Fara - Kampf um Villa Patria. Rolf Berkamm

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Fara - Kampf um Villa Patria - Rolf Berkamm

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finde einen anderen Dummen, der ihn beschlägt.“

      „Hast du wenigstens Hufeisenrohlinge für Ferox? Dann mache ich das Anpassen und das Beschlagen selbst“, behauptete Fara.

      Tabor hob seine buschigen Augenbrauen. „Du bist wohl lebensmüde. Das ist nichts für Frauen. Hufeisen für Ferox sind da. Der hatte uns das letzte Mal nicht mehr rangelassen. Nicht mal vier Stallknechte konnten ihn halten. Als Maurus mit der Peitsche kam, hat er sich losgerissen und ist abgehauen. Und du kleines Mädel, willst diesem wilden Kerl die Hufeisen verpassen? Iss erst mal kräftig. So schlank, wie du aussiehst, schleift dich Ferox durch ganz Pannonien.“

      „Ach, der wird schon stillhalten, wenn ich ihn ganz lieb darum bitte. Kann ich morgen oder übermorgen mit Ferox kommen?“, fragte Fara zurück.

      „Ich muss die Hufeisen erst suchen. Komm übermorgen vorbei. Morgen beschlage ich die Pferde, die die nächsten Salzlieferungen ziehen werden.“ Damit wandte sich Tabor wieder dem Schmiedefeuer zu und brummte vor sich hin. „Ignorantes Weibervolk. Pferde beschlagen. Je jünger, umso dümmer!“

      Fara hängte Ferox die Zügel über seinen Hals und stapfte in Richtung Stall davon. Ferox lief nach einem Augenblick hinter ihr her und stupste sie sanft mit der Nase in ihren Rücken.

      Über seine Schulter schaute Tabor hinter Fara her und schüttelte missbilligend den Kopf.

      Im Stall hatte Silvius die Zeit genutzt und den Stellplatz von Ferox ausgemistet und neues Stroh herangeschafft. Fara nahm dem Hengst das Zaumzeug ab und schloss die Tür. Dann suchte sie Silvius.

      „Ich danke dir für das Ausmisten. Wie kommst du mit Ferox zurecht?“, begrüßte sie ihn.

      „Das braucht sicher einige Zeit. Aber so bissig ist er nicht mehr wie früher. Du tust ihm gut, denke ich.“ Silvius lächelte Fara zu. „Obwohl Maurus nicht gern sieht, dass Ferox so gut behandelt wird.“ Dann zeigte er zum Eingang des Stalles. „Wir haben gleich am Eingang noch so einen, der um sich beißt und nicht folgen will. Kannst du ihn dir mal ansehen?“

      Fara überlegte. „Ich habe jetzt keine Zeit mehr. Aber zeige ihn mir. Man muss sich einige Zeit mit dem Pferd beschäftigen, um sich eine Meinung zu bilden. Behandle ihn erst mal so wie Ferox jetzt. Ich schaue morgen nach ihm.“

      Im Hinausgehen deutete Silvius auf einen schwarzen, knochigen Hengst. „Er heißt Nigrum, Schwarzer.“

      Fara hielt schon mal ihre Hand in die Richtung der Nase von Nigrum und sah ihm einige Zeit in die Augen. „Halte die dominanten Hengste im Stall immer weit auseinander. Sonst kommen sie nie zur Ruhe.“

      Fara nickte Silvius zu und ging dann zur Küche.

      In der Küche waren die Vorbereitungen für das Abendessen schon voll im Gange. Die Schüsseln und Bretter mit den Löffeln wurden bereitgestellt und Brot in Stücke geschnitten.

      „Wo bleibst du denn. Immer, wenn die meiste Arbeit ist, bist du verschwunden“, zeterte Carmella. „Mach wieder die Teekannen fertig und den Rest wie zu Mittag.“

      Fara setzte die Kiste mit den Unkräutern ab und langte nach den ersten Kannen. Schnell hatte sie einen Vorrat bereitgestellt und wusch nebenbei die Unkräuter. Sie beobachtete alle anderen Köchinnen, um sich die Abläufe besser einzuprägen. Das Kleinschneiden der Brote ging mit den relativ kleinen Messern der anderen etwas umständlich. Darum half sie, wenn sie Zeit hatte, mit ihrem langen Messer aus. Dann nahm sie Dina die schweren Wassereimer für den großen Wasserkessel ab, weil sie merkte, dass Dina vom langen Tag schon erschöpft war.

      Als Markus, Lucius und Flavius an ihren Tisch kamen, stellte Fara gleich zwei volle Kannen Tee auf den Tisch und goss die Becher voll. Sie machte das etwas umständlich, um länger Zeit zu haben, die Gespräche zu belauschen.

      „Lucius, hast du endlich die Liste mit den Fuhrwerken der letzten Wochen zusammengestellt?“, fragte Markus etwas aufgebracht.

      „Ich verstehe nicht, wieso dich das plötzlich so interessiert. Bisher hat doch alles geklappt, oder?“ Lucius wollte sich, so schien es, davor drücken.

      „Ich habe dafür eben meine Gründe. Du wirst doch wohl wissen, wie viele Fuhrwerke mit welchen Waren und welchen Fuhrleuten du in die Welt schickst. Wie viele Fuhrwerke haben wir überhaupt im Einsatz?“ Markus ließ nicht locker. Flavius beobachtete bei dem Wortwechsel Lucius aus den Augenwinkeln. Es hatte den Anschein, dass sich Markus und Flavius vorher abgesprochen hatten.

      Lucius überlegte einige Zeit. „Das müssen so fünfunddreißig bis vierzig Wagen sein. Wenn alle Wagen da wären, würde der Hof platzen.“

      Markus bemerkte, dass Fara das Gespräch mithörte. Als erriet er ihre Gedanken, fragte er Lucius. „Haben die Wagen eigentlich Nummern oder Namen?“

      Lucius schüttelte nur den Kopf. In erster Linie sicher über die unsinnige Frage, denn bisher war das nicht üblich und notwendig. In zweiter Hinsicht war es schon eine versteckte Kritik, weil er die genaue Anzahl parat hatte.

      Jetzt setzten sich weitere Personen an den Tisch. Zuerst kamen Vitus und Roccus.

      Dann erschienen Patricia und noch eine ältere Frau, die Fara aufmerksam zu betrachten schien. Fara schenkte auch denen Tee in die Becher und sauste zurück zu ihren Teekannen.

      Patricia hatte ihr keinen Blick gewürdigt. Das war auch nicht zu erwarten. Die andere ältere Frau, die Fara zum ersten Mal sah, musste diese Marada sein, von der Markus erzählt hatte.

      Fara fiel auf, dass die dritte ältere Frau an diesem Tisch, Swingard, fehlte.

      Etwas später sah Fara Tabor an einem Tisch mit drei anderen Männern sitzen. Sie unterhielten sich angeregt, wobei Tabor mit seinem Löffel ab und zu in Richtung Fara wies.

      Fara schnappte sich eine Teekanne und marschierte zu diesem Tisch. „Möchte einer von euch Tee haben?“

      Tabor wandte sich an die Männer am Tisch. „Das ist die Neue, die dem wilden Ferox die Hufe beschlagen will. Schaut sie euch noch einmal genau an. Übermorgen flitzt sie nicht mehr so leichtfüßig um die Tische. Wenn sie dann überhaupt wieder laufen kann.“

      Alle Männer am Tisch waren Handwerker, nach der Bekleidung und den Holzspänen, die daran anhafteten, zu urteilen.

      Fara schenkte ungefragt den Männern Tee ein.

      „Warum sitzt ihr vier so abseits von den anderen Handwerkern? Gehört ihr etwa nicht dazu?“

      Der mit den meisten Holzspänen an seiner Tunika schüttelte den Kopf. „Wir sind aus Dakien hergekommen. Die anderen römischen Handwerker denken, sie sind etwas Besseres als wir Barbaren.“

      „Dabei sprecht ihr relativ gut Latein“, meinte Fara.

      „Na ja. Dakien war schon zu lange römische Provinz. Dort wird kaum noch Dakisch gesprochen.“

      Fara sammelte die leeren Teller ein. „Wenn ihr von selbst Abstand haltet, lernen die Einheimischen Euch nie richtig kennen und schätzen. Ich bin auch von den Barbaren. Wir kommen nun mal in ihre Welt und müssen uns in dieser einfügen. Sie werden ganz sicher nicht unsere Gepflogenheiten annehmen.“

      „Die gucken uns meist scheel an“, erwiderte der Holzspanmann.

      „Vielleicht

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