Die Midgard-Saga - Niflheim. Alexandra Bauer

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Die Midgard-Saga - Niflheim - Alexandra Bauer Die Midgard-Saga

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allem mich!“ Es war Julis Stimme und sie ließ Thea einen Blick zur Seite werfen.

      „Mach ich! Immer auf den Zwerg!“

      „Tiray, nimm mal meine Axt, sie ist +12 und hat gute Angriffs- und Verteidigungswerte.“

      „Gerne! Gib her!“

      „Die bekomme ich aber wieder!“

      Sie sortierten ihre Ausrüstung, und als alle das Okay gaben, eilten sie aus den Winkeln und stürzten auf die gegnerische Gruppe zu.

      Der Schlagabtausch wogte hin und her. Zwischen hektischen Klicks und wilden Wortgefechten ertönte aber bald Gelächter, da sich der Kampf zugunsten der Angreifer wendete. Als endlich der Zauberer ausgelöscht war, rannten die übrigen Gegner um ihre letzten Hitpoints, doch vergebens. Beharrlich eilte ihnen die Gruppe hinterher, und einer nach dem anderen fiel ihnen zum Opfer und löste sich in Nichts auf.

      „Gewonnen!“, kreischte Juli, warf die Arme in die Höhe und sprang erleichtert aus ihrem Stuhl.

      Tribun, der die Gruppe angeführt hatte, bedankte sich bei den Mitspielern. Einige verabschiedeten sich, da sie nur für den Kampf online gekommen waren, ein paar zogen in kleineren Gruppen davon, um Quests zu erledigen. Einer nach dem anderen verließ den Sprachchat und am Ende blieben einzig Juli, Thea und Tribun in der Gruppe.

      „Gut gemacht, Juli! Du bist gar nicht gestorben“, scherzte Tribun.

      Juli lachte. „Was soll das denn heißen?“

      „Dass Thea ganze Arbeit geleistet hat, denke ich“, erwiderte Tribun.

      „Unverschämtheit! Vielleicht habe ich auch einfach gut gekämpft!“, erwiderte Juli.

      „Vielleicht“, bestätigte Tribun, aber aus seinem Ton war herauszuhören, dass er es nicht ernst meinte.

      „Wollen wir noch zusammen leveln?“, fragte Juli kurzerhand.

      „Ich muss jetzt leider los“, antwortete Tribun. „Meine Mutter wollte noch einkaufen. Wir sehen uns später oder morgen!“

      „Okay. Schade!“ Juli hatte die Worte kaum ausgesprochen, da war Tribun schon verschwunden. Sie nahm das Headset von den Ohren und Thea folgte ihrem Beispiel.

      „Das war obercool!“, jubelte Juli.

      Thea nickte. „Allerdings! Ich glaube, die handeln bald ein Friedensabkommen aus.“

      „Das wird sie aber teuer zu stehen kommen. Wo gehen wir hin? Zu den Orks? Die geben viele Punkte.“

      Thea verzog das Gesicht. „Ich weiß nicht, Juli. Meine Mutter wird schon jetzt sauer sein. Ich sollte nicht zu lange wegbleiben.“

      „Aber du bist doch gerade erst gekommen! Sie wird so oder so böse sein. Du kannst also noch ein wenig bleiben.“

      Thea wollte verneinen, als sie jedoch in die flehenden Augen ihrer Freundin schaute, konnte sie nicht widersprechen. „Na gut. Aber nur eine Stunde.“

      Sie suchten sich ein ungefährliches Eckchen, in dem selten andere Spieler auftauchten und während Thea alle Hände voll damit zu tun hatte, Julis Charakter zu heilen, schlug diese die gegnerischen Orks nieder und sammelte Erfahrungspunkte. Einige Zeit später machte Juli eine Entdeckung:

      „Wuuhuuu! Wer sind die? Achtung Thea!“

      „Was?“

      Thea runzelte die Stirn. Am unteren Bildschirmrand näherten sich zwei Figuren, die geradewegs aus einem anderen Spiel zu stammen schienen. Man hatte die Wahl zwischen acht Rassen, weiblich oder männlich. Im Allgemeinen war außer Kleidung, Haarfarbe und Ausrüstung nicht viel Unterschied zwischen den Spielern auszumachen, doch diese hier entsprachen keiner der vorgegebenen Figuren. Ein Spieler war eine Frau, mit einer markanten weißen Strähne in den langen, schwarzen Haaren und einem hellen Gewand. Der andere Spieler hatte rote Haare und einen Bart. Er trug eine goldrote Rüstung, in seiner rechten Hand ruhte ein Hammer.

      „Verfluchte Cheater!“, murrte Juli. „Nur weg hier! Sonst verliere ich sämtliche Erfahrungspunkte der vergangenen drei Tage. Ich steige frühestens heute Nacht im Level auf.“

      Eine Sprechblase bildete sich über dem Spieler. Hallo stand in großen weißen Buchstaben darin.

      Thea hörte Juli etwas tippen. Wir haben keine Lust auf Cheater! Verschwindet, sonst melde ich euch einem Supporter!

      „Ich melde die lieber gleich! Mach mal einen Screenshot“, raunte Thea.

      „Längst geschehen“, erwiderte Juli.

      Wir wollen nur mit Fengurd sprechen stand über dem Kopf der Frau.

      „Gemeldet“, erklärte Thea.

       Wir wissen nicht, wie wir uns dir sonst nähern können, ohne dir Angst zu machen. Wir sind nur stark in Midgard, wenn der Glaube an uns stark ist.

      „Was zur Hölle sind das für Spinner?“, ächzte Juli.

      Thea tippte auf den Meteor-Zauber und fuhr mit der Maus über die Frau. Als das Schwertsymbol erschien, klickte sie und ein Hagel aus Feuerbällen ging im Umkreis von ihr nieder und schloss die männliche Spielfigur mit ein. Getroffen fielen die Charaktere zu Boden und lösten sich auf.

      „Was für Verlierer!“, kommentierte Thea trocken.

      „Aber ehrlich!“, bestätigte Juli.

      „Lass uns in die Stadt zurückgehen, bevor die noch einmal mit Verstärkung auftauchen, ich sollte ohnehin nach Hause“, brummte Thea. Sie gab den Teleportbefehl für ihre Figur, ehe Juli sich damit einverstanden erklärt hatte.

      „Na gut“, antwortete Juli.

      Thea vernahm das Geräusch des Teleports aus Julis Boxen. Sie loggte sich aus. „Soll ich den Laptop anlassen?“

      Juli stand auf und schüttelte den Kopf. „Nein, fahr ihn runter. Ich brauche ihn nicht mehr.“ Sie klickte sich durch einige Ordner durch. „Ich schicke nur rasch das Bild an den Support. Dann schaue ich mal, ob noch jemand Zeit zum Leveln hat.“

      Thea gesellte sich neben sie und beobachtete Juli dabei, wie sie den Screenshot öffnete, den sie kurz zuvor erstellt hatte.

      „Das ist der Falsche“, kommentierte Thea, als sie die Waldszene erblickte. Nur Fengurd und Tiray waren darauf zu sehen.

      Juli nahm wieder Platz. Sie klickte sich in den letzten Ordner zurück. „Nein, das ist er“, beharrte Juli.

      „Und ich habe Meldung gemacht“, nörgelte Thea.

      „Das kann aber gar nicht sein, oder?“

      „Was hast du schon wieder angestellt?“

      „Nichts. Schau doch, das ist von heute!“ Juli öffnete die Eigenschaften des Bildes. Verunsichert schüttelte Thea den Kopf, als sie Datum und Uhrzeit las.

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