Die Tore der Atlanter 2. Buch. Büsken
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Читать онлайн книгу Die Tore der Atlanter 2. Buch - Büsken страница 6
»Macht euch keine Gedanken, ein Brot reicht uns.« Die Frau schnitt das Brot und holte eine Speckseite, die unter der Decke hing. Dazu gab es einen Becher Bier. Erst wenn man hungrig ist, weiß man, ein Brot zu schätzen. Als sie alle saßen, versuchte Jessika mit der Gastgeberin ins Gespräch zu kommen. Außer ja und nein, sagte sie nichts. Wenn sie erst mal ihre Geschenke erhielt, würde sie sicher schon auftauen.
»Zurück zu den Pferden, Johannes möchtest du eins?«
»Ja, ich weis auch schon welches.«
»Bernhard, ihr könnt die anderen haben, ebenso den schwarzen Hengst, den ihr sicher erkannt habt?«
»Ihr meint ihr wollt sie mir schenken?«
»Ja sicher.« »Dann stehe ich in eure Schuld.«
»Das sollte euch keine Sorgen machen.«
»In ein paar Tagen ist Pferdemarkt, ich könnte sie dort verkaufen.«
»Wie war die Ernte«? fragte Kristian.
»Weniger gut. Ein Unwetter hat einen Teil der Ernte zerstört. Viel Pacht kann ich dieses Jahr nicht erwarten. Alle haben zu leiden.«
Ihr Hunger war gestillt. Lena stand auf und machte Fotos im Haus und im Hof. »Auf der Hochzeit ward ihr plötzlich verschwunden«? fragte Bernhard, »keiner wusste, wo ihr ward.« »Rudolf konnte seine Niederlage nicht verkraften, er ließ mich entführen und in seinen Turm werfen. Wie ihr seht, konnte er mich nicht für immer festhalten.«
»Ihr habt keine Kinder«? fragte Kristian.
»Nein, wir wünschen uns sehr welche.« Kristian fiel das Messer ein.
»Ich habe euch noch etwas mitgebracht.« Er legte das Taschenmesser auf den Tisch.
»Für mich?«
»Ja.« Bernhard nahm es in die Hand und konnte so recht nichts damit anfangen. Nacheinander klappte Kristian die Werkzeuge heraus. Bernhard kam aus dem Staunen nicht heraus.
»Kristian, nun hole schon endlich die Geschenke«, sagte Jessika. Er nickte.
»Ich muss euch kurz verlassen, bin gleich wieder da. Und erschrickt nicht, die Macht der Elfen ist mit uns.« Bernhards erschrockenes Gesicht sah er nicht mehr. Zuhause lief ihm Jessikas Mutter über den Weg. »Ich bin gleich wieder weg und wir sind heil angekommen.« Die Mutter kam nicht dazu, noch etwas zu sagen. Mit den Geschenken sprang er zurück. »Das ist für euch«, sagte er und sah Bernhards Frau dabei an. Er legte die Stoffballen auf den Tisch, ebenso den Nähkasten. Ungläubige Gesichter sahen ihn an. »Macht den Kasten auf«, sagte Jessika. Den Mechanismus nicht erkennend, wusste sie ihn nicht zu öffnen. Jessika half. Staunend sah sie in den Koffer und wagte nicht hineinzugreifen.
Als Jessika ihr die funkelnde Schere in die Hand legte, zuckte sie zusammen. Schau dir alles an, es ist deins, ebenso der Stoff. Das Gesicht von Bernhards Frau glühte vor Aufregung. Zweifelnd blickte sie ihren Mann an, der ebenso sprachlos dastand. Das Glas mit den Süßigkeiten stand noch unberührt da. Kristian nahm ein Bonbon und steckte es sich in den Mund und lutschte darauf. Auffordernd blickte er beide an.
»Lass mich mal«, sagte Johannes und griff in das Glas. Daraufhin griff auch Bernhard, dann seine Frau zu.
»Zurück zu eurer Ernte, was fehlt euch?« Seine Frau anschauend, wagte er nicht seine Wünsche zu äußern. Ein Blick in seine Gedanken und Kristian sah 12 Säcke Hafer und 5 Säcke Weizen, an die er dachte.
»Ihr könnt es mir ruhig sagen.«
»Ihr habt recht«, sagte er, »zwölf Säcke Hafer und 5 Säcke Weizen fehlen mir. Wenn ich diese hätte, könnte ich meinen Pächtern die Pacht erlassen. Sie haben selber nicht viel.«
»Gut, ich werde noch 5 Säcke dazu legen für eure Leute.«
»So viel könnt ihr nicht kaufen, die Ernte ist überall schlecht.«
»Ihr werdet die Säcke bekommen.« Derweilen war Bernhards Frau mit Jessikas Hilfe dabei, das unterste des Koffers zu erkunden. Lena saß auf einer Truhe und beobachtete das Treiben. Es machte sie nervös, hier untätig herumzusitzen. »Ich gehe nach draußen«, Johannes folgte ihr.
»Bernhard, wir wollen uns verabschieden. Ich komme wieder, wenn ich das Getreide bringe.« Sie gingen in den Hof.
»Lena machst du ein Foto von Bernhard und seine Frau?« Sie stellten sich in Positur. Und dann stellten sie sich dazu.
»Lass davon bitte Vergrößerungen machen, und rahme sie ein.« Johannes saß auf sein Beutepferd, Lena auf Johannes Pferd. Als Bernhard das Tor schloss, drängten sie sich zusammen und sprangen in den Burghof von Falkenhorst. Johannes hatte es eilig, er wollte den anderen sein neues Pferd zeigen. Und natürlich wollten die Grafen hören, was sie erlebt hatten.
»Bernhard hatte eine schlechte Ernte«, sagte Kristian.
»Ich werde ihm helfen.«
»Das ist gut«, sagte der Graf.
»Wir werden euch jetzt verlassen, wir müssen noch Schlaf nachholen.« Lena hielt sich an seinen Sattelgurt fest, als sie sprangen. Aron war der Erste, der sie bemerkte. Bellend sprang er an ihnen hoch. Lena machte einen Bogen um ihn.
»Da seid ihr ja wieder«, empfing sie Jessikas Mutter.
»Wir haben mächtigen Hunger.«
»Wir haben mit euch nicht gerechnet, es ist nichts mehr da, Aron hat das Letzte gefressen«, sagte die Mutter.
»Macht nichts, wenn ich Lena zuhause absetze, bringe ich etwas zu essen mit. Lena denke dran, das gemeinsame Foto mit uns alle darf niemand sehen.« Er setzte sie in ihrer Wohnung ab und kaufte in der Pommesbude ein. Als er zurückkam, war Jessika schon dabei, allen ihr Abenteuer zu erzählen. »Die Ritter haben es auch nicht leicht gehabt«, stellte Jessikas Mutter fest. »Kristian bringt ihm Weizen und Hafer«, sagte Jessika.
»Kristian kannst du dir das denn leisten? Jessika sagt, du hast deine Arbeitsstelle gekündigt?«
»Lena verkauft die Fotos an Zeitungen und an jeden, der dafür zahlt, ich bin daran beteiligt.«
»Damit kommst du aus«? fragte die Mutter. »Mutter, gute Fotos bringen ein paar Tausend, und gehen in die ganze Welt«, »oh, das habe ich nicht gewusst.«
»Kristian ist eine gute Partie«, meinte Großvater schmunzelnd. »Heißt das«? hakte Mutter nach, »nein, das heißt es nicht«, stellte Jessika richtig. Maria kochte schon Kaffee und stellte ihre selbst gebackenen Plätzchen auf den Tisch. Jessika und Kristian aßen ihre Pommes. Danach ging er kurz in seine Wohnung,