Fara - Kampf um Villa Patria. Rolf Berkamm

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Fara - Kampf um Villa Patria - Rolf Berkamm

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      Fara schüttelte nur heftig mit dem Kopf. Markus verdrehte seine Augen und stieg aus dem Bett. Umständlich bückte er sich zu seinen Sachen und zog sein Messer aus dem Gürtel.

      Fara verspannte sich, als sich Markus mit dem Messer zu ihr umdrehte. Dann hielt er ihr die freie Hand hin.

      „Komm, steh mal auf. So geht es nicht weiter“, sagte Markus in ruhigem Ton.

      Fara schüttelte wieder mit dem Kopf, den Blick auf das Messer gerichtet.

      Markus wartete einen Moment. „Eine kranke Sklavin ist nur hinderlich auf einer Reise. Ich habe auch nicht so viel Geld ausgegeben, um dich jetzt mit dem Messer abzustechen.“

      Zaghaft griff Fara nach Markus‘ Hand. Der zog sie hoch, so dass sie vor ihm stand. Dabei hielt er ihre Hand weiter fest und legte langsam den Griff des Messers in ihre Hand.

      „Halte mal das Messer fest, aber mach keinen Unsinn damit.“ Markus nahm Faras Sagum und wickelte es um ihren Körper. Dann holte er sein Sagum, das um einiges größer war und wickelte es ebenso um Fara.

      „Zusätzlich mit der Bettdecke wird es hoffentlich warm genug werden. Du wirst munter, wenn ich dich auswickeln will. Dann hast du immer noch das Messer, um dich zu verteidigen. Wenn du dich selbst auswickeln willst, dann habe ich genug Zeit zum Ausreißen, bevor du das Messer gebrauchen kannst.“ Eindringlich schaute er Fara an. In dem müden Licht der Öllampe war nicht viel zu erkennen. Dann hob er sie einfach hoch und warf sie auf das Bett.

      Erst da merkte Fara, dass Vitus nicht im Bett lag. „Wo ist Vitus hin?“, fragte sie erstaunt.

      „Der ist auf Jagd. Was dachtest du denn?“ Markus war schon dabei, die große Decke über Fara und sich zu werfen.

      „Kommt der nicht wieder?“

      „Nein. Er kommt meistens nicht wieder. Dafür bringt er morgen früh einen gefüllten Proviantkorb mit. Vitus hat in fast jeder Taberna eine Schönheit aus der Küche, die schon sehnsüchtig auf ihn wartet. Wie der das macht, weiß ich nicht. Aber dafür haben wir hier genügend Platz für uns zwei.“

      Markus drehte ihr den Rücken zu und kuschelte sich ein. „Jetzt schlafe endlich und klappere nicht so laut.“

      Fara lag lange völlig überrascht neben Markus und horchte auf seinen gleichmäßigen Atem. Nur langsam wurde ihr wieder warm. Obwohl sie sich vorgenommen hatte, wach zu bleiben und aufzupassen, war sie dann doch eingeschlafen.

      Kapitel 6, Straße nach Poetovio, 12. April 373

      ♦

      Markus war schon einige Zeit munter. Draußen auf dem Hof war kein Laut zu hören. Also war es noch nicht Zeit aufzustehen. Er hatte sich zu Fara umgedreht. Die lag auf der Seite, das Gesicht ihm zugewandt. Vorsichtig strich er ihr die wirren Haare aus dem Gesicht. Sie schlief fest. Mit ihrem entspannten Gesicht sah sie so friedlich aus. Aber was sich dahinter abspielte, war ihm ein Rätsel. Was hatte der Sklavenhändler von ihr gesagt? ‚Die hat immer eine Überraschung parat.‘ Das konnte man laut sagen. Dann war auch von ‚Furie‘ die Rede. Wie sanft sie mit Ferox umgegangen war. Umgekehrt war es. Sie hatte die Furie Ferox gezähmt. Na, die Zwiebeln würde sie schon zum Heulen bringen.

      Leise stieg er aus dem Bett und ging in die Waschecke. Beim Versuch, den Holzbottich vorzuziehen, blieb er mit dem Hals an Faras gespannter Gürtelschnur hängen.

      Zähneknirschend brummte er vor sich hin. „Der Tag hat noch nicht einmal angefangen mit der!“

      Fara wurde munter, als sie Wasser plätschern hörte. Schnell wollte sie sich aufsetzen. Das ging nicht. Sie war immer noch eingerollt in zwei Stück Sagum. Durch Hin- und Herrollen versuchte sie, sich auszuwickeln. Aber die große Bettdecke wickelte sich zusätzlich um sie. Die Arme waren an ihren Körper gedrückt. Die bekam sie auch nicht frei. Ihr wurde siedend heiß. Sie war wie gefesselt auf diesem Bett.

      Markus hatte sich in der Zwischenzeit angezogen und schloss seinen Gürtel.

      „Gib mir mal mein Messer zurück“, forderte er mit ernstem Gesicht. Innerlich aber schmunzelte er. Das war die Rache für die Schnur vorhin.

      „Wenn ich nicht dein Sagum zerschneiden soll, dann musst du mich befreien, Herr“, entgegnete sie schnippisch.

      „Ich muss gar nichts. Ich kann dich auch so verpackt auf den Wagen werfen lassen. Da erspare ich mir einen Haufen Ärger. Aber bevor du in mein Sagum machst, hole ich dich mal da raus.“

      Damit packte Markus ein Sagum an Faras Fußende und hob es hoch über seinen Kopf. Fara hing kopfüber über dem Bett und rutschte nicht heraus. Markus rüttelte und schüttelte das Bündel und Fara landete etwas unsanft auf dem Bett.

      Sie stieg aus dem Bett und reichte Markus sein Messer. „Hier. Danke.“

      Der steckte es ein. „Ich gehe jetzt frühstücken. Wenn du fertig bist, bringe alles mit runter. Vergiss das Messer von Vitus nicht.“ Markus griff sich seine kleine Holzkiste und verschwand aus der Kammer.

      ♦

      Sie hatten auf der Fahrt die Mittagsrast beendet und die restlichen sieben bis acht Meilen vor sich. Sie planten, am Nachmittag an der Straßenkreuzung zu sein, um Flavius zu treffen. Die Gedanken von Markus kreisten um den Überfall auf die drei Fuhrwerke vor nunmehr einer Woche.

      Er hatte Fara gleich die Zügel in die Hand gegeben. „Ich sage dir, wo es entlang geht.“

      Vitus hatte tatsächlich den Korb frisch gefüllt mit Proviant zum Wagen gebracht. Nun schlief er wieder hinten auf der Kiste. Wie Vitus zu Markus stand, war Fara nicht klar. Sie schienen einander zu respektieren und gut zu verstehen.

      Fara konnte sich am Morgen in der Kammer frisch machen. Ihr fehlte aber ein Kamm. Sie fragte Markus danach. Der zuckte nur mit den Schultern. Die römischen Männer brauchten kaum einen Kamm. Sie trugen ihre Haare relativ kurz geschnitten. Da reichten die fünf Finger am Morgen. Fara hatte sich im Pferdestall einige Stücke dünnen Strick genommen, die dort herumhingen. Damit band sie sich später die Haare hinten zu einem losen Pferdeschwanz zusammen.

      Sie durchquerten ein enges Tal. Zu beiden Seiten der Straße waren nur wenige Schritte Platz, ehe es steil nach oben ging. Markus kannte die Stelle. Hier hatte er immer ein mulmiges Gefühl. Da vorn bog die Straße um einen Bergvorsprung. Hier war es ideal für einen Überfall.

      Markus klatsche hinter sich Vitus kräftig auf die Schulter. „Vitus, mir ist es zu ruhig hier. Hole mal die zwei Schwerter aus der Kiste.“

      Vitus klappte die Kiste auf und kramte darin nach den Waffen. Fara schaute hinter sich. Überrascht sah sie ihren Jagdbogen und ihren Gürtel mit dem Essmesser daran.

      Zwanzig Schritt vor den Pferden kippte plötzlich ein Baum auf die Straße. Der war groß genug, dass man nicht mit dem Pferdefuhrwerk darüberfahren konnte. Es gab keine Möglichkeit, schnell den Wagen zu wenden.

      Auf der rechen Seite der Straße kamen vier Gestalten aus ihren Verstecken. Alle waren mit Schwertern bewaffnet. Manche hatten Lederbandagen an den Handgelenken oder Armschienen. Einer war sogar mit Schild ausgerüstet. Fara brachte auf einen Wink von Markus die Pferde zum Stehen. Markus und Vitus sprangen vom Wagen und bauten sich daneben auf, um die Männer zu erwarten.

      „Was

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