Der Hügel. Martin Renold

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Testaments. Auch von der Offenbarung des Christus, die dieser offenbar dem amerikanischen Volk kundtun wollte, spürte Konrad wenig. War nicht die Geschichte von dem Buch Mormon, das Joseph Smith gefunden und übersetzt haben wollte, einfach der krampfhafte Versuch, das amerikanische Volk als das neue Volk Gottes darzustellen, so wie die Juden das alte Volk Gottes waren? Genügte die Bibel nicht auch für das US-amerikanische Volk? Brauchte es denn – nur weil sein Land zu Christi Zeiten noch nicht entdeckt war – eine eigene Offenbarung? Sie, die Einwanderer aus Irland und von überall aus dem alten Europa hatten doch die Lehre der Bibel und den Glauben an Christus nach Amerika, den neuen Kontinent, gebracht. Galt das alles dort drüben nicht mehr? Trennte sie der Atlantik vom alten Glauben so sehr, dass sie im neuen Land eine neue Offenbarung brauchten? Das war doch Irrsinn.

      Dies alles sagte Konrad seinem Sohn nicht. Nur eines rief er seinem Sohn in Erinnerung: Ich bin getauft, und ich möchte nicht, dass ihr mich nach meinem Tod noch einmal tauft oder, wie ihr sagt, versiegelt. Wenn ich einmal eure Fürsprache bei Gott oder euer Gebet brauche, dann tut es nicht als Mormonen oder Katholiken, sondern schlicht und einfach als Sohn oder Tochter.

      Auch das Buch über die vielen Marien-Erscheinungen, das ihm Sabine zu Weihnachten geschenkt hatte, las Konrad, wenn auch mit großem Befremden. Warum erschien die Jungfrau nicht auch den evangelischen Christen? Waren ihr die katholischen lieber oder galten ihr die evangelischen gar nicht als Christen? Oder wollte sie die Evangelisch-Reformierten und die Lutheraner und Anglikaner allein ihrem Sohn überlassen? Aber Christus erschien diesen auch nicht.

      Es ist leicht, dachte Konrad, an eine Maria zu glauben, die da und dort im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert immer wieder erscheint und zu Auserwählten spricht, die ihre Worte an die Gläubigen weitergeben. Wo und wann hat schon einmal ein evangelischer Christ die Stimme Gottes oder eines seiner Vertreter gehört oder gar einen dieser Gesandten gesehen!?

      Dass seine dritte und jüngste Tochter – immer fragend, immer eine wenig rebellisch, immer konsequent und ziemlich radikal – aus der Kirche austrat, ohne in eine andere überzutreten, erschütterte Konrad nicht mehr. Silvia arbeitete damals in einer evangelischen Organisation. Ihre Vorgesetzte war eine bekannte Persönlichkeit, die öffentliche Vorträge über Lebens- und Glaubensfragen hielt.

      Theorie und Praxis, erklärte sie ihrem Vater, unterscheiden sich bei dieser Frau gewaltig. Was sie im Alltag tut, entspricht keineswegs dem, was sie predigt. Weißt, du, ich konnte den Mund nicht mehr halten. Darum hat sie, diese Heuchlerin, mich so drangsaliert, dass ich es nicht mehr aushielt und kündigte.

      Aber deshalb braucht man doch nicht gleich aus der Kirche auszutreten, hatte ihr Konrad geantwortet. Doch seine Worte fielen wie die Samen im Gleichnis vom Sämann auf unfruchtbaren Boden.

      Und was ist mit meinem Glauben?, denkt Konrad. Ich gehe zwar seit Langem wieder ab und zu in die Kirche. Aber mein Glaube ist auch nicht der, wie ihn Luther, Zwingli und Calvin gelehrt haben. Aber in unserer Kirche hat vieles Platz. Bei den ökumenischen Gottesdiensten bei uns nehmen die Katholiken das Abendmahl wie wir, und umgekehrt auch – trotz päpstlichen Verbots. Ich glaube auch nicht an einen Gott, der im Himmel thront. Für mich ist Gott ein Geist, der den ganzen Kosmos durchdringt und in Bewegung hält, der auch die Menschen durchdringt mit dem Leben, das Teil des göttlichen Geistes ist, und mit der Liebe – vor allem der Liebe –, die wir einander, die Frau dem Mann, der Mann der Frau schenken und die wir unseren Nächsten und allen anderen Menschen weitergeben, und nicht nur den Menschen, auch den Tieren und Pflanzen, der ganzen Natur und damit auch dem göttlichen Geist, der von Anfang an war und immer sein wird.

      Ha, das ist ja die reinste Predigt. Fehlt nur noch „in Ewigkeit. Amen.“

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