Insonnia. Jay Baldwyn

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Insonnia - Jay Baldwyn

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sind hier unerwünscht. Aber jetzt Schluss mit den trüben Gedanken! Komm, wir gehen ein bisschen rüber zum Schaukeln!<<

      Kapitel 2

      Kiara Martinelli wollte noch etwas einkaufen gehen, bevor Delano von seiner Reise zurückkam. Die letzten zwei Nächte waren ruhig verlaufen. Der Spuk hatte sich zum Glück nicht wiederholt, deshalb war sie etwas entspannter. Doch das sollte nicht von langer Dauer sein.

      Ausnahmsweise hatte sie einmal nicht selbst gebacken, sondern wollte ihre Familie mit den Köstlichkeiten aus der Dolceria del Corso, einer Bäckerei und Konditorei, die nur wenige Minuten mit dem Auto entfernt lag. 1984 gegründet, war es das älteste Geschäft der Stadt und genoss einen guten Ruf weit über Volterra hinaus. Kiara wurde wie immer äußerst liebenswürdig bedient, umso ahnungsloser war sie, was anschließend geschah.

      Normalerweise kaufte sie ihre Lebensmittel im Conad City, einem etwa weiter entfernten, großen Supermarkt, der die größte Auswahl bot und mit dem Auto schnell zu erreichen war. An diesem Tag wollte sie mal etwas Neues ausprobieren. In der Hoffnung ganz besondere Spezialitäten zu entdecken.

      Zuerst steuerte sie das Lebensmittelgeschäft Toscanamente Cacioteca an, das in einer alten Gasse lag und im Internet gute Kritiken bekommen hatte. Doch als sie den Laden betrat, schlug ihr eine Welle von Ablehnung, ja geradezu Feindseligkeit entgegen. Die wenigen vorhandenen Kundinnen beäugten sie misstrauisch und wandten sich dann schnell ab. Das muss ich mir nicht antun, dachte Kiara und ging gleich wieder.

      Im nächsten Laden, der die geringste Entfernung zu ihrem Haus hatte, lag er doch am Borgo San Lazzaro, von dem auch „ihre“ Straße, die Viale dei Filosofi, abging, wurde es noch schlimmer. Man sah sie nicht nur argwöhnisch und feindselig an, sondern weigerte sich strikt, sie zu bedienen. Eine Ungeheuerlichkeit, für die Kiara keine Erklärung fand. In ihrem Ärger dachte sie, dass wohl nicht nur die Stadt mittelalterlich war, sondern auch ihre Bewohner.

      Um sich ein drittes Debakel zu ersparen, fuhr sie wieder zum Conad City. Und dort sollte sie endlich eine Erklärung für das Drama finden. Wenn ihr diese auch nicht sonderlich behagte. Eine Frau, die sie vom Sehen kannte, sprach sie an.

      >>Bongiorno! Signora Martinelli.<<

      >>Bongiorno! Sie kennen mich?<<

      >>Ja, unsere Töchter gehen doch gemeinsam in die Scuola Primaria "San Lino". Wir haben uns schon öfter gesehen. Ich bin Eluana Fontana. Erinnern Sie sich?<<

      >>Ja natürlich, entschuldigen Sie, aber ich bin etwas durcheinander. Mir ist nämlich gerade etwas schier Unglaubliches passiert.<<

      >>Hat man Sie angegriffen oder verbal beleidigt?<<

      >>Schlimmer. Man hat mich mit Verachtung gestraft und sich schlicht geweigert, mich zu bedienen. Ich wollte mal andere Lebensmittelgeschäfte ausprobieren. Doch das ist mir nun gründlich vergangen. Ich finde keine Erklärung für das Verhalten der Menschen. Mir schlug geradezu Hass entgegen.<<

      >>Wundert Sie das wirklich? Mi scusi, wenn ich das sage, aber einfach strukturierte Menschen reagieren auf Dinge, die ihnen fremd oder unheimlich sind, ängstlich und ablehnend.<<

      >>Aber was habe ich denn um Himmels willen verbrochen?<<

      >>Es ist die Tatsache, dass Sie in das verfluchte Haus gezogen sind. Jemand, der das tut, muss mit dem Teufel im Bunde sein, denkt man. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich gebe nicht meine Meinung wieder, sondern die der anderen.<<

      >>Aber ich habe keine Ahnung. Was ist mit dem Haus?<<, fragte Kiara entsetzt.

      >>An Ihrer Reaktion sehe ich, dass Sie wirklich ahnungslos sind. Sollte Sie Ihr Gatte darüber im Unklaren gelassen haben?<<

      >>Aber ganz bestimmt. Delano würde mir so etwas nicht antun. Da bin ich ganz sicher. Er muss ebenso keine Ahnung haben.<<

      >>Um es vereinfacht zu sagen: Man nennt es allgemein nur das Mordhaus, weil darin mehre Morde begangen wurden. Es hat nicht umsonst Jahre, wenn nicht Jahrzehnte leer gestanden. Nachts will man darin unheimliche Geräusche und aus der kleinen Kapelle seltsame Gesänge vernommen haben.<<

      >>Das ist schon deshalb unmöglich, weil die Kapelle nur noch als Abstellraum dient. Einen Altar oder Bänke sucht man darin vergeblich. Ich persönlich bedauere das sehr und bin wild entschlossen, meinen Mann dazu zu bewegen, sie wieder in den Urzustand zu versetzen.<<

      >>Das sollten Sie sich gründlich überlegen. Nicht dass Sie damit noch etwas heraufbeschwören. Und gehört oder erlebt haben Sie noch nichts?<<

      >>Nein, nie<<, log Kiara, um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen.

      >>Seltsam. Man spricht von Kinderweinen oder schattenhaften Gestalten. So etwas wäre Ihnen doch nicht verborgen geblieben.<<

      >>Eben. Allerdings muss ich zugeben, dass mein Mann und ich sehr realistisch eingestellt sind. Die Welt des Übernatürlichen ist nicht so unser Fall.<<

      >>Verstehe. Uns geht es ähnlich. Allerdings hört man immer wieder von Dingen, die sich dem normalen Verstand entziehen. Dieser Ort ist ja ohnehin belastet durch die damaligen Hexenprozesse und diese unsägliche Irrenanstalt, in der die Menschen wie Vieh gehalten worden sein sollen und entsetzlich gequält.<<

      >>Da berühren Sie einen wunden Punkt. Unser Sohn mit seinen vierzehn Jahren ist ganz verrückt nach diesen Geschichten. Wir haben ihm ausdrücklich verboten, das Gelände zu betreten.<<

      >>Das dürfte unnötig sein. Ein Teil der Anstalt ist ja vor zwei Jahren wiedereröffnet worden und dementsprechend gut abgesichert.<<

      >>Da bin ich aber erleichtert. Jungen in dem Alter sind hoffnungslos abenteuerlich. Mädchen sind da zum Glück anders.<<

      >>Ihre Perla ist wirklich ganz entzückend. Und sie hat auch noch nichts gehört oder gesehen in Ihrem Haus? Meiner Elisabeta hat sie jedenfalls noch nichts davon erzählt.<<

      >>Uns auch nicht. Ich meine, Kinder behalten gern mal etwas für sich, aber wenn sie sich ängstigen, dürfte das anders sein.<<

      >>Das denke ich auch. Also, Signora Martinelli. Ich wünsche Ihnen alles Gute für die Zukunft, und dass Sie Ihre Entscheidung, das Haus zu kaufen, nicht bereuen.<<

      >>Das hoffe ich auch, Signora Fontana.<<

      Kiara gab sich alle Mühe, ihren Redebedarf so lange zurückzuhalten, bis die Kinder im Bett waren. Noch dazu war Delano bester Laune, weil er in Rom doch noch einen erfolgreichen Geschäftsabschluss getätigt hatte. Als entspannt ein Glas Wein genossen, brach es schließlich aus Kiara heraus.

      >>Hast du wirklich nicht gewusst, in was für ein Haus wir einziehen?<<

      >>Wovon sprichst du? Hattest du erneut Besuch von Schattenwesen?<<

      >>Zum Glück nicht, aber ich bin heute Spießruten gelaufen. Man hat mich wie eine Verbrecherin behandelt und sich schlicht geweigert, mich beim Kaufmann zu bedienen.<<

      >>Und was hat das mit dem Haus zu tun?<<

      >>Bist

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