Fara - Kampf um Villa Patria. Rolf Berkamm

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Fara - Kampf um Villa Patria - Rolf Berkamm

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für diese Nacht ausgedacht? Mäuse oder Kröten? Aber du weißt, dass du als Gefängniswärter nicht nur aufpassen musst, dass keine Insassen ausreißen. Du bist außerdem verantwortlich für deren Sicherheit. Also enttäusche mich nicht.“

      Albans Gesicht verlor sein verschmitztes Grinsen. So hatte er seine Aufgabe als Gefängniswächter nie gesehen.

      Jetzt lächelte Fara. „Und nicht durch die Türklappe gucken. Es ist sowieso zu dunkel, da siehst du nichts.“

      Gemeinsam gingen sie zu ihrer Zelle und Alban verriegelte die Tür von außen. Es war zwar schon dämmrig draußen, aber Fara brauchte einige Zeit, ehe sich ihre Augen an das kleine Licht der Öllampe gewöhnten. Erst dann entdeckte sie den Stapel von Kleidungsstücken auf ihrem Bett. Niemand hatte ihr gesagt, dass sie neue Sachen bekommen sollte. Das oberste Stück war sicher eine Tunika, die sogar am Rand mit einem Stickmuster verziert war. Erfreut griff Fara danach, um es zu entfalten.

      Ein Schatten fiel auf den Fußboden. Erschrocken stieß Fara einen Schrei aus. Auf dem Boden wand sich eine Schlange, die den Kopf erhoben hatte und sie mit ihren schwarzen Augen anstarrte. Fara warf das Kleidungsstück auf die Schlange und rannte zur Tür.

      „Alban“, schrie sie hysterisch und hämmerte mit den Fäusten gegen die Tür. „Albaaaan.“

      Einen Augenblick später krachte der Türriegel und die Tür wurde aufgerissen. Augenblicklich war Fara draußen. Mit hochrotem Kopf und ihr Messer in der Hand schrie sie keuchend Alban an. „Ich sollte dir die Kehle durchschneiden, du hinterhältiger Hund!“

      Alban blieb gelassen stehen. „Was hat dich denn gebissen, dass du so schreist?“

      „Du weißt also Bescheid, wenn du von Beißen redest.“ Fara setzte die Klinge an Albans Hals.

      Albans Gesicht verfinsterte sich. „Bevor du etwas Dummes tust, sage lieber was los ist.“

      „Geh doch rein. Wie viele Giftschlangen hast du denn versteckt, in den Sachen und im Bett“, zischte Fara gefährlich.

      „Schlangen? Ich habe meine Wache angetreten, als du gekommen bist. Ich hatte nicht einmal die Zeit, die Zellen zu kontrollieren“, verteidigte sich Alban.

      „Und warum hast du meine Zelle dann nicht kontrolliert, bevor ich hineingegangen bin?“ Fara hielt immer noch das Messer an seine Kehle.

      „Du hast so müde ausgesehen und hattest es eilig, in deine Zelle zu kommen.“

      „Wer hat dir den Auftrag gegeben, die Schlangen in den neuen Sachen zu verstecken?“

      Alban holte tief Luft. „Welche Sachen? Den ganzen Tag über war keine Wache für das Gefängnis eingeteilt, weil keiner drinsaß. Du warst in der Küche oder sonst wo. Da konnte jeder etwas hier hineinbringen. Flavius hat mich extra für heute Nacht eingesetzt, um mögliche Störungen zu vermeiden.“

      Fara schaute ihn nur weiter an. Sie war sich unschlüssig, ob sie Alban vertrauen sollte.

      „Jetzt nimm das Messer weg und gib mir die Fackel. Ich gehe nachsehen, wie viele Schlangen versteckt sind. Bleib hier draußen, damit ich Bewegungsfreiheit habe“, sagte Alban und sah Fara fragend an.

      Fara ließ ihr Messer sinken. Es schien, als ob sie durch Alban hindurchsah. Zu viele Gedanken stürmten auf sie ein.

      Langsam holte sich Alban eine neue Fackel und zündete sie an der im Gang an. Erst als er in der Zelle von Fara war, zog er sein Schwert. So vermied er den Eindruck, als ob er vorhätte, Fara anzugreifen. Systematisch durchsuchte er die Zelle, von der Tür beginnend. Auf dem Fußboden lag die Tunika. Bewaffnet mit Fackel und Schwert, hatte er aber keine Hand mehr frei, die Kleider und Decken auf dem Bett hochzuheben.

      „Kannst du mal die Fackel halten, Prinzessin? Oder willst du die Sachen und Decken hochheben und ausschütteln?“

      Fara schüttelte verneinend den Kopf. „Ich gehe keinen Schritt in die Zelle.“

      „Dann halte wenigstens die Fackel an der Tür oder ich muss dich wieder hier einsperren und jemanden holen.“

      Fara überlegte. „Nein bleib hier. Je weniger davon wissen, umso leichter ist es, herauszubekommen, wer mich umbringen will. Gib mir die Fackel.“

      Alban hatte nun eine Hand frei. Auf dem Bett war keine Schlange zu entdecken. Nicht, dass die Schlange nur eine Finte war. Wenn sie jetzt die Zellentür zuschlug und den Riegel vorschob, konnte sie unbeaufsichtigt verschwinden. Aber Fara blieb und hielt von der Tür aus die Fackel hoch.

      Vorsichtig hob Alban mit seiner freien Hand das Kleidungsstück auf, das Fara auf den Fußboden geworfen hatte. Alban schüttelte das Kleidungsstück und wirklich, dort ringelte sich eine Schlange. Sie hatte eine bräunlich gezackte Wellenlinie auf ihrem Rücken und ihren Kopf drohend in Richtung Alban erhoben. Die längliche Spitze der Nase reckte sie dabei in die Höhe. Eine Hornotter! Das war südlich der Alpen die mit Abstand giftigste Schlangenart. Blitzschnell schlug Alban mit dem Schwert zu. Die Schlange wand sich reflexartig zusammen und blieb dann reglos liegen.

      Nun wandte sich Alban den Sachen auf dem Bett zu. In den zwei restlichen Sachen des Kleiderstapels war keine Schlange versteckt. Aber als er Faras Sagum, das als Kopfkissen diente, anhob, lag eine weitere Schlange darunter. Alban wischte sie mit dem Schwert vom Bett und schlug erneut zu. Als Letztes lag die Bettdecke auf dem Bett. Alban hob sie hoch und faltete sie voll auseinander. Nichts.

      „Hast du auch hinter dem Bottich und der Waschschüssel nachgesehen?“, fragte Fara.

      Kopfschüttelnd ging Alban zu der Waschschüssel und hob sie hoch. Keine Schlange. Die wäre zu groß, um dahinter versteckt zu werden. Danach trat er mit dem Fuß gegen den Kübel, um dahinter nachzusehen. Nichts. Doch als er den Deckel des Kübels anhob, zuckte er zurück. Dort lag auf dem dunklen Grund eine dritte Schlange. Ohne den hellen Schein der Fackel hätte er da nichts entdeckt.

      „Drei Schlangen. Da wollte jemand aber absolut sicher sein“, murmelte Alban eher zu sich selbst.

      „Kannst du mein Sagum mitbringen? Ich gehe hier keinen Schritt mehr hinein“, bat Fara. Die Fackel in ihrer Hand zitterte heftig.

      Alban brachte das Sagum mit. „Wo willst du denn dann schlafen? In einer anderen Zelle?“

      „Nein, ich bleibe bei dir. Ich will nicht mehr allein sein.“ Fara schaute Alban an. „Warum? Wer will mich denn hier lieber tot sehen? Ich habe doch niemandem etwas getan. Wem bin ich denn hier im Wege?“

      „Und Octavius?“, fragte Alban.

      Fara stutzte. „Du hast Recht. Mit Octavius fing alles an. Dann der Überfall. Jetzt die Schlangen. Ich bin die Einzige, die weiß, was an Vankors Hof wirklich passiert ist und das stört hier jemanden.“

      „Jetzt blicke ich gar nicht mehr durch.“ Alban schaute Fara fragend an. „Und was für einen Überfall meinst du?“

      „Ich muss morgen unbedingt mit Markus reden. Es gab einen Überfall auf Markus und Vitus, der ungewöhnlich war.“

      Stumm hob Alban seine Schultern. Aber wegen der Hornottern war er ebenso betroffen. Während seiner Wache wäre Fara in der Zelle zu Tode gekommen. Flavius und Markus hätten ihm schwere Vorwürfe gemacht. Er wusste, dass Markus mit Fara etwas Eigenes vorhatte, aber der sichere Tod war da nicht dabei. Fara hatte Recht. Je weniger von

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