Mord im Gewächshaus. Ann Bexhill

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Mord im Gewächshaus - Ann Bexhill

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als Besitzerin eines Gewächshauses wahrnehmen und den Täter zur Strecke bringen, der diesen heiligen Ort entweiht hat. Mord im Gewächshaus wie barbarisch, warum hat der Mörder sie nicht gleich im Beichtstuhl unserer Kirche erdrosselt?«

      »Da hast du wohl recht. Wenn in meinen gelben Mormonentulpen einer ermordet werden würde, hätte ich keine Ruhe, bis ich den Täter dingfest hinter Gittern wüsste, es ist moralische Verantwortung meine Liebe.«

      »Karl findet es auch es ein starkes Stück an Unverschämtheit, das man ausgerechnet bei uns die Leute ermordet. Er sagt er würde nie so herzlos sein und mit seinen Morden harmlose Leute belästigen. Sondern er würde um niemanden zur Last zu fallen die Leichen in Stücke hacken und zu feiner Asche brennen oder im Wald vergraben, aber auf keinen Fall in die Eccelstone Kürbisse einer ehrenwerten Dame werfen.«

      »Das ist sehr rücksichtsvoll von Karl.«

      »Ja und er meint das beweist, zu einhundert Prozent, dass, der Mörder einer dieser Sozialisten ist, von den so viel in seiner Times steht?«

      »Vielleicht ein Sozialist, aber vielleicht ist es auch ein wahnsinniger Konservativer, der es sich zu Aufgabe gemacht hat, anständige Leute in Verruf zu bringen. Du weißt ja, bedauerlicherweise bleibt immer etwas am Ruf kleben. Zumal in einem Dorf wie unserem, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Bestimmt verbreiten die Leute schon Gerüchte dein Mann sei dir mit der hübschen Toten untreu gewesen und hätte sie erwürgt.«

      »Aber das würden sie doch nie tun«, stotterte Polly unsicher.

      Sie kannte natürlich die Antwort, natürlich würden sie. Poliene Bronkers musste nur an diese grauenhafte Mrs Browning denken. Eine Frau, die mit unverständlicher und hartnäckiger Boshaftigkeit versuchte, dem Vikar von St. George eine Reihe höchst kompromittierender Dinge anzudichten. Ihre Feindschaft hatte er sich zugezogen, weil er in einer Sonntagspredigt mehrmals erwähnte, Schweigen sei Gold und das üble Gerüchte verbreiten Gott verurteile. Miss Eddowes hängte etwas schadenfroh auf. Egal was Polly ihr erzählt hatte bestimmt war es längst nicht so dramatisch, wie sie es geschildert hatte. Ihre Freundin neigte dazu, die Dinge zu übertreiben. Augusta zog sich fertig an und setzte sich ans Fenster mit Blick auf die Dorfstraße und wartete auf den Morris, der nach einer halben Stunde kam.

      4

      Patrick klopfte und unterhielt sich etwas mit Augustas Mädchen am Türrahmen lehnend. Seine Mütze saß schräg auf seinem Kopf, und sein ganzes Gesicht war der Inbegriff der sommersprossigen Dummheit, was dem Dienstmädchen nichts auszumachen schien. Augusta ließ sich Zeit, man sollte das Personal ruhig hin und wieder warten lassen. Leicht amüsiert belauschte sie das Gespräch.

      »Ja Miss Beatrice, wenn ich es doch sage, beim heiligen Saint Patrick maustot.«

      »Mein Gott wie entsetzlich und die Herrschaften?«

      Patrick stieß einen vielsagenden Pfiff aus.

      »Ich will es nicht Beschreiben Miss Beatrice. Man soll ja den Teufel nicht an die Wand malen aber der alte Bronkers kann ganz schön jähzornig werden.«

      Bevor noch mehr Blödsinn zusammenkam, erhob sich Augusta und rief gebieterisch: »Ist der Wagen bereit Patrick?«

      »Jawohl Miss Eddowes!«

      Augusta klammerte sich am Türgriff fest und trotzdem wurde sie hin und hergeschüttelt. Die fünf Minuten Fahrt führte durch jede Pfütze und durch jedes Schlagloch, das in das Blickfeld Patricks geriet. Ein wenig außer Atem von der rüttelnden Fahrt kletterte Miss Eddowes aus dem Automobil der Bronkers, dessen Tür ihr Patrick unverschämt grinsend aufhielt. Der Mann war offensichtlich betrunken, aber bei dem Schock verständlich das Er erst einmal im Queens Head Pub auf der Dorfhauptstraße angehalten hatte und sich ein paar Gläser Whisky gönnte. Schließlich färbte das Verhalten der Herrschaften auf die Dienerschaft ab. Leichen im Garten herum liegen zu haben war entschieden ein Zeichen, das es mit der guten Kinderstube auch nicht so weit her sein konnte. Direkt unanständig, wenn, es Augusta genau betrachtete musste, es ja wohl einen Grund dafür geben. Sie hoffte, dass Karl Charles Bronkers kein irrer Würger sei, das würde den netten Ort diskreditieren. Mister Bronkers trat sehr Leger gekleidet, nur in einem Dinneranzug aus grauem Tweed und seine Pfeife im Mund aus einer der Fenstertüren auf die Terrasse seines Hauses hinaus. Er schien ein wenig überrascht, Augusta hier zu sehen. Er hatte wohl, damit gerechnet, dass, die Kriminalisten aus Brighton alles Stehen und liegen, ließen, um ihm aus der Patsche zu helfen.

      »Miss Eddowes? Äh ... nett ...«

      Den Rest einer anständigen zivilisierten Begrüßung verschluckte er. Der Mann nuschelte erbärmlich. Erstaunlich das nicht er die Leiche im Gewächshaus war, seine Sprechweise dieses Nuscheln hätte Augusta in den Wahnsinn getrieben. Wenn er sprach, musste sie den Impuls beherrschen, ihm seine Pfeife tief in den Rachen zu stopfen.

      »Ihre Gattin hat mich hergebeten wegen dieses schrecklichen Malheurs mit ihren Kürbissen.«

      Miss Augusta Eddowes streifte sich ihre weißen Lederhandschuhe von den Fingern. Damen gingen nie ohne drei Sachen aus dem Haus, Handschuhe einen Hut passend zur Tageszeit und einen Regenschirm. Denn es konnte ja aus heiterem Himmel regnen und nichts war dem Ruf abträglicher als eine nachlässige Dame, die sich vom Regen überraschen ließ. Nur Schlampen gingen ohne Regenschirm aus dem Haus, ganz zu schweigen, welche Art Personen ohne Kopfbedeckung auf die Straße traten.

      »Fabelhaft, ganz beachtlich fabelhaft. Polly braucht wohl jemanden, der sich um sie kümmert, ein weibliches Ohr, dem sie ihre Seelenqual ausschütten kann. Sie ist zu zartbesaitet die Arme. Frauen eben. Sie wissen ja, sind ja selber eine.«

      In diesem Augenblick erschien Misses Bronkers, die alles andere als zartbesaitet war. Sie winkte Augusta zu und befahl ihrem Gatten.

      »Bitte, geh wieder ins Esszimmer Karl dein Frühstück, wird kalt und du wirst dich erkälten. Das Frühstück ist die wichtigste der fünf Mahlzeiten am Tag. Das Fundament, vor allem für einen so stattlich gebauten Mann wie dich Karl.«

      Karl grinste geschmeichelt. Wie man diesen Fettwanst, diese lebende Speckschwarte stattlich nennen konnte, entzog sich Augustas Kenntnis.

      »Ich hörte ein Automobil auf dem Kiesweg vorfahren und ich dachte, mein alter Freund Chief Constable Hamerling kommt mit seinem besten Inspektor.«

      Seine Erklärung klang sehr nach einer faulen Entschuldigung. Karl schnupperte die Luft ab, und erinnerte Augusta an ein Schwein, das im Wald auf der Suche nach Wurzeln und Knollen ist.

      »Dein Freund kommt sicherlich jeden Moment hier an, wenn der Zug nicht zu spät ist, um dich zu verhören du solltest dich stärken. So ein verschärftes Verhör soll ungemein strapaziös und kräftezehrend sein.«

      »Warum sollte er mich denn verhören sollen ich bin hier das Opfer. Hausfriedensbruch und abladen einer illegalen Leiche auf privat Besitz«, sagte er ernsthaft.

      »Eine Frau wurde erdrosselt deshalb du Dummerchen, nun stell dich vor Augusta nicht an als wüsstest du das nicht. Natürlich wird dich die Polizei als Ersten verdächtigen und in deinem Umfeld diskret ermitteln«, erklärte Polly.

      Sie las mit Begeisterung Kriminalromane und kannte das Vorgehen der Polizisten daraus.

      »Ha diskret! Da träumst du aber Polly. Sie werden es jedem direkt auf die Nase binden, dass sie dein Alibi überprüfen, müssen Karl! Du hast doch hoffentlich eins? Polizisten sind schlimmer als Elefanten im Porzellanladen, weitaus Schlimmer.«

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