Die Midgard-Saga - Niflheim. Alexandra Bauer
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„Hör schon auf, mich verrückt zu machen! Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun!“
„Und wenn doch?“
„Juli! Du machst mir Angst. Hör auf damit! Sie haben das sicher so gehackt, dass man keinen Screenshot von ihnen schießen kann.“
„Das könnte natürlich sein. Ja, eigentlich ist das die beste Erklärung. Aber wenn die so gut im Cheaten sind, warum sind die dann gleich hops gegangen, nach nur einem Meteoritenangriff. Sie müssen Level eins gewesen sein“, vermutete Juli.
„Wer hackt sich in ein Spiel ein und wählt nur Level eins?“, entgegnete Thea.
Juli lachte. „Vielleicht dachten sie, eins wäre die höchste Stufe!“
„Quatsch!“
„Das war ein Trick! Ganz sicher stehen sie mit Dein_Tod in Verbindung!“ Aufgeregt sprang Juli aus ihrem Stuhl und schob ihn unter den Schreibtisch. „Natürlich! Erst spielen sie uns vor, sie seien schwache Figuren und beim nächsten Mal: Bamm! Hauen sie unsere ganze Gilde aus den Schuhen!“
Thea lachte amüsiert. „Juli, du übertreibst wie immer!“
„Du kannst sie beim nächsten Mal fragen. So wie es ausgesehen hat, waren sie ja auf der Suche nach dir.“
„So wie bald meine Mutter“, grunzte Thea. „Ich geh dann mal besser nach Hause.“
„Wenn ich dich morgen nicht in der Schule antreffe, weiß ich, dass sie dich umgebracht hat“, scherzte Juli und Thea winkte lachend ab.
„Das macht sie sicher nicht, aber ich bereite mich mal auf ihre Strafpredigt vor.“
Sie gingen zur Tür und Juli drückte Thea zum Abschied.
„Bis morgen dann!“
„Ja! Bis morgen!“, erwiderte Thea und rannte nach Hause. Sie erwischte sich dabei, dass sie sich das ein oder andere Mal nach einem Verfolger umsah.
2. Kapitel
Als Thea am nächsten Morgen erwachte, lag die erwartete Strafpredigt hinter ihr. Wie vermutet war diese milde ausgefallen, aber sowohl ihre Mutter als auch ihr Vater verstanden es großartig, Theas Moralknopf zu drücken. Nach einer unruhigen Nacht lastete das schlechte Gewissen noch immer wie ein Felsbrocken auf ihr. Verhalten betrat sie die Küche und setzte sich an ihren Platz, der bereits mit warmen Kakao und Marmeladentoast angerichtet war. Während sich Frau Helmken einen Kaffee aus der Maschine zog, nahm Thea einen Schluck aus ihrer Tasse. Sie beobachtete ihre Mutter, bis sich diese neben sie setzte.
„Es tut mir leid“, entschuldigte sich Thea sofort.
Ein Lächeln huschte über Frau Helmkens Lippen. „Du hast dich doch schon gestern entschuldigt.“
„Ja, aber du hast Recht. Es war total überzogen und unangebracht. Ich war ungerecht.“
Frau Helmken umfasste die Kaffeetasse mit beiden Händen. „Du bist ein Teenager, es ist deine Aufgabe überzogen zu sein“, scherzte sie.
Thea zog einen Schmollmund und Frau Helmken musste lachen. „Wirklich, Thea. Es ist in Ordnung, ich habe nie vergessen, wie es ist, sechzehn Jahre alt zu sein. Das nächste Mal müssen wir eine gute Verabredung treffen, damit so etwas nicht wieder geschieht.“
„Es war wirklich wichtig. Die anderen haben mich gebraucht“, erklärte Thea.
Frau Helmken hob die Schultern. „Das kann ich nicht wissen. Auf jeden Fall solltest du darauf achten, dass du das Spiel kontrollierst und nicht das Spiel dich!“
„Das tut es nicht. Ehrlich!“
Frau Helmken hob die Augenbrauen und Thea biss sich auf die Lippe. „Ich werde darauf achten“, versprach sie.
„Gut! Computerverbot hast du trotzdem!“
„Mama!“
„Nichts Mama! Trink deinen Kakao und dann los zur Schule! Ich hole dich später ab!“
„Du holst mich ab?“
„Du brauchst doch neue Turnschuhe. Schon vergessen?“
Thea blickte an ihrer Jeans herunter auf die abgelaufenen Gummisohlen der Sneakers. „Okay“, antwortete sie mit einem Seufzen, und Frau Helmken, die gerade aufgestanden war, um die Butter in den Kühlschrank zurückzustellen, drehte sich mit vorwurfsvollem Blick um. „Das klingt nicht sehr begeistert!“
Thea lachte. Hastig trank sie ihren Kakao aus und stand auf. „Doch! Ich bin begeistert!“, erwiderte sie, schnappte sich ihre Tasche und winkte über ihre Schulter, ehe sie durch die Haustür schlüpfte. „Bis später!“
„Bis später!“, rief ihr Frau Helmken nach und Thea zog die Tür hinter sich ins Schloss.
Auf dem Schulhof angekommen, stürzte ihr Juli sofort entgegen.
„Thea! Da bist du ja endlich!“
Sie fielen sich zur Begrüßung in die Arme und liefen zusammen in Richtung des Klassenraums. „Waren die Cheater noch einmal da?“, fragte Thea sofort.
„Nein, die sind nicht mehr aufgekreuzt. Dafür Dein_Tod. Er hat sich so was von daneben benommen. Seine Gilde hat sich jetzt mit der Gilde der Feuertänzer verbündet. Dein_Tod meinte, wir würden fortan an dem Spiel keine Freude mehr finden. Er hat unseren Gildenmitgliedern ein Ultimatum bis morgen Abend gestellt, die Gilde zu verlassen. Alle, die bleiben, würden auf der Abschussliste stehen.“
„Der spinnt doch! Wie kann man nur so nachtragend sein. Und? Gab es Reaktionen?“
„Tom war nicht mehr online. Wir fragen gleich, was er von der Sache hält. Aber Panicgirl sagte bereits, dass sie keine Lust darauf hätte ständig getötet zu werden und sie dann lieber die Gilde verlassen würde.“
„Pfff! Soll sie doch!“ Thea lachte. „So macht sie ihrem Namen jedenfalls ganze Ehre.“
„Ja! Sie sollte sich in „Panic vor Dein_Tod“ umbenennen“, stimmte Juli zu.
Sie begrüßten ihre Mitschüler, die sich bereits vor der Klassentür versammelt hatten. Ein Junge trat auf sie zu und streckte die Faust nach ihnen aus, die Juli und Thea mit ihrer Faust antippten.
„Tribun“, sagte Juli und verbeugte sich in gespielter Ehrfurcht.
„Tiray“, antwortete er, legte die Hand auf die Brust und erwiderte die Geste.
Thea rollte die Augen. Sie schüttelte den Kopf. „Ihr Spinner!“