Der Bestseller. Arno von Rosen

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Der Bestseller - Arno von Rosen

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Künstlernamen, um nicht zu sehr in der Öffentlichkeit zu stehen, falls das Werk ordentlich floppte, ganz so wie Steven King, der ja auch als Richard Bachmann seine Anfänge gemacht hatte.

      Es dauerte zwar noch eine ganze Weile, bis der Roman endlich auf den Markt kam, aber im November war es dann soweit.

      Eine ziemliche Plackerei, mit den ganzen Korrekturen, dem Buchtitel, Buchgestaltung und Verträgen. Zum guten Schluss einigten sie sich auf den reißerischen Titel „Die ganze Wahrheit über die Aufteilung der Welt“, aber Ben und Karl waren mit Begeisterung dabei, und hatten auf ihrer Seite einen guten Bekannten, der als Rechtsanwalt mit allen Wassern gewaschen war, wie man so sagt. Ben konnte es gar nicht abwarten, bis Karl von den Terminen wieder zurück war, damit dieser von allem berichten konnte.

      Sie hatten es zwar nicht mehr bis zur Buchmesse in Frankfurt geschafft, aber Karl und Ben war dieser Umstand eigentlich schnurzpiepegal. Das war ja jetzt nicht mehr ihr Problem.

      Reiner Groth, der Karls Ansprechpartner beim Verlag war, entpuppte sich als ganz zugänglicher Mensch, der Karl sehr fair unter seine Fittiche nahm, ganz in dem Stil, dass man ja nie weiß, wann die nächste J.K. Rawling auftaucht, und dem Verlag Millionen beschert.

      Natürlich ließen es sich die beiden nicht nehmen, in ihre örtliche Buchhandlung zu gehen, um das Meisterwerk zu bestellen. Mit dem Unterton des Unverständnisses, das ein solches Werk nicht bereits vorrätig im Regal lag, was die Verkäuferin, zu ihrer beider Belustigung, sofort verunsicherte, und sie sogleich drei Exemplare des Buches bestellt hatte.

      Der Anfang war gemacht, und die beiden Freunde fühlten sich großartig unter ihren berühmten Kollegen, wie Dumas, Tolstoi oder Hemingway.

      Am selben Tag hauten sie sich ein paar saftige Steaks in die Pfanne, und begossen den sensationellen Erfolg mit etlichen Flaschen Bier, natürlich nicht ohne ihren Frauen unterschwellig mitzuteilen, dass das profane Straße fegen, und ähnlich nervige Tätigkeiten, ja jetzt nicht mehr zu dem neuen Lebensstil passen würde.

      Zumindest die Frau von Ben, hat das aber keinen Deut geschert, wie sich schnell beim nächsten Müll hinausbringen zeigte.

       3. Kapitel

      Als nach weiteren zwei Monaten erst 350 Exemplare verkauft waren, beruhigte sich der Gemütszustand von Ben und Karl erheblich, und sie kümmerten sich wieder mehr um ihre eigenen Firmen.

      Schließlich mussten die beiden Jungautoren ja von etwas leben, wenn die Verkaufsprovisionen in Millionenhöhe noch nicht einmal zu erahnen waren.

      Da beide im Internet tätig waren, was auch sehr bei den, wie die beiden glaubten, wüsten Theorien geholfen hatte, kam Karl auf die Idee, dass Machwerk in ein paar Foren als die Sensation des Buchmarktes zu beurteilen, damit sich auch noch ein paar andere den Roman kauften. Dem Verlag schenkten sie lieber keinen reinen Wein ein, da sie sich nicht ganz sicher waren, wie ungesetzlich die Sache tatsächlich war.

      Unbestreitbar ist das Internet heute eine der meistgelesen Quellen weltweit, worauf die Freunde spekulierten. Um das ganze etwas mystischer zu gestalten, zogen sie ihr Buch in die Nähe von Illuminaten und ähnlichen Themenbereichen, da sich solche Sachen vortrefflich eignen, um jedwede Verschwörungstheorie zu verbreiten und einem hohen Neugierdeanteil an weiterem Stoff zu erwecken.

      In den folgenden Monaten passierte relativ wenig, und es wurden kaum die ersten 500 Bücher verkauft, sodass sie davon ausgehen mussten, dass sie doch ein wenig zu dick aufgetragen hatten.

      Vielleicht hatten Ben und Karl durch das späte Erscheinungsdatum das Weihnachts- und Ostergeschäft verpasst, und nun stand schon der Sommer vor der Tür, und die Leute hatten andere Sachen im Kopf, als sich Verschwörungs-Romane zu kaufen.

      So flog Karl in sein Ferienhaus nach Portugal, und Ben ignorierte jeden Anruf, der auf dem Telefon seines Freundes landete, da er alleine mit seiner Firma genug zu tun hatte, bis ein Brief des Verlages im Postkasten landete, den Ben natürlich öffnete, in dem Glauben, dass Reiner Groth Karl mitteilen wollte, dass er an seinem, und dem Untergang des Verlages, Schuld war.

      Der Inhalt war auf einen Satz beschränkt, der da lautete:

      „Guten Tag Herr Blanke, konnte Sie telefonisch nicht erreichen, bitte rufen Sie mich umgehend im Verlag an“.

      Natürlich wollte er Karl die schlechte Nachricht lieber persönlich mitteilen, wie Ben meinte. So schrieb er eine E-Mail an Karl, damit er sich mit dem Verlag in Verbindung setzen konnte, um das unvermeintliche nicht weiter hinauszuzögern.

      Knapp zwei Stunden später rief Karl an, entgegen seiner Gewohnheit im Urlaub nicht über geschäftliches zu sprechen, um Ben mitzuteilen, dass der Verlag Vorbestellungen von über 20.000 Stück zu verzeichnen hätte.

      Der Verlag hatte mit einer Auflage von 3.000 Stück begonnen, um eventuelle Verluste klein zu halten, und wurde jetzt förmlich von der Nachfrage überrannt, jedenfalls für Neuautoren Verhältnisse. Es gab auch schon die ersten Interviewwünsche, und eine Einladung zu einem Buchabend bei einem Hörfunksender.

      Alles in Allem, war Karl auf dem besten Wege Prominent zu werden.

      In den nächsten Wochen stiegen die Bestellungen für das Buch in schwindelnde Höhen, von weit mehr als 250.000 Stück. Die Mitteilungen des Verlages, das der Autor anonym bleiben wolle, heizten die Nachfrage nur noch mehr an, da das natürlich allen Theorien in dem Buch neue Nahrung gab, was in diesem Fall keine Absicht war, im Gegenteil, jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem die beiden fast täglich vom Verlag Anrufe bekamen, in denen Karl dazu genötigt werden sollte, bei Talkshows aufzutreten, zur Buchmesse zu kommen, Signierstunden in Großstädten zu geben, und vielerlei Dinge mehr.

      Sie waren die Nummer 1 der Bestsellerliste, und der Verlag hatte bereits Kontakt mit Filmproduzenten, die sich die Filmrechte an dem Buch sichern wollten.

      Eindeutig wuchs ihnen die Sache über den Kopf. Um den Verlag nicht zu verärgern, genehmigte Karl die Übersetzung in andere Sprachen, oder was sonst nötig war, damit es in weitere Länder verkauft werden konnte, da der Roman zunächst nur in Deutsch erschienen war. Damit konnte Karl den Verlag ruhig stellen, zumindest vorübergehend.

      Zwar füllte sich jetzt langsam das Konto ihres Rechtsanwaltes mit ganz ansehnlichen Summen, die nun regelmäßig überwiesen wurden, aber das größere Problem war die unerwünschte Zuneigung der Öffentlichkeit.

      Ersten Nachrichten zufolge, hatte der Autor bereits geheime Interviews gegeben, und auch bestätigt, dass sich alle Informationen von hohen Regierungs- und Wirtschaftskreisen bestätigen ließen, aber diese Quellen nicht genannt werden wollten.

      Diese Nachrichten waren eine Sensation, und es interessierte keinen mehr, ob es sich lediglich um einen Roman handelte, worauf der Verlag bestand, oder eine Zeitungsente.

      Durch die Verbreitung über das Internet, und das weltberühmte „Sommerloch“ war die Lawine nicht mehr aufzuhalten.

      Alle Bemühungen des Verlages dem Treiben Einhalt zu gebieten, wurden als Versuch gewertet, die Tatsachen zu vertuschen, oder gar als Trick der Konzerne und Regierungen, dass Buch ins Lächerliche zu ziehen, wie die angebliche Landung von Ufos bei Roswell in den 40er Jahren in den USA.

       4. Kapitel

      Karl kaute nachdenklich an seinem Brötchen herum, ohne rechte Lust etwas zu essen.

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