Insonnia. Jay Baldwyn

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Insonnia - Jay Baldwyn

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      >>Hallo, Süße. Das ist ja eine Überraschung<<, sagte Vincenza, die von allen nur Vina genannt wurde und zwei Jahre jünger als Kiara war. >>Ich dachte, du hättest heute Abend Besseres zu tun, wo doch der Holde aus Roma zurückgekehrt ist.<<

      >>Von mir aus hätte er ruhig dableiben können.<<

      >>Oh, oh, habt ihr euch gestritten?<<

      >>Ach, er versteht mich einfach nicht. Er glaubt, er hätte uns das Paradies auf Erden beschert, dabei ist es die Hölle.<<

      >>Was ist denn passiert? Erzähle mal ganz von vorne.<<

      Kiara berichtete über die Vorkommnisse im Haus, was sie beim Kaufmann erlebt und im Supermarkt erfahren hatte.

      >>Irre, ich wollte schon immer mal in einem Spukhaus leben<<, meinte Vina.

      >>Ist das alles, das du dazu zu sagen hast?<<

      >>Nein, natürlich nicht. Mi scusi. Ich kann nachvollziehen, wie du dich gefühlt hast, als du gemobbt wurdest. So etwas möchte man nicht wirklich erleben. Und zu der Erscheinung in deinem Schlafzimmer: Bist du sicher, dass es ganz bestimmt kein Traum war?<<

      >>Das vermutet Delano auch. Aber ich konnte sie riechen. Sie stank nach Moder und Verwesung.<<

      >>Huh, wie gruselig. Denkst du, der Geist hat etwas mit den angeblichen Morden zu tun?<<

      >>Was weiß ich. Möglich wäre es doch, dass die Frau deshalb keine Ruhe findet. Und die Kinder könnten ihre sein. Ich muss unbedingt herausfinden, was hier vor langer Zeit passiert ist. Nur wie, weiß ich noch nicht. Die Gemeinde, die das Haus endlich los ist, wird sich hüten, mir darüber Auskunft zu geben.<<

      >>Einen Versuch ist es doch wert, oder? Frag doch mal in der Verwaltung nach.<<

      >>Delano kriegt einen Koller. Ich höre ihn jetzt schon sagen, ich machte ihn und uns unmöglich.<<

      >>Das hat er umsonst. Tatsache ist doch, dass er ständig auf Reisen ist. Und du musst mit den Leuten und ihrem Tratsch auskommen. Du könntest auch in einem Zeitungsarchiv nachforschen. Bei mehreren Morden muss darüber berichtet worden sein.<<

      >>Stimmt. Aber ein Archiv gibt es hier bestimmt nicht. Wir haben ja nicht einmal eine richtige Tageszeitung. Wahrscheinlich müsste ich nach Pisa oder noch weiter fahren.<<

      >>Was hältst du davon, wenn ich dich begleite?<<

      >>Das würdest du tun? Oh, Vina ...<<

      >>In drei Tagen fängt ohnehin mein dreiwöchiger Urlaub an. Und außer mit dem Wagen irgendwohin zu fahren, ist mir noch nichts Richtiges eingefallen. Ich habe sogar daran gedacht, zu Euch zu kommen. Aber ich wusste nicht, ob es Delano recht ist.<<

      >>Jetzt mach ihn nicht schlimmer als er ist. Er freut sich bestimmt, dich zu sehen. Und die Kinder erst ...<<

      >>Ich könnte aber auch mit dem Zug kommen. Das dauert nur eine Stunde länger als mit dem Auto. Also gut drei Stunden. Wir könnten dann deinen Wagen nehmen.<<

      >>So machen wir‘s. Ich hole dich dann vom Bahnhof ab. Sag mir rechtzeitig Bescheid, wann du ankommst.<<

      >>Nein, ich liebe es, stundenlang auf Vorstadtbahnhöfen zu warten … War ein Witz<<, fügte Vina hinzu, als es am anderen Ende der Leitung still blieb. >>Wann muss denn Delano wieder weg? Nicht dass ich ihn nicht treffen will, aber ...<<

      >>Ich weiß schon, wie du es meinst. Er muss ja nicht unbedingt von unseren Aktivitäten etwas mitbekommen. Vorerst jedenfalls nicht. Er fliegt in vier Tagen nach Milano und hat dort länger zu tun, weil er dort mehrere Objekte betreut.<<

      >>Na, das passt doch wie Arsch auf Eimer. Mi scusi, ich bin schon wieder undamenhaft.<<

      >>Mir macht das nichts. Nur vor den Kindern nimm dich bitte etwas zusammen. Sie wissen zwar, dass sie eine verrückte Tante haben, aber ...<<

      >>Ich muss doch sehr bitten. Wer von uns beiden ist denn hier die Verrückte?<<

      >>Bisher immer du, doch das scheint sich gerade zu wandeln.<<

      >>Jetzt lass mal den Kopf nicht hängen. Wir kriegen das schon in den Griff mit dem Spuk. Und wenn nicht, es gibt mehr als genug sogenannte Geisterjäger. Die werden das Haus schon säubern.<<

      >>Dio mio. Delano kriegt die Krise, wenn ich ihm damit komme.<<

      >>Das übersteht er schon. Sonst packst du deine Koffer und ziehst zu mir. Ich nehme dich auch mit den Kindern.<<

      >>Lieb, dass du das sagst. Aber wenn beide schon wieder die Schule wechseln müssten … Na, so weit ist ja zum Glück noch nicht.<<

      Für Velia war die traumatische Erfahrung in den Duschräumen nicht ohne Folgen geblieben. Sie war noch in sich gekehrter und reagierte panisch, wenn ihr jemand zu nahe kam. Klaudia – der „General“ - hatte für solcherlei Mätzchen kein Verständnis.

      >>Also, stehst du jetzt freiwillig auf, oder müssen wir dich herausheben?<<

      Velia zeigte keine Reaktion. Allein die Tatsache, dass Amadeo Klaudia begleitete, ließ sie in eine Art Schockstarre verfallen. Erst als die Krankenschwester und der Pfleger sie packten, schlug sie wild um sich.

      >>So, mein Fräulein, das reicht jetzt. Dann bleibst du eben in deinem ungemachten Bett liegen. Wir haben keine Zeit für deinen Starrsinn. Und damit du das nicht vergisst, wirst du für die nächsten drei Tage festgebunden.<<

      Mit geübten Handgriffen banden die Schwester und der Pfleger Velia unter Zuhilfenahme von Lederriemen mit Händen und Füßen an das Bettgestell.

      >>Und damit du nicht unter dich machst, kriegst du in der Zeit auch nichts zu essen. Wir wollen doch mal sehen, wer hier der Stärkere ist.<< Klaudias Ton ließ keinen Widerspruch zu. >>Und sollte sich eine von euch wagen, die Signorina loszubinden, geschieht ihr das Gleiche. Ist das klar?<<

      Ein unterdrücktes Gemurmel war die Antwort.

      >>Aber sie muss doch etwas trinken und dementsprechend auch mal Pipi machen<<, wagte nur eine ältere Frau zu bemerken.

      >>Dann kannst du ihr ja die Bettpfanne unterschieben, falls du dich für sie verantwortlich fühlst. Das Gleiche gilt auch für Wasser oder Tee zum Trinken.<<

      In der Nacht erhielt Velia Besuch von Gianna, die den Zeigefinger an den Mund legte, als Zeichen, ruhig zu bleiben.

      >>Was haben sie denn mit dir gemacht, mein Armes? Komm, ich mache dir erst einmal die Hände los<<, flüsterte Gianna.

      >>Ich wollte mich nicht anfassen lassen<<, flüsterte Velia zurück. >>Schon gar nicht von diesem Schwein Aleandro Er und Bosco haben in der Dusche mit mir unzüchtige Dinge gemacht.<<

      >>Ich weiß, das ist ihre Spezialität. Das Schlimme ist nur, dass

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