Die Pferdelords 08 - Das Volk der Lederschwingen. Michael Schenk

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Die Pferdelords 08 - Das Volk der Lederschwingen - Michael Schenk Die Pferdelords

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Vorräte reichen dafür aus. Doch

      der Verlust des Gelbsteins ist wahrhaftig bedrohlich.«

      »Wir sollten Feedanaa fragen«, schlug Palschudar vor.

      »Ja, das sollten wir tun«, stimmte Mordeschdar zu. »Die Herrin des

      Horstes wird Rat wissen.«

      Feedanaa.

      Niemand vermochte zu sagen, wie alt sie war. Die Farben ihres

      Lederkleides waren stumpf geworden und die Flugschwingen dünn. Feedanaa

      hob sich nur noch sehr selten in die Lüfte und dann nur für einen kurzen Flug.

      Die Krallen an ihren beiden Füßen waren abgenutzt, und das dunkle Horn war

      rissig. Sie zog eines ihrer Beine unmerklich nach, die Folge einer

      unglücklichen Landung und eines schlecht verheilten Knochenbruchs. Aber

      ihr Verstand war noch immer scharf, und all ihre Sorge galt ihren Kindern.

      Für Feedanaa spielte es keine Rolle, ob sie aus einem Ei geschlüpft oder aus

      einem Schoß geboren waren. Die alte Lederschwinge war etwas ganz

      Besonderes, denn sie besaß die Fähigkeit, die Laute der Bodenläufer zu

      formen. Es war ein Phänomen, das bislang bei keiner anderen Schwinge

      aufgetreten war. Die Herrin des Horstes benutzte manche eigenen Begriffe

      und bildete oft keine ganzen Sätze, aber die Menschen des Horstes hatten sich

      daran gewöhnt und lauschten aufmerksam auf das, was die Herrin zu sagen

      hatte.

      Feedanaa hatte sich im Hintergrund gehalten und aufmerksam beobachtet.

      Auf dem Plateau schien Chaos zu herrschen, denn die Menschen rannten

      umher, um die Schäden zu begutachten, und die Schwingen waren nervös, da

      sie spürten, dass etwas Unangenehmes geschehen war.

      »Geht langsam und gemessenen Schrittes«, befahl Mordeschdar den

      Schwingenreitern. »Hast wäre ein Zeichen mangelnden Respekts vor der

      Herrin. Wir sind keine kleinen Kinder, die aufgeregt zu ihrer Mutter laufen.«

      Die Männer zwangen sich dazu, langsam zu gehen, und hielten im

      richtigen Abstand, verneigten sich respektvoll und überließen es dann ihrem

      Schwingenführer, der Herrin zu berichten.

      Feedanaa hörte aufmerksam zu. Ihre Pupillen glitten auseinander und

      betrachteten das qualmende Arsenal. Die Flammen begannen in sich

      zusammenzufallen. Dann fixierte die alte Lederschwinge Mordeschdar.

      »Brennen der Baumköpfe … nicht schlimm. Brennen der Stechmetalle …

      nicht schlimm.« Die Verluste der Helme und Waffen der Reiter beunruhigte

      Feedanaa nicht sonderlich. »Brennen von Gelbstein für Feueratem … sehr

      schlimm. Alles gebrannt?«

      Mordeschdar strich sich mit der Hand über das Kinn. »Fast alles, Herrin

      des Horstes. Etwas Gelbstein ist noch bei den Randbauten, und wir haben

      noch einen Korb, der frisch geschürft, aber noch nicht bearbeitet ist.«

      »Nicht viel.«

      Der Schwingenführer seufzte. »Nein, das ist nicht viel. Es reicht nicht für

      alle Schwingen. Nur für ein paar Streifenflüge zum Schutz des Horstes und

      für den Feueratem von drei oder vier Lederschwingen.«

      »Wenig Gelbstein … wenig Zeit.« Der dreieckige Kopf pendelte auf dem

      langen Hals vor und zurück, während Feedanaa intensiv nachdachte. »Horst

      muss gehen Norden … viel früh. Menschfreund fliegen Schwinge Nord.

      Suchen Gelbstein. Schnell. Freund Schädelkopf … nicken oder schütteln?«

      »Ich nicke und stimme dir zu, Herrin des Horstes.« Mordeschdar nickte

      bestätigend. »Unsere Lage ist ernst. Wir haben nicht genug Gelbstein, um

      unseren Horst zu verteidigen. Nicht genug, um in der Ebene zu jagen und

      unseren Jägern Schutz zu bieten. Wir brauchen neue Gelbsteinvorkommen.

      Neue Quellen.«

      Feedanaa nickte. Sie hatte die menschliche Geste übernommen. »Brauchen

      neue Quellen. Rasch.«

      »Mit Anbruch des kommenden Tages wird die Expedition in den Norden

      beginnen«, versicherte Mordeschdar.

      Die Schwingenreiter verneigten sich erneut und zogen sich dann zurück. In

      der Nähe des zerstörten Arsenals berieten sie sich untereinander.

      »Das verfluchte Unwetter hat unsere Pläne zunichtegemacht«, knurrte

      Palschudar missmutig. »Wir wollten den Norden erst in zwei oder drei

      Jahreswenden erkunden.«

      »Nun brechen wir eben etwas früher auf.« Mordeschdar hakte die Daumen

      hinter seinen Leibgurt und wippte leicht auf den Fersen. »Im Grunde macht es

      keinen großen Unterschied.«

      »Den macht es wohl«, warf ein anderer ein. »Wir brauchen mehrere

      Schwingen, um das nördliche Gebirge auszukundschaften und dort nach

      Gelbstein zu suchen. Mehrere Schwingen und viel Zeit. Die Tiere müssen tief

      in die Gebirgsschluchten vordringen, denn sie riechen den Gelbstein nur auf

      geringe Entfernung. Das braucht seine Zeit.«

      »Und

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