Sky-Navy 04 - Finale auf Regan III.. Michael Schenk
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„Wir haben sieben Kreuzer verloren und unsere Verluste wären noch bedeutend höher gewesen, wenn es dem Feind gelungen wäre, unsere Schiffe einzuholen“, stellte John Redfeather fest. „Zudem sind die Trägerschlachtschiffe Trafalgar und Agincourt beschädigt. Ich habe ihre Captains hierher beordert. Sie werden uns über den aktuellen Status informieren. Vorab will ich jedoch ein Resümee aus den Ereignissen ziehen.“
Hoch-General ibn Fahed hob bedauernd die Hände. „Ich werde dazu wohl nichts beitragen können. Meine Landungsgruppe kam ja gar nicht erst zum Einsatz.“
„Nichts gegen Ihre Cav, Sir“, warf Faso ein, der den Frust des Kavallerie-Offiziers erkannte, „aber es wäre ein Massaker geworden, wenn Ihre Gruppe auf die Schiffe des Feindes getroffen wäre.“
„Mag sein“, räumte der General ein. „Aber jetzt sitzen unsere Leute auf Regan fest.“
„Admiral, wenn Sie erlauben?“
Redfeather nickte der Hoch-Koordinatorin zu.
„Gentlemen, ich sehe das Gefecht keineswegs als verloren an“, begann sie. „Wir haben wesentliche Erkenntnisse gewonnen, die ich gerne einmal zusammenfassen würde.“ Erneut nickte der Oberkommandierende und Bergner schloss ihren Mini-Comp an die Steuerung der holografischen Projektion an. Eine Reihe von Aufnahmen erschien über dem Konferenztisch, die sie kommentierte. „Die Greens verfügen nach unseren Erkenntnissen und den Informationen des Recon-Kommandos auf Regan III. über zwei sehr verschiedene Waffen und ein besonderes Verteidigungssystem. Ihre Hauptwaffe und das Verteidigungssystem basieren auf einer uns unbekannten Energieform, welche die Greens auf einzigartige Weise beherrschen. Wir wissen inzwischen, dass ihre Energiewaffe, die wir zunächst als goldenen Strahl verstanden, in Wirklichkeit eine Art von Finger oder Tentakel ist. Diese Bezeichnung ist vielleicht sachlich inkorrekt, beschreibt die Eigenschaften jedoch recht gut. Der Energietentakel hat eine begrenzte Reichweite, muss jedoch sehr energiereich sein. Die meisten Zerstörungen richtet er an, indem er die Tri-Stahl-Panzerungen unserer Schiffe mühelos durchbohrt und die Schiffsatmosphäre explosionsartig entzündet. Darin liegt die Stärke und zugleich auch die Schwäche dieser Waffe, denn wir können inzwischen zwei Abwehrmaßnahmen ableiten. Erstens: Die Energieform scheitert an einer stärkeren Schicht Bauschaum. Offensichtlich ist dieser in der Lage, die Energie zu neutralisieren oder zumindest aufzuhalten. Der Bauschaum wird auf unseren Schiffen ja eigentlich nur als Isolation genutzt. Er schützt vor Strahlung und thermischen Energien oder dem Verlust der Eigenwärme. Unsere Kreuzer weisen nur eine dünne Isolation von zwei Metern Stärke auf, daher waren sie nicht ausreichend gegen die Energiewaffe geschützt. Bei den Trägern sieht das anders aus.“
Faso nickte. „Deren Rümpfe bestehen aus zwei Schichten mit zwei Meter dicken Tri-Stahl und einer Zwischenschicht aus fünfzehn Metern Bauschaum. Die Schiffe wurden ja ursprünglich als Rettungsarchen, zur Evakuierung der Erde, eingesetzt und aus Mangel an Ressourcen griff man auf den Schaum zurück, der sich dann überraschend gut bewährte.“
„Vielen Dank, Mister Faso“, unterbrach die Wissenschaftlerin ihn. „Und können Sie uns dann auch sagen, warum die Träger trotzdem schwer getroffen wurden?“
„Weil ihr Rumpf nicht überall diese dicke Isolation aufweist.“ Faso ärgerte der leichte Spott in ihrer Stimme. „Die Schäden wurden dort hervorgerufen, wo sich Hangartore oder Geschütztürme im Rumpf befinden. Bezüglich der Isolation sind das Schwachstellen.“
„Candice, Sie sprachen von zwei Schutzmöglichkeiten. Eine ist offensichtlich eine dicke Schicht des Schaums“, brummte Redfeather. „Und die Andere?“
„Lassen wir die Schiffsatmosphäre aus dem Schiff, dann kann die Atmosphäre von der goldenen Energie nicht entzündet werden.“
Redfeather starrte sie an und lachte lauthals. Als er ihren empörten Blick bemerkte, schüttelte er den Kopf. „Nein, Candice, ich lache nicht über Sie. Ich hätte nur einfach selber darauf kommen können.“
Ihr Blick wurde wieder etwas versöhnlicher. „Natürlich wird die goldene Energie noch immer Schaden anrichten, doch die Entzündung der Schiffsatmosphäre können wir verhindern.“
„Gibt es Belege, dass diese Waffe…“, begann ibn Fahed zögernd. „Ich meine dafür, dass sie die Schiffsatmosphäre tatsächlich entzündet?“
Candice Bergner fuhr herum und sah ihn zornig an. „Ich bitte Sie, General, das ist doch wohl offensichtlich. Ein wesentliches Indiz hierfür ist zudem, dass die Aliens sich davor hüten, diese Waffe innerhalb der Atmosphäre von Regan einzusetzen.“
„Schließlich wollen sie den Planeten nicht abfackeln“, meinte Faso.
Bergner runzelte die Stirn. „Ich hätte es anders formuliert, aber… Nun, es trifft wohl den Kern der Sache.“
„Was ist mit dem goldenen Schutzschirm der Alienschiffe?“, wollte ibn Fahed wissen.
„Es ist kein umfassender Schirm“, wurde er korrigiert. „Eher eine Wand aus gerichteter Energie. Offensichtlich benötigt sie sehr viel davon, denn als eines der Schiffe von zwei Seiten attackiert wurde und es eine zweite Schutzwand errichten wollte, wurden seine Systeme schließlich überfordert.“
„Was unsere Aussichten ein wenig verbessert“, stellte Redfeather fest. „Zwar sind unsere Railguns sicher die effektivsten Waffen, aber wir können den Greens auch mit Torpedos, Raketen und Gatlings zusetzen. Zumindest, wenn wir diese massiert einsetzen. Nur Laser scheinen völlig nutzlos.“
„Offensichtlich neutralisiert die Außenhülle der Hantelschiffe die Laserenergie ebenso wie unser Bauschaum ihre Tentakel. Die Hüllen ihrer übrigen Luft- und Bodenfahrzeuge sind sicher aus dem gleichen Material.“ Bergner rief eine andere Datei auf. „Der Bericht von Captain Bardos enthält die Information, dass ihre Einer- und Zweierkugeln von den panzerbrechenden Projektilen der Militärkarabiner durchschlagen werden. Da die von ihm geschilderten „blauen Sterne“ eine Art Brandgeschoss sein dürften, sehe ich für unsere Kavalleristen guter Chancen, gegen die Aliens zu bestehen.“ Bergner sah ibn Fahed an. „Vor allem, da die Greens ihre goldenen Waffen nicht gegen sie einsetzen können.“
John Redfeather tippte an seine Schläfe. Dort befand sich das winzige Implant, welches für die meisten Menschen des Direktorats die einstigen mobilen Kommunikationsgeräte ersetzte. Es wurde von der elektrischen Energie des Körpers gespeist und war auf Sprachübermittlung beschränkt, seine Reichweite war allerdings unbegrenzt, sofern sich ein Transmitter in der Nähe befand. „Ja, sie sollen hereinkommen“, sagte der gebürtige Sioux-Indianer leise, schaltete das Implant ab und sah die übrigen an. „Die Captains sind da. Ich bin gespannt, was sie uns zu berichten haben.“
Ibn Fahed schenkte sich gesüßten Tee ein. „Die Navy ist zwar deine Sache John, dennoch komme ich nicht umhin, deine Entscheidung bezüglich Muldoon als falsch anzusehen. Sie hat ihr Schiff unnötig aufs Spiel gesetzt.“
„Ich nehme das zur Kenntnis, Omar, doch wir haben nicht viele erfahrene Träger-Captains und Muldoon ist eine der Besten.“
Captain Kenji Hatamoto und Captain Meredith Muldoon traten Seite an Seite ein. Beide trugen die formelle Dienstuniform der Sky-Navy. Graublaue Hose und dunkelgrüne Jacke, dazu ein hellgraues Barett. Die hellblauen Schulterklappen und das blaue Schweißleder der Kopfbedeckung ließen keinen Zweifel über die Zugehörigkeit zur Navy. Der einzelne Stern auf den Schulterklappen gab Aufschluss über den Rang. Am rechten Oberarm war das runde Wappen der Flotte zu sehen, am linken das des jeweiligen Schiffes, auf dem