JOHN ETTER - Lottosechser. John Etter

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JOHN ETTER - Lottosechser - John Etter

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      Einfach weg

      Andreas war schon bald zurück in der Alpenrose. Er hatte kein gutes Gefühl, dass er Angela zurückgelassen hatte. Die vielen Menschen auf dem Berg hätten ihr sicherlich beigestanden, wenn ihr zukünftiger Ex-Mann zu aufdringlich geworden wäre und ein wenig kannte er sie nun auch schon. Sie würde sich wohl zu wehren wissen. Auch wenn die Gedanken an Angela ihn nicht ruhen ließen, machte er sich auf, um die neuen Bereiche im Wellness-Neubau kennenzulernen. Immer wieder kam er jedoch in den Saunabereich der Alpenrose zurück, den er schon so oft genossen hatte und den er, auch wenn es in anderen Hotels schöne Wellnesslandschaften gab, favorisierte.

      Nach einem reichhaltigen Nachtessen, an dem er sich aus einer reichhaltigen Auswahl zuerst eine Burrata mit Tomatencreme, Focaccia und Wildkräuter aussuchte, ließ er sich ein Rinderfilet am Stück gebraten mit geräuchertem, rotem Bohnenpüree und Brokkoli servieren. Zum Schluss, und das war Andreas immer wichtig, genoss er das Dessert. Dessert musste sein. Immer. Heute bevorzugte er einen Beerenbecher, den er sich nach langem Überlegen mitnahm. Und natürlich nahm er sich noch ein zwei kleine Köstlichkeiten zusätzlich mit.

      Danach begab er sich voller Vorfreude in die Rondobar.

      Als Angela um zweiundzwanzig Uhr noch nicht da war, sandte er eine erste SMS. Alles OK?

      Eine halbe Stunde später hatte er noch keine Antwort und sie schien die SMS auch nicht gelesen zu haben. Er nahm allen Mut zusammen und rief sie an.

      „Ich kann im Moment nicht selbst an mein Handy. Hinterlassen Sie einfach eine Nachricht nach dem Sie wissen schon. PIEP“, war das Einzige, was er in dieser Nacht noch von ihr hören würde.

      Gegen Mitternacht und einige Versuche später ging er nach oben in sein Zimmer. Noch einige Versuche später schlief er unruhig ein. Er wusste nicht einmal, wo genau Angela übernachten würde. Irgendwo in Maurach in einer ihm unbekannten Wohnung.

      Morgens um fünf Uhr war er bereits wieder wach und schaute als Erstes auf sein Handy. Hatte er einen Anruf verpasst? Oder eine SMS? Nein. Keine Nachrichten und keine verpassten Anrufe. Beunruhigt stand er auf und begab sich ins Badezimmer.

      Er kannte Angela erst ein paar Stunden, doch er war sich sicher, dass dies nicht ihrer Persönlichkeit entsprach, sich einfach nicht zu melden. Hatte ihr zukünftiger Ex-Mann etwas damit zu tun?

      Frisch geduscht und rasiert setzte er sich an den Tisch im Zimmer, klappte seinen Laptop auf und machte sich auf die Suche nach Angela. Die Suche nach ihrer Adresse war schwieriger als angenommen. Die Handynummer war nirgends registriert und als pensionierter Polizist im Ausland hatte er auch keine weiteren Möglichkeiten mehr. Er suchte nach weiteren Hinweisen, doch außer einem Facebook-Profil, welches nur selten benutzt wurde, fand er nichts. Angela Dreher war im Netz fast unsichtbar. Er sandte ihr via Facebook-Messenger nochmals eine Nachricht und dann bliebt ihm nichts anderes übrig, als abzuwarten. Doch nichts geschah.

      Um halb acht ging er nach unten und drückte sich lustlos das Frühstück rein. Wenn Angela sich bis um neun Uhr nicht melden würde, müsste er etwas unternehmen.

      Nichts geschah.

      Um neun Uhr schaute er nochmals auf sein Handy und fragte bei der Rezeption nach, wo der nächste Polizeiposten sei. Er müsse nach Jenbach an die Tratzbergstraße 11, denn Maurach hatte keinen eigenen Polizeiposten.

      Kurze Zeit später stand Andreas in der Polizeiinspektion Jenbach, die glücklicherweise besetzt war und er wollte eine Vermisstenanzeige aufgeben. Dieses Unterfangen missriet aber kläglich, da sich die Beamten weigerten, die Anzeige schon nach zwölf Stunden aufzunehmen. Dies insbesondere, weil er die Vermisste kaum kannte und es sich um eine Tirolerin handelte, die sich irgendwohin verkrochen haben könnte. Er müsste schon ihren Noch-Ehemann dazu bewegen, eine Anzeige aufzugeben. Auch als er das Verhalten dieses Mannes vom Vortag schilderte, kam er nicht ans Ziel. Unverrichteter Dinge verließ er den Posten.

      Nach kurzem Überlegen, ob er sich an die ehemalige Wohnadresse nach Innsbruck begeben sollte, sah er noch von dieser Absicht ab und fuhr zurück nach Maurach ins Hotel.

      „Können Sie Burgi mitteilen, dass sie sich bei mir melden soll?“, fragte Andreas die nette Dame an der Rezeption.

      „Gerne, Herr Bircher. Wir teilen es ihr gleich, wenn sie kommt, mit. Können wir Ihnen helfen?“

      „Nein, danke der Nachfrage, ich habe eine persönliche Bitte an Burgi“, verabschiedete er sich und ging zurück ins bereits aufgeräumte Zimmer.

      Andreas lag auf dem Bett, sah sich im Zimmer um und bemerkte, wie er immer wieder auf sein Handy schielte. Noch einige Male drückte er die Nummer von Angela, doch nichts geschah. Nur immer wieder konnte er ihre Stimme hören: „Ich kann im Moment nicht selbst an mein Handy. Hinterlassen Sie einfach eine Nachricht nach dem Sie wissen schon. PIEP“.

      Es klopfte an die Tür, Andreas stand auf und ließ Burgi eintreten.

      „Hallo Andreas, wie kann ich dir helfen?“, fragte Burgi, die seinem besorgten Gesichtsausdruck sofort ansah, dass etwas nicht in Ordnung war.

      Burgi trat ein und setzte sich auf das Sofa neben Andreas hin, der sie darum gebeten hatte.

      Ein paar Minuten später hatte er ihr sein Anliegen erklärt und hoffte auf Hilfe, im Wissen, dass Burgi vielleicht auch nicht viel tun konnte.

      „Gib mit etwas Zeit. Ich rede mal mit Wolfgang Senior, der kennt hier so viele Leute, die vielleicht helfen könnten und ich rufe mal einen Bekannten in Innsbruck an. Genieß du den Aufenthalt und lenke dich ab. Im Moment kannst du nicht wirklich viel tun. Ich melde mich bald wieder“, verabschiedete sich Burgi. „Lass uns hoffen, dass alles nur eine Verkettung unglücklicher Umstände ist, und diese Angela bald wieder auftaucht. Vielleicht braucht sie einfach etwas Zeit für sich. Könnte doch auch sein. Was meinst du?“

      „Du hast ja recht. Ich habe keine Ahnung, was in ihr Vorgehen könnte und trotzdem ist mit flau im Magen, wenn ich an sie denke und daran, was wir vorhatten. Lassen wir ein paar Stunden vergehen. Vielleicht hast du ja recht und die Zeit heilt Wunden und sie taucht bald wieder auf. Danke Burgi.“

      „Aber gerne, Andreas.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Burgi und holte bereits beim aus dem Zimmer gehen, ihr Handy hervor.

      Andreas tat, so gut er konnte, was Burgi ihm geraten und zog sich in die Stille Alm zurück, wo er versuchte, ein Buch zu lesen.

      Eine gefühlte Ewigkeit später kam er auf sein Zimmer zurück. Genau fünfundvierzig Minuten hatte er es in der stillen Alm ausgehalten. Dem Ort, an dem er sonst stundenlang sich erholen konnte.

      Angela ließ ihm keine Ruhe und der Gedanke daran, nichts zu tun, noch weniger.

      Er klaubte sein Handy hervor, suchte einen Kontakt und drückte die Nummer.

      Wenig später nahm jemand ab.

      „Hallo Andreas. Schön, dass du anrufst. Ich hoffe, es geht dir gut?“, fragte John Etter.

      „Hm, ich weiß es nicht so genau. Ich glaube, ich brauche einen guten Detektiv und du bist der Einzige, den ich gut kenne und dem ich vertraue. Vielleicht bin ich etwas voreilig, aber es scheint mir trotzdem richtig und vor allem wichtig.“

      „OK, schieß los, was ist geschehen? Geht es dir selbst gut?“

      „Ja, mit

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