ZU HASS ERZOGEN - rebelliert - IN LIEBE AUFGENOMMEN. Stephane Rambicourt

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ZU HASS ERZOGEN - rebelliert - IN LIEBE AUFGENOMMEN - Stephane Rambicourt

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an Häuser sprühen und ich musste dich mit deiner Tante von der Polizei abholen“, erklärte Oma Else nachdenklich und lächelte plötzlich verschmitzt, „andererseits hat meine Freundin in der Mairie gute Arbeit geleistet und unsere Flics haben deinen französisch Personalausweis akzeptiert. Dann werden es die Deutschen und Österreicher bestimmt auch. Du weißt warum ich das sage.“

      „Oma, stimmt schon was du sagst. Und zu dem Naziverbrecher werde ich nie mehr freiwillig zurückgehen“, erklärte Alexandre Meijer bestimmt und sehr ernst.

      In Oma Elses Kopf liefen wieder die Bilder ab, als Alexandre vor einigen Jahren aus seinem Elternhaus abgehauen war und von ihr im alten Heuschober gefunden wurde.

      Aus Sicht von Oma Else:

      Oma Else brachte es nicht über ihr Herz den Jungen wieder zurück zu seinen verhassten Eltern zu schicken, besonders, als sie seine Beweggründe hörte. Diese Beweggründe waren nicht die üblichen Gründe, weshalb ein Kind von zu Hause ausreißt. Alexandre hatte herausgefunden, dass sich sein Vater und seine Mutter während des Nationalsozialismuses in Deutschland schlimmer Kriegsverbrechen schuldig gemacht hatten und zu allem Überfluss Alexandre auch zu einem Nazi erziehen wollten.

      Für Else, die im Krieg selbst in der Resistance aktiv war, Grund genug alle Hebel in Bewegung zu setzen, dass der Junge bei ihr bleiben konnte und eine neue legale französische Identität bekommen hat. Sie besorgte über ihre Freundin im Rathaus, der „Mairie“ „echte“ französische Papiere für den Jungen und nahm ihn bei sich auf. Sie hatte sogar für eine echte Patentante, Geddel Marie, ihre zweite Tochter, gesorgt.

      Alexandre ging in Frankreich zur Schule, konnte wegen seines hellen Geistes vorzeitig das Abitur machen und hatte jetzt Ferien bis zum Beginn seines Studiums, die er bei seinem Onkel in Deutschlandsberg verbringen wollte.

      Dank seines hervorragenden Abiturzeugnisses, hatte er keinerlei Probleme einen Studienplatz zu finden. Und auf ihren Wunsch hin wird Alexandre Jura und Betriebswirtschaft an einer der Besten Universitäten in Frankreich studieren.

      Aus Sicht von Onkel Wendel:

      Onkel Wendel, wusste genau was sein Bruder in Deutschland alles auf dem Kerbholz hatte, der dort unter dem falschen Namen Weber mit seiner Familie unbehelligt lebte.

      Er hat sich mit Oma Else deshalb darauf verständigt, dass Alexandre Meijer weiterhin in Frankreich bleiben sollte, weil dies das Beste für den Jungen war, der ihm sehr am Herzen lag. Mit seiner Nachbarin, der Landeshauptfrau Bulthaupt, einer promovierten Rechtswissenschaftlerin und führenden Landespolitikerin der Steiermark, hatte sich Onkel Wendel von Beginn an intensiv beraten und abgestimmt, so dass auch sie über Alexander informiert war und in Österreich schützend die Hand über ihn halten konnte. Sie unterstützte Wendel wo und wie sie nur konnte. Sie wusste von Alexandre’s neuer französischen Identität und auch von seinem unbändigen Gerechtigkeitswillen.

      Wendel verschwieg deshalb auch seinem Bruder, dass er wusste wo Alexandre sich aufhält. Andererseits wunderte er sich, dass sein Bruder sich nicht sonderlich bemühte seinen Sohn zu finden, aber das war Wendel auch ganz recht so.

      Mit Else hatte er Alexandres Urlaub per Brief abgestimmt und jetzt freute sich die ganze Familie auf den Besuch von Alexandre im steirischen Deutschlandsberg.

      Oma Else hatte auch Onkel Wendel darüber informiert, dass Alexandre wenige Wochen zuvor mitten in einer Studentenrevolte in Strasbourg gelandet war und dort „ordentlich“ auf Seiten der Studenten mitgemischt hatte, so dass er von der Polizei, bis zur Abholung durch Oma Else und Geddel Marie, eingesperrt werden musste.

      Als Onkel Wendel dies im Brief las, musste er lauthals lachen.

      „Wenn das mein Bruder wüsste, der würde durchdrehen“, lachte er, „und genauso wie auch die französische Polizei. Denn wenn die wüssten, wen sie da kurz eingesperrt hatten und vor allem wer der Vater ist, das hätte bestimmt einen ordentlich Wirbel gegeben.“

      „Sei nicht so gehässig, Wendel“, beschwichtigte Tante Maria ihren Mann, „ich freu mich wenn der Junge da ist. Ilse und Resi freuen sich auch schon. Und Bärbel und Anita fragen auch schon die ganze Zeit nach ihm.“

      „Ja, ja. Mich würdet ihr nicht vermissen, aber Alexandre“, lästerte Wendel lachend.

      „Du bist ja auch immer da, er nicht“, grinste Maria.

      „Na gut. Also er kommt in 2 Tagen an, das kannst du ja den Mädchen sagen, und denk bitte dran die Mädchen nochmals darauf hinzuweisen, dass Alex der Brieffreund von Ilse ist. Er wird einige Wochen bei uns bleiben. Er hat gerade seine Matura vorzeitig gemacht und mit Auszeichnung bestanden. Ein schlauer junger Mann mit einem sehr hellen Kopf. Else will ihn in Strasbourg Jura studieren lassen. Ich finde die Idee gut“, sagte Onkel Wendel mit ein wenig Stolz in der Stimme.

      „Er könnte aber auch mit Anita, die hat auch die Matura gerade erst bestanden, für ein Jahr nach Iowa in die USA gehen. Dann wäre er noch weiter von deinem Bruder weg“, überlegte Maria laut.

      „Ich glaube nicht, dass Else damit einverstanden wäre. Und jetzt freuen wir uns auf den Jungen. Mal sehen, was er diesmal mit den Mädels so alles anstellt“, lächelte Onkel Wendel süffisant.

      „Versprich mir aber bitte, dass Ilse nicht wieder alles abbekommt. Alexandre muss auch für seine Fehler einstehen“, bat Tante Maria ihren Ehemann, der nur versonnen nickte.

      „Ich glaub ich nehme ihn auch mal auf meine Baustelle in Gams mit. Da kann er bestimmt noch etwas für sein Leben lernen“, erwiderte Wendel.

      „Mach das, aber lass ihn nicht auf einem Kran herumturnen, sonst bricht er sich noch alle Knochen“, warnte Maria.

      „Nein. Aber er kann lernen wie man Beton anmischt, mauert oder auch die Vermesser unterstützen. Wer weiß, vielleicht macht es ihm ja auch Spaß?“ antwortete Wendel.

      „Klar, aber denk dran. Auf deiner Baustelle ist auch der Mucki und der hat noch immer einen guten Draht zu deinem Bruder“, wandte Maria ein.

      „Oh ja, stimmt. Hätte ich fast vergessen. Ich glaub dann lassen wir es besser“, erwiderte Wendel nachdenklich, „aber ich frag den mal, ob es was Neues von meinem Bruderherz gibt.“

      „Sei aber vorsichtig, nicht dass der Mucki misstrauisch wird“, sagte Maria vorsichtig.

      Wendel nickte mit dem Kopf.

      3

      Am folgenden Tag setzte Oma Else ihren Alexandre in Strasbourg in den Orientexpress, der eine direkte Verbindung über München bis nach Graz hatte und dann weiter bis Belgrad fuhr.

      „Warum kommst du nicht einfach mit?“ fragte Alexandre leise und traurig.

      „Du weißt doch. Das geht nicht. Wer kümmert sich sonst um unsere Tiere und die Felder?“ lächelte Oma Else.

      „Kann das nicht Geddel machen, wenn du ein paar Tage nicht da bist?“ wandte Alexandre ein.

      „Nein, mein Großer. Das geht nicht. Aber danke, dass du mich gerne mit dabei haben möchtest“, sagte Else leise und gab ihm einen großen Korb mit seinen Lieblingsleckereien und selbst gemachte Limonade mit. Sie umarmte ihn, dann verabschiedete sie sich schnell mit einer kleinen Träne in den Augen von ihrem „Sohn“.

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