Pferdesoldaten 09 - Das Kanonenboot. Michael Schenk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Pferdesoldaten 09 - Das Kanonenboot - Michael Schenk страница 10

Pferdesoldaten 09 - Das Kanonenboot - Michael Schenk Pferdesoldaten

Скачать книгу

dass wir einen zweiten Vorstoß gegen Dillings vornehmen und die dortigen Lagerbestände vernichten. Bei der Planung dieses Unternehmens kam mir eine Idee, für deren Umsetzung mir der General freie Hand ließ.“

      Das war nur bedingt richtig, denn die Idee stammte von Grant, aber er hatte Lumbers tatsächlich weitgehende Vollmacht erteilt, was dem Commodore aber die zweifelhafte Ehre zuteil werden ließ, sowohl für Erfolg als auch Misserfolg verantwortlich gemacht werden zu können.

      Lumbers war ein wenig überrascht, als Dunhill nun verständnisvoll nickte. „Dann kann ich mir vorstellen, warum Sie meine Kavallerie benötigen.“

      Schredders räusperte sich, während sich Lumbers zurücklehnte und die Arme vor der Brust verschränkte. „Nun, dann lassen Sie uns an Ihren Gedanken teilhaben, Major.“

      „Sie gestatten, Sir?“

      Lumbers legte die Karte auf die offene Schreibplatte des schmalen Tisches. Die Bereitwilligkeit, mit der Dunhill seine Befehlsgewalt akzeptierte, berührte ihn angenehm. Für das Verhältnis zwischen Landtruppen und Seestreitkräften war dies keineswegs selbstverständlich.

      „Der Nachschub für Vicksburg über Land wird durch unsere Blockade verhindert“, überlegte Matt und strich nachdenklich über die Enden seines ausgeprägten Dragonerbartes. „Südlich von Vicksburg blockiert unsere Flottille den Fluss und die scheinbar einzige Möglichkeit für die Konföderierten besteht darin, das nördlich am Fluss gelegene Dillings zu nutzen. Über Land können wir Dillings nicht schnell genug erobern, da sich zu viele Feindtruppen zwischen unseren und der Stadt befinden und über den Fluss ist unser erster Versuch gescheitert. Inzwischen werden die Südstaatler Vorkehrungen getroffen haben. Wenigstens ein paar schwere Geschütze. Vielleicht sogar eine richtige Befestigung mit Erdaufschüttungen und dergleichen. Stark genug, den Vorstoß unserer Kanonenboote zu verhindern.“ Matt lächelte freudlos. „Wahrscheinlich werden sie eine solche Verteidigungsstellung hier anlegen, an der Landzunge, ein Stück oberhalb von Dillings. Von dort können sie die gesamte Flussbiegung bestreichen und auch den Hafen der Stadt.“

      „Schön, schön, Major, so weit war ich mit meinen Überlegungen ebenfalls“, drängte Lumbers. „Wo sehen Sie Ihre Rolle?“

      Matt schmunzelte. „Nun, eine Kavallerieattacke über den Fluss wird wohl schwerlich möglich sein, nicht wahr? Vermutlich planen Sie, Sir, uns an Bord der Schiffe zu nehmen und ein Stück oberhalb der vermuteten Batterie an Land zu setzen. Dann können wir den Gegner überraschend im Rücken angreifen, so dass er Ihre Schiffe und die Infanterie an Bord nicht unter Feuer nehmen kann.“

      „Ausgezeichnet“, meinte Schredder. „Genau so haben wir uns das nämlich auch gedacht.“

      Lumbers räusperte sich. „Meine Überlegung ist die Folgende: Die Rebellen haben Truppen in der Nähe von Dillings, die bei einem Angriff auf die Stadt natürlich sofort alarmiert werden. Es kommt also auf unsere Schnelligkeit an. Kavallerie ist nun einmal schneller und beweglicher, als Infanterie und damit unsere beste Möglichkeit, die Batterie zu überrumpeln. Sobald Sie die Geschütze ausgeschaltet haben, Major, dürfte es für meinen Verband kein Problem sein, den restlichen Widerstand zu brechen, mit der Infanterie an Land zu gehen und das verdammte Rebellendepot niederzubrennen.“

      Matt nickte. „Hört sich nach einem vernünftigen Plan an, Sir.“

      „Allerdings dürfen uns die Rebellen auf unserem Weg nicht vorzeitig entdecken“, kam es nun von Schmittmann. „Die haben garantiert Patrouillen entlang der Flussufer. Sobald sie unseren Verband entdecken, können sie sich denken, was wir vorhaben.“ Der Sergeant-Major sah den Commodore eindringlich an. „Es lässt sich kaum verbergen, dass die Schiffe Pferde an Bord haben. Selbst wenn Sie die Tiere in den Kabinen verstecken wollen… Der unruhige Boden eines Schiffes macht die Pferde unruhig. Sie werden stampfen und wiehern, Sir. Außerdem haben sie Verdauung.“

      „Wie meinen?“ Lumbers sah den Unteroffizier irritiert an. „Verdauung?“

      „Mist, Sir.“ Schmittmann grinste breit. „Es wird stinken, Sir. Lässt sich kaum vermeiden und ein guter Scout kann Pferde, wenn der Wind günstig steht, über Kilometer hinweg riechen. Außerdem unterscheidet sich die Ausrüstung der Kavallerie von jener der Infanterie. Sobald die Rebellen auch nur einen Kavalleristen an Bord sehen, können sie sich den Rest denken.“

      „Zudem ist es nicht das erste Mal, dass eine berittene Truppe mit Schiffen transportiert wird“, wandte nun Schredder ein. „Das hat der alte Winfield Scott schon damals im Krieg gegen Mexiko praktiziert.“

      „Dann fahren wir nachts“, knurrte Lumbers. Dann kann das Rebellenpack uns nicht sehen.“

      Schredder schüttelte den Kopf. „Dagegen muss ich protestieren, Sir. Der Mississippi ist ein ausgesprochen gefährlicher Fluss. Jede Menge Untiefen und Unterwasserhindernisse sowie jede Menge Treibholz. Ganze Stämme, Sir, die einen hölzernen Rumpf oder ein Schaufelrad zu Kleinholz machen. Selbst mit dem erfahrensten Lotsen können wir keine Nachtfahrt riskieren.“

      Der plötzlich erwachende Widerstand gegen den Plan gefiel dem Commodore ganz und gar nicht.

      Matt Dunhill meldete sich erneut zu Wort. „Ich habe gehört, dass es Dampferrennen auf dem Mississippi gibt und eine ganze Reihe der Kapitäne auch durchaus nachts fährt. Wenn wir einen entsprechend erfahrenen Mann auftreiben…“

      Lumbers warf Matt einen dankbar wirkenden Blick zu. „Ich glaube, damit kann ich dienen. Ich habe schon einige der Flusskapitäne kennengelernt und wenn uns einer von ihnen helfen kann, dann ist das Finnegan.“

      „Finnegan?“

      „Der Mann ist Ire und sein Schiff leicht zu finden.“ Lumbers lachte auf. „Hat es nahezu vollständig in hübschem irischen Grün gestrichen. Handläufe, Schornsteine und Rad sind dafür in Orange. Nicht gerade unauffällig und natürlich heißt sein Dampfer Irish Maiden. Man kann durchaus behaupten, dass der Mann ein irischer Patriot ist.“

      „Und er kennt den Fluss?“

      „Alle behaupten das“, versicherte der Commodore.

      „Ist dieser Kapitän Finnegan denn in Coopers Landing?“, hakte Matt nach.

      Schmittmann lächelte. „Mir ist beim Beladen der Wagen ein giftgrüner Dampfer aufgefallen. Liegt übrigens ganz in der Nähe von Ihrem Schlachtschiff, Commodore.“

      „Kanonenboot“, korrigierte der Angesprochene automatisch. „Sehr gut. Wenn Finnegan hier ist, dann müssen wir uns unbedingt mit ihm unterhalten.“

      „Es wird seine Zuneigung zu unserem Anliegen sicher kaum erhöhen, wenn wir mitten in der Nacht über ihn herfallen.“ Matt deutete auf seine Taschenuhr, die auf dem Tisch lag.

      Commodore Isaac Lumbers erhob sich und langte nach seiner Mütze. „Gentlemen, wir sollten die letzten Nachtstunden für etwas Schlaf nutzen. Morgen früh suchen wir Kapitän Finnegan auf. Ich hoffe, sein Patriotismus erstreckt sich nicht nur auf Irland.“

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив

Скачать книгу