Die Pferdelords 08 - Das Volk der Lederschwingen. Michael Schenk

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Die Pferdelords 08 - Das Volk der Lederschwingen - Michael Schenk Die Pferdelords

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nachdem er dem Weiler schon längst den Rücken

      gekehrt hatte.

      Endlich erreichte er das Tal von Eternas und schließlich auch die Stadt.

      Zügig trabte er die Hauptstraße von Eternas entlang und nickte den Männern

      und Frauen zu, die ihm einen Gruß entboten. Entgegen seinen sonstigen

      Gewohnheiten ließ er sich jedoch in kein Gespräch verwickeln. An diesem

      Tag störten ihn die Enge und der Lärm der Stadt, obwohl er sie eigentlich

      gewohnt war. Vielleicht lag es daran, dass der Besuch auf dem alten Gehöft

      so viele Erinnerungen in ihm wachgerufen hatte. Er war erleichtert, die Stadt

      bald wieder hinter sich zu lassen und die massiven Mauern der Burg von

      Eternas vor sich aufragen zu sehen.

      Als er in der Nähe des Tores war, hörte Nedeam Kommandos und das

      Dröhnen von Hufen vom westlichen Übungsplatz herüberdringen. Den leicht

      kehligen Klang der Kommandostimme kannte er nur zu gut, und er war

      neugierig, wie sich ihr Besitzer unter den Schwertmännern schlug. Kurz

      entschlossen zog er Duramont herum, erwiderte noch den Salut der Torwache

      der Burg und trabte langsam zu den Gebäuden der Schwertmänner hinüber,

      die vor einigen Jahren um den Platz herum errichtet worden waren.

      Vor Nedeam übte ein Beritt von hundert Schwertmännern die engen

      Reitformationen, für die sie beim Gegner so gefürchtet waren. Aber die

      mustergültige Ordnung war dahin. Pferde bockten, und einige der Reiter

      hatten Mühe, sich im Sattel zu halten. Stimmen schwirrten durcheinander und

      wurden nur noch von dem mächtigen Organ des verärgerten Berittführers

      übertönt.

      Den Männern gegenüber saß ein riesiger Kämpfer auf einem gewaltigen

      schwarzen Hengst. Im Gegensatz zu den Schwertmännern mit ihren grünen

      Umhängen war er in eine wallende braune Kutte gehüllt. »Haltet die Tiere

      ruhig, Pferdemenschen!«, brüllte Fangschlag wütend und bleckte seine

      scharfen Fangzähne.

      »Bei den finsteren Abgründen, Ihr habt leicht reden«, keuchte ein Reiter,

      der krampfhaft versuchte, sein Pferd unter Kontrolle zu bringen. »Die Tiere

      sind den Geruch von Orks nicht gewohnt, und außerdem schnappt Euer

      verdammter Gaul nach ihnen!«

      »Beißer ist ein gutes Pferd«, erwiderte Fangschlag und nickte dazu. »Ein

      guter Kämpfer. Angemessen für einen großen Krieger.«

      Beißer war ein bösartiges Biest. Das riesige Rundohr war der Einzige, der

      sich ihm einigermaßen gefahrlos nähern konnte. Natürlich versuchte der

      Hengst immer wieder, auch nach ihm zu treten oder ihn zu beißen, aber es

      waren eher halbherzige Versuche, denn Fangschlag war sich nicht zu schade

      zurückzubeißen. Wenn das Pferd gar zu störrisch wurde, hieb der Ork ihm mit

      der flachen Hand auf den Schädel. Jedes andere Tier wäre davon gefällt

      worden, doch auf Beißer hatte es eine besänftigende Wirkung. Pferd und

      Reiter passten zusammen, obwohl man sich immer wieder fragen musste, wer

      von ihnen am Ende die Oberhand behielte. Aber die beiden waren ein

      wahrhaft Furcht einflößendes Gespann. Vielleicht war dies der Grund dafür,

      dass man sich noch immer nicht an Fangschlags Gegenwart gewöhnt hatte,

      obwohl er nun schon seit sechs Jahren bei den Pferdelords lebte.

      Das Rundohr Fangschlag hatte bei der Schlacht von Rushaan die orkischen

      Legionen des Schwarzen Lords als Oberkommandeur geführt. Er war den

      Pferdelords schon zuvor begegnet und hatte sich im Kampf gegen Nedeams

      Ziehvater Dorkemunt als ehrenvoller Kämpfer erwiesen. Er war seit vielen

      Jahren von einem leidenschaftlichen Widerwillen gegen das Spitzohr Einohr

      beseelt, durch dessen Feigheit und Hinterhältigkeit die Legionen Fangschlags

      in Rushaan vernichtet wurden, während sich das Spitzohr selbst in Sicherheit

      brachte. Das allein hätte Fangschlag vielleicht noch hingenommen, doch dann

      hatte Einohr auch noch einen von Fangschlags Kohortenführern ermordet, um

      keine unliebsamen Zeugen zu hinterlassen. Diese feige Tat hatte in

      Fangschlag einen abgrundtiefen Hass gegen Einohr wachgerufen. Er hatte in

      einen Waffenstillstand mit den Pferdelords eingewilligt, wenigstens so lange,

      bis Einohr sein verdientes Ende gefunden haben würde, und war zusammen

      mit ihnen in die Hochmark gekommen. Ein einsames Wesen ohne Heimat

      und zunächst auch ohne Freunde. Dann gab es Verrat im Pferdevolk und

      einen heimtückischen Mordanschlag gegen die Hohe Dame Larwyn. Man

      bezichtigte Fangschlag der Tat, doch der alte Pferdelord Dorkemunt befreite

      seinen alten Feind und zog mit ihm in das vergangene Reich von Jalanne, um

      die Unschuld des Orks zu beweisen. Dort war der tapfere kleine Mann wie ein

      wahrer Pferdelord gefallen, und während er in Ehren hinauf zu den Goldenen

      Wolken ritt, wuchs zwischen Nedeam und Fangschlag eine tiefe

      Verbundenheit. Aus dem feindlichen Ork war ein Freund geworden und ein

      wertvoller Verbündeter im Kampf gegen den Schwarzen Lord.

      Einer

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