Die Pferdelords 08 - Das Volk der Lederschwingen. Michael Schenk

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Die Pferdelords 08 - Das Volk der Lederschwingen - Michael Schenk Die Pferdelords

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Lichterbahnen, die vom Arsenal auszugehen schienen und wie die

      Strahlen der Sonne auf die Bauten am Rand des Plateaus zuschossen. Der

      junge Schwingenreiter war wie gelähmt, er bemerkte kaum, wie Showaa sich

      an die Rückwand des Unterschlupfes presste. Doch er spürte die plötzliche

      Hitze um sich, als die Lederschwinge unbewusst ihren Flammenatem

      ausstieß. Zum Glück waren ihre Brennkammern noch nicht gefüllt, und sie

      trug auch keinen verstärkenden Gelbstein, sodass die flüchtig aufflackernde

      Flamme nur den Rücken seiner Jacke versengte. Dann erlosch sie, ebenso wie

      das Tanzen der Blitzfunken auf dem Plateau. Jetzt, nachdem der grelle

      Lichtschein erloschen war, wurde ein gelbes Glühen sichtbar, das von einer

      Seite des Arsenals auszugehen schien. Das Gelb wandelte sich zu einem

      giftigen Grün, während die Tür des Gebäudes aufflog. Eingehüllt von dichten

      Rauchschwaden, quollen mehrere Männer aus der Öffnung hervor.

      Schwingenreiter, die versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Erst jetzt

      erkannte Anschudar, dass der Doppelblitz die Vorräte an Gelbstein getroffen

      hatte.

      Die Schwingenreiter rannten in verzweifelter Hast, denn wenn die Hitze

      des Feuers zu groß wurde, würden die Gelbsteine explosionsartig zerbersten.

      Die Männer hatten kaum die halbe Strecke zu den Randbauten überwunden,

      als das Dach des Arsenals zersprang. Steinquader, Holz und undefinierbare

      Fragmente sprühten, einem Vulkanausbruch ähnlich, in den Himmel. Auch

      Anschudar spürte den warmen Hauch des Explosionswindes, aber die meiste

      Energie entlud sich nach oben. Als sei der Gewittersturm mit dem

      angerichteten Unheil zufrieden, rissen mit einem Mal die finsteren Wolken

      auf, und unvermittelt überflutete wieder warmes Sonnenlicht das Plateau. Für

      einen Moment herrschte eine merkwürdige Stille. Nur hier und da erklang das

      Pochen von Trümmern, die auf dem Boden des Plateaus aufschlugen.

      »Sind alle in Sicherheit?« Mordeschdars laute Stimme tönte durch den

      Horst. »Sind alle aus dem Arsenal entkommen?«

      »Arsenal? Welches Arsenal?« Die wütende Stimme trug einen Unterton

      der Verzweiflung. Palschudar, einer der älteren Schwingenreiter, deutete

      grimmig zu den Trümmern hinüber. »Seht es euch an, unser Arsenal! Bei den

      tiefsten Abgründen der Schmieden von Cantarim, unsere gesamten Vorräte an

      Gelbstein sind dahin!«

      »Beruhigt euch, Schwingenreiter.« Mordeschdar räusperte sich. »Lasst uns

      erst sehen, was noch zu retten ist. Das Feuer hat vielleicht nicht alles

      verschlungen.«

      Zwei, drei der Lederschwingen reckten ihre langen Hälse aus den

      Randbauten, und die dreieckigen Köpfe pendelten unruhig hin und her.

      Gewitterstürme waren das Einzige, was diese Wesen fürchteten, und nun, da

      die Gefahr vorüber war, drängten sie wieder ins Freie. Einige von ihnen

      breiteten sofort die Flugschwingen aus und erhoben sich in die Luft, sichtlich

      froh, der Enge des Unterschlupfes entkommen zu sein.

      Mordeschdar sammelte die Schwingenreiter um sich, und Anschudar folgte

      dem Wink des Anführers. Frauen und Kinder traten aus ihren Bauten und

      bewegten sich zu den Vorratsgebäuden, um zu prüfen, ob es auch dort

      Schäden gegeben hatte. Die Aufmerksamkeit der Männer galt allein dem

      Arsenal, in dem sich der größte Teil des Gelbsteins befunden hatte. Die

      Flammen und der Rauch, die über der Ruine aufstiegen, verhießen nichts

      Gutes. Die Hitze war zu groß, um nahe herantreten zu können, und so klappte

      Anschudar das Klarsteinvisier seines Helmes vors Gesicht. Nur um die

      ungeschützte Mundpartie verspürte der junge Schwingenreiter das Brennen

      der hohen Temperaturen und hielt schützend einen Arm davor.

      Palschudar sah Anschudar düster an. »Du hattest Glück. Dein Helm, dein

      Sattel – sie sind verschont geblieben.«

      Mordeschdar nickte. »Verdammt. Ich hätte nicht geglaubt, dass ein

      Gewittersturm uns so viel Leid bringen könnte. Die meisten Waffen und

      Ausrüstungen verbrennen nun, ebenso wie der kostbare Gelbstein.«

      »Hier ist ein Riss in der Seitenwand«, rief ein anderer. »Ich glaube, ein

      paar Sachen können wir noch retten.«

      »Lasst es uns wenigstens versuchen«, brummte der Schwingenführer.

      »Aber seid vorsichtig. Solange es brennt, kann der Gelbstein zerspringen, und

      die Wände sind durch die Flammen aufgeheizt, sie haben sich verschoben.

      Gebt acht, dass der Bau nicht einstürzt.«

      Das Arsenal hatte aus zwei großen Räumen und einem

      dazwischenliegenden Flur bestanden. Das Lager für den Gelbstein war

      verloren, und von der Ausrüstung und den Waffen der Schwingenreiter ließ

      sich nur wenig bergen und noch weniger wieder verwenden.

      »Das Unglück hat unser Volk getroffen«, stellte Mordeschdar seufzend

      fest. »Waffen, Helme, Sättel und all das andere, das können wir wieder

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