Die Pferdelords 08 - Das Volk der Lederschwingen. Michael Schenk

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Die Pferdelords 08 - Das Volk der Lederschwingen - Michael Schenk Die Pferdelords

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sie mit ihrem Feueratem schützen.«

      »Dafür ist nicht genug Gelbstein übrig«, stellte Mordeschdar mit leiser

      Stimme fest. »Zumal wir noch den Horst sichern müssen. Ihr kennt Feedanaa.

      Auch wenn uns hier eigentlich keine Gefahr droht, legt sie Wert darauf, dass

      er immer gut geschützt ist.«

      Palschudar sah den Schwingenführer skeptisch an. »Schön. Wie viele

      Schwingen willst zu entsenden?«

      »Eine«, knurrte Mordeschdar.

      »Eine?«

      Der Schwingenführer nickte. »Jene, die am besten dafür geeignet ist. Die

      mit dem besten Geruchssinn.«

      »Den haben die Jungen«, sagte ein Reiter lakonisch.

      »So ist es.«

      Die Männer sahen Anschudar an, und der junge Schwingenreiter begriff.

      »Ich?«

      »Nein, Showaa«, korrigierte Mordeschdar und lächelte knapp. »Sie ist

      unbestreitbar die Jüngste. Aber da du ihr Schwingenreiter bist, wirst du sie

      begleiten.« Der Schwingenführer legte eine Hand auf die Schulter des

      überraschten Jungen. »Es wird ein großes Abenteuer für dich und deine

      Showaa werden. Du musst das nördliche Gebirge erkunden und nach

      Gelbstein suchen. Das bedeutet eine große Verantwortung für dich und

      Showaa. Eine Verantwortung für die Zukunft unseres Volkes,

      Schwingenreiter.«

      Anschudar nickte benommen. »Dann werden wir sie auf uns nehmen.«

      Mordeschdar sah unbewusst nach Norden. »Ein fremdes und vielleicht

      feindliches Gebirge, junger Schwingenreiter. Dort gibt es Bodenläufer.

      Angeblich sollen einige von ihnen auf Pferden reiten. Aber das ist sicherlich

      nur eine alte Legende.«

      »In jedem Fall wird es dort Orks geben«, meinte Palschudar. »Diese Brut

      der Finsternis hat sich ja überall ausgebreitet.«

      Anschudar nickte. »Ich werde vorsichtig sein und auf Showaa achten.«

      »Dann nutze Wind und Schwingen, Anschudar«, sagte Mordeschdar

      freundlich.

      »Nutze Wind und Schwingen«, stimmten die anderen Schwingenreiter ein.

      Am kommenden Morgen würden Anschudar und Showaa aufbrechen.

      Nach Norden. Der Fremde entgegen. Um nach der Zukunft des Horstes zu

      suchen und vielleicht den Tod zu finden.

      Kapitel 3

      Der Wind war schneidend und strich unbarmherzig durch die Täler der

      Hochmark. Der Winter kam früh. Eigentlich viel zu früh, und er würde sehr

      lang und kalt werden. Obwohl die Menschen der Mark daran gewöhnt waren,

      bereiteten sie sich in diesem Jahr besonders gründlich darauf vor. Überall auf

      den Feldern um die Stadt Eternas wurde fieberhaft die zweite Ernte

      eingebracht. Denn Getreide, das nicht innerhalb weniger Tage in den

      Scheunen und Vorratshäusern lag, würde dem Frost zum Opfer fallen. Viel

      früher als gewohnt wurden die Ställe ausgebessert und die Dächer darauf

      überprüft, ob sie der Last von Schnee und Eis standhalten würden.

      Es war früh am Morgen, und die Schritte des Mannes knirschten auf dem

      Boden der kleinen Koppel, der von Reif überzogen war. Er war von schlanker

      Statur und hatte sich eng in den grünen Umhang der Pferdelords gehüllt,

      dennoch konnte er ein Frösteln nicht unterdrücken. An seinem rotbraunen

      Helm mit dem goldenen Symbol des Pferdevolkes wippte bei jedem Schritt

      ein blau gefärbter Rosshaarschweif auf und nieder. Dieser und der schmale

      blaue Saum des Umhangs zeigten an, dass er ein Schwertmann der Hochmark

      war. Und wie das goldene Symbol bewies, kein beliebiger, sondern der Erste

      Schwertmann der Hohen Dame Larwyn, der Herrin der Mark. Er trug die

      Verantwortung für die Sicherheit der Menschen hier und führte das Banner

      Larwyns in die Schlacht.

      Nedeam strich nachdenklich über die Holme des Gatters. Das einst glatte

      und frisch geschälte Holz war nun rissig und dunkel. Die vielen Jahre waren

      nicht spurlos an dem kleinen Gehöft vorübergegangen, der Geburtsstätte

      Nedeams, wo er unter der Obhut des Vaters und seiner Mutter Meowyn

      aufgewachsen war. Bis die Horden der Orks seinen Vater töteten und seine

      Mutter schwer verletzten. Sie lebte nun in der Burg von Eternas und war eine

      berühmte Heilerin geworden. Nedeam hingegen hatte das elterliche Gehöft

      viele Jahre zusammen mit seinem älteren Freund und Mentor Dorkemunt

      bewirtschaftet. Nun war Dorkemunt tot, gefallen im Kampf gegen einen

      mächtigen Zauberer, und es gab nichts mehr, was Nedeam noch an das alte

      Gehöft gebunden hätte. Die Witwe Henelyn und ihre beiden Söhne, die es

      nach Nedeams Aufstieg zum Ersten Schwertmann gemeinsam mit Dorkemunt

      bewirtschaftet hatten, lebten seit dem Tod des alten Pferdelords im

      Hammergrundweiler.

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