Insonnia. Jay Baldwyn

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Insonnia - Jay Baldwyn

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ahnungslos, oder tust du nur so? Das wird hier das Mordhaus genannt. Und wer es hier aushält muss mit dem Teufel im Bunde sein.<<

      >>Verschone mich bitte mit irgendwelchem Dorfklatsch.<<

      >>Ganz so einfach ist die Sache nicht. Man will auch unheimliche Geräusche, Gesänge aus der Kapelle, Kinderweinen gehört und Schattenwesen gesehen haben. Seltsam, nicht? Auch ich habe im Keller ein Kind weinen gehört, und die Geschichte mit der Schattenfrau kennst du ja.<<

      >>Hast du die gesehen, bevor du von der angeblichen Geschichte des Hauses erfahren hast?<<

      >>Ja, du Ignorant. Ich sage doch, man hat mich erst heute darüber aufgeklärt. Die Mutter einer Schulkameradin von Perla.<<

      >>Weibergewäsch, nichts weiter.<<

      >>Und warum hat dann das Haus jahrelang oder gar jahrzehntelang leer gestanden?<<

      >>Weiß ich doch nicht. Um es zu modernisieren, muss man es ja betreten haben.<<

      >>Und wie hast du überhaupt davon erfahren? Durch ein Inserat, oder was?<<

      >>Durch einen Kollegen. Er sprach von einem Schnäppchen und hat recht behalten.<<

      >>Das kann man so oder so sehen. Es muss doch einen Grund geben, warum es niemand sonst haben wollte.<<

      >>Dio mio, es kommt immer wieder vor, dass Häuser lange leer stehen. Aus welchen Gründen auch immer.<<

      >>Aber die Morde hat er dir verschwiegen?<<

      >>Kunden gegenüber ist er nur verpflichtet, die Vorkommnisse der letzten fünf Jahre zu nennen. Wenn das Haus aber schon angeblich jahrzehntelang leer stand … Außerdem habe ich es nicht vom Makler oder einem privaten Eigentümer, sondern von der Gemeinde gekauft.<<

      >>Aha. Und die ist natürlich daran interessiert, das Objekt loszuwerden. Egal, was darin geschehen ist.<<

      >>Jetzt sei doch bitte nicht hysterisch. Bis jetzt ist überhaupt nicht bewiesen, dass hier jemals etwas geschehen ist. Du greifst lediglich auf Klatsch und Tratsch zurück.<<

      >>Aber man müsste doch irgendwelche Unterlagen darüber finden, Zeitungsberichte oder was auch immer.<<

      >>Und dann? Selbst wenn es hier einen oder mehrere Morde gab, was heißt das schon? Das passiert in anderen Häusern oder auch Wohnungen auch, ohne dass es anschließend dort zwangsläufig spukt. Ich sehe schon, du suchst krampfhaft eine Erklärung für deine Sinneswahrnehmung, die ich lediglich für einen Traum halte, wenn du es genau wissen willst.<<

      >>Wie wunderbar, wenn einem der eigene Ehemann nicht glaubt oder für plemplem hält. Weis mich doch gleich in die psychiatrische Anstalt ein. Die soll wieder eröffnet worden sein.<<

      >>Ich bin nicht bereit, mich auf diesem Niveau weiter mit dir zu unterhalten. Ich gehe jetzt schlafen, und morgen wirst du dich hoffentlich beruhigt haben. Buona notte!<<

      Kiara kamen vor Enttäuschung und Wut die Tränen. Warte nur, bis dir die Frau erscheint, dachte sie. Dann reden wir weiter.

      Velia freute sich an jenem Morgen, als sie mit den anderen Patientinnen in den Wasch- und Duschraum geführt wurde. Dass das in Begleitung zweier Pfleger geschah, nahm sie arglos hin, denn sie ahnte noch nicht, dass damit ihr Martyrium den Anfang nehmen sollte.

      Nachdem sie ausgiebig geduscht und das warme Wasser auf ihrer Haut genossen hatte, kam der bullige Bosco zu ihr herüber.

      >>Wird das heute noch was?<<, fragte er. >>Die anderen sind längst fertig. Nur gnädiges Fräulein kann nicht genug bekommen.<<

      >>Ja, ich bin gleich fertig.<<

      >>Wahrscheinlich hat sie heute Nacht eingepisst<<, meinte der dunkelhaarige Aleandro.

      >>Nein, das habe ich nicht.<<

      >>Und warum schrubbst du dann da unten so lange herum?<<

      >>Dumme Frage, weil es ihr schöne Gefühle macht. Das weiß sie ganz genau<<, mischte sich Bosco ein. >>Wann hast du denn erfahren, dass das da zwischen deinen Beinen nicht nur zum Pipi machen da ist?<<

      >>Das weiß ich schon lange. Mamma hat mir erklärt, da kommen die Babys raus.<<

      >>Ja, aber wie die da reinkommen, das weißt du nicht, oder?<<

      Velia schüttelte verschämt den Kopf.

      >>Das werden wir dir jetzt mal zeigen<<, meinte Aleandro. >>Ich bringe schnell die anderen zurück und komme dann wieder. Aber lass mir noch etwas von ihr übrig, Bosco.<<

      Velia wurde stocksteif, als der bullige Mann seine dicken Pranken nach ihr ausstreckte. Nackt, wie sie war, suchte sie ihr Heil in der Flucht, rutschte aber auf den nassen Fliesen aus und schlug lang hin. Im selben Moment war schon Bosco über ihr.

      >>Nein, ich will das nicht<<, schrie Velia, aber der Pfleger hielt ihr den Mund zu. Dann kam er mit seinem massigen Kopf ganz nah an ihr Ohr, sodass sie seinen übel riechenden Atem wahrnahm. >>Wenn du schön still hältst, tut es gar nicht weh. Im Gegenteil, es wird dir sogar Spaß machen.<<

      Velia war wie von Sinnen und leistete erbitterte Gegenwehr, doch gegen den brutalen Mann hatte sie keine Chance. Alles was sie tun konnte, war zu strampeln und sich hin und her zu wälzen. Das ging eine ganze Weile so und schien Bosco sogar zu gefallen. Da kam Aleandro zurück.

      >>Weit scheinst du ja nicht gerade gekommen zu sein bei ihr<<, meinte er.

      >>Das kleine Biest wehrt sich mit Händen und Füßen. Aber sie weiß nicht, dass ich das besonders mag. Nichts ist schlimmer, als wenn die Weiber mit breiten Beinen da liegen. Sozusagen mit offener Wunde.<<

      >>Dann werden wir die Sache jetzt mal etwas abkürzen, bevor man uns oben vermisst<<, sagte Aleandro. >>Ich halte sie fest, während du dich vergnügst. Aber anschließend tauschen wir, damit das klar ist.<<

      >>Der Gedanke, dass ich vorher bei ihr drin war, gefällt dir wohl, du kleine Drecksau?<<

      >>Wenn du‘s genau wissen willst, ja. Ich mag es nicht, wenn es zu trocken ist. Außerdem ist es beinahe so, als würde ich dich vögeln.<<

      >>Das könnte dir so passen. Ich hätte ja gesagt, du kannst mir derweil die Zunge hinten reinstecken, aber so gelenkig, die Kleine dabei festzuhalten bist du denn doch nicht.<<

      Velia ertrug die Schmach fast gleichmütig. Sie zog sich ganz in ihre eigene Welt zurück, als die Männer nacheinander über sie herfielen. Es hatte auch nur im ersten Moment wehgetan. Aber Boscos Versprechen, dass es ihr gefallen würde, war eine Lüge. Wenn das immer so wäre, würde sie sich niemals einem Mann freiwillig hingeben, dachte sie. Sie fand die ganze Angelegenheit ziemlich widerlich und konnte nicht begreifen, dass sich Frauen dazu hergaben. Ganz in schönen Erinnerungen versunken, liefen ihr nur still die Tränen übers Gesicht.

      Kiara war noch eine Weile im Wohnraum

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