einen geburtsrechtlichen Sitz im Oberhaus wurde keinerlei Talent gebraucht, sitzen und ab und zu hört ... Hört ... Hört zu rufen und mit den Füßen zu stampfen bekam jeder Narr hin. Mrs Bronkers hielt nicht sehr viel vom Oberhaus.

      »Und sie hatte dieselbe Vorliebe für aufreizende Kleidung wie das Opfer«, spann Miss Eddowes ihr Netz weiter.»Putz des Effektes wegen! Es wundert mich das Sie nicht zu einem Theater durchgebrannt ist, um Schauspielerin zu werden.«

      »Du meinst wegen des Kleiderausschnitts?«, fragte Polly.

      »Ja, dieser Satin mit diesem Ausschnitt man muss sich wundern das die Polizei einer Dame erlaubt so herumzulaufen. Wenn ich Polizist währe, würde ich das nicht dulden. Wahrscheinlich kann man nichts unternehmen, bis ein Gesetz die Ausschnittgröße festlegt. Ich meine sie war gekleidet für einen geschlossenen Raum nur wie ist sie dann dahin gekommen so herausgeputzt und wo ist ihr Mantel der Hut?«

Скачать книгу