Sky-Troopers. Michael Schenk

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Sky-Troopers - Michael Schenk Sky-Troopers

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Die Rümpfe der Landungsboote schienen hier die einzige militärische Präsenz zu verkörpern.

      „Hör mal, Trooper, entweder verschwindest du oder du packst mit an“, ertönte eine weibliche Stimme hinter Joana. „Hier kannst du jedenfalls nicht stehen. Es gibt Leute, die haben ernsthaft zu arbeiten.“

      Die Offizierin wandte sich um und sah eine Wartungstechnikerin, die einen Wagen vor sich herschob, der mit tetratronischen Bauteilen beladen war. Möglicherweise hatte die junge Frau Joanas Rang nicht bemerkt, obwohl die goldene Schulterlitze so befestigt war, dass man sie auch von hinten sehen konnte.

      Die Technikerin salutierte flüchtig. „Tut mir leid, habe Sie nicht erkannt, Lieutenant. Wollen Sie sich einfach nur umsehen oder suchen Sie jemand Bestimmten?“

      Joana Redfeather sah keinen Anlass die Tech zu maßregeln. Der leicht gehetzte Gesichtsausdruck verriet, dass diese bis über beide Ohren in Arbeit steckte und letztlich war es ihre eigene Schuld gewesen, dass sie deren Weg blockiert hatte. „Ich suche die FLV 5-27.“

      „Einen der Langärsche?“ Die Tech deutete mit dem Kopf in die Tiefe des Hangars. „Nicht zu verfehlen, Lieutenant. Die stehen alle da hinten, ab Stellbucht sechsundfünfzig – können Sie echt nicht übersehen.“ Sie grinste müde. „Der fette Hintern von denen ragt aus der Reihe der normalen Landungsboote heraus.“

      Die junge Frau ging weiter und Joana hörte ein leises Quietschen, das von einer defekten Rolle des kleinen Schubwagens herrührte. Joana fragte sich, was die Tech wohl mit der Bezeichnung „Langarsch“ gemeint hatte und folgte der angewiesenen Richtung.

      Die Troop Landing Vehicles standen in langer Reihe und unterschieden sich nur durch die aufgemalten Kennziffern und die individuellen Bezeichnungen, mit denen ihre Besatzungen sie verziert hatten. Joana sah eine Reihe von Comicfiguren und Fantasiegestalten, meist in Kombination mit einem markigen Motivspruch.

      Ein Landungsboot war rund fünfunddreißig Meter lang, fünfzehn breit und knappe acht Meter hoch, wenn man die ausgefahrenen Landekufen nicht einrechnete. Die drei Stützen hoben den Rumpf nochmals drei Meter über den Boden. Joana vermied es, unter ihnen hindurchzugehen. Das Gefühl, eine der massiven Federstützen könnte nachgeben und das Boot sie unter sich begraben, war bedrückend. Die Rümpfe wirkten insgesamt massig und gedrungen und waren in graugrüner Tarnfarbe lackiert – eigentlich eine eher unsinnige Maßnahme, aber es entsprach schlicht der militärischen Tradition. Die Bauchseite war sanft gerundet und wirkte als Tragfläche. Sie war mit Hitzekacheln bedeckt, die in dunklem Grau schimmerten.

      Es gab keine Flügel, nur ein V-förmiges Leitwerk auf dem Heck, das bei Bedarf abgesenkt oder ausgefahren werden konnte. An den Flanken und der Oberseite waren die ausladenden Schächte der Staustrahltriebwerke zu sehen. Ihre Ansaugöffnungen waren mit Tri-Stahl-Gittern versehen. Am Heck befand sich die breite Rampe für die Truppen, an der Backbordseite die kleine Mannschleuse für die Flugbesatzung. Die vollverglaste Kanzel am Bug war ein wenig nach links versetzt, neben ihr befand sich die tonnenartige Schutzhülle der schweren Gatling-Revolverkanone.

      Joana orientierte sich an den großen Ziffern an der Innenwand des Hangars, die die Stellbuchten markierten. Immer wieder musste sie geschäftigen Arbeitern oder Besatzungsmitgliedern ausweichen, bis sie endlich die Plätze der Fast Landing Vehicles erreichte. Nun begriff sie auch, was die junge Technikerin mit „Langarsch“ gemeint hatte.

      Die FLV waren gute fünfzehn Meter länger, da sie zusätzlichen Raum für den interplanetaren Antrieb benötigten.

      Da auch hier die Heckrampen herabgelassen waren, suchte Joana Redfeather nach der entsprechenden Kennzeichnung an der Flanke. Alle Boote zeigten am Leitwerk das geflügelte Pferd der Sky-Cav, dazu an den Seiten das Wappen des fünften Regiments. Schließlich fand sie das gesuchte Boot und sah sich unvermittelt einem stämmigen Mann im Overall der Wartungstechniker gegenüber. Kleidung, Gesicht und Hände starrten vor Schmutz und der Mann arbeitete im offenen Schacht einer Landekufe. Trotz der Geräusche im Hangar und des Wirrwarrs aus menschlichen Stimmen schien er Joanas Schritte gehört zu haben, denn er beugte sich von seiner Trittleiter herunter und musterte die Offizierin forschend.

      „Sie gehören zu den Sky-Troopern und nicht zur Flugcrew“, stellte er fest und wischte die Hände an einem Tuch ab, das mit Öl, Fett und Farbresten verziert war. „Ich hoffe, Sie bringen mir keine zusätzliche Arbeit, Lieutenant, die kann ich nämlich gar nicht gebrauchen.“

      „Keine Sorge, ich wollte nur nach dem Rechten sehen“, versicherte sie und fragte sich, welchen Rang der Mann haben mochte, falls er denn überhaupt zum Militär gehörte. Der Not gehorchend hatte die Invasionsflotte eine Menge ziviler Handwerker an Bord.

      Das Gesicht des Mannes verfinsterte sich ein wenig. „So, so, nach dem Rechten sehen? Hören Sie, Lieutenant, wir wissen hier verdammt gut, was wir zu tun haben – okay?“

      „Davon bin ich überzeugt“, beschwichtigte sie.

      „Hm. “ Der Wartungstechniker musterte sie nochmals und zeigte unvermittelt eine Reihe blendend weißer Zähne. „Ihr erstes Kommando, was?“

      „Merkt man mir das so deutlich an?“

      „Nehmen Sie es mir nicht übel, Lieutenant, aber sie haben noch etwas Wäschestärke in der Uniform – wenn Sie verstehen.“

      „Nicht so ganz“, gab sie zu. Nun lächelte sie ebenfalls. „Was wohl ein Beweis für die Wäschestärke ist.“

      Der Mann lachte und stopfte das Tuch in eine der zahllosen Taschen seines Overalls. „Chief Lars Benstrom, Ma´am. Ich bin der Chef-Mechaniker für die FLVs der fünften Sky-Cav. Na ja, ursprünglich. Inzwischen hat man uns ja auch die Wartung vom dritten Regiment übertragen. Die waren nicht gerade erfreut, kann ich Ihnen sagen. Niemand lässt sich gerne von einem anderen in seinen Angelegenheiten herumpfuschen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Aber in diesem Fall … Ich meine, die ganzen Träger und Boote – da gibt es einfach zu viel zu tun und zu wenig Hände.“

      „Verstehen Sie mich jetzt nicht falsch, Chief, wenn ich das frage: Werden Sie und Ihre Leute denn mit allem fertig? Ich meine – rechtzeitig?“

      Er wippte leicht auf den Fersen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Mit Verlaub, Ma´am, das ist eine verdammt blöde Frage. Selbstverständlich wird alles fertig. Wir sind Sky-Cav genauso wie Sie und Ihre Jungs und Mädels. Okay, wir steigen nicht in die Kisten und fliegen nicht mit ihnen, aber wir wissen verdammt gut, was von unserer Arbeit abhängt. Außerdem sind da noch die Flugcrews. Wenn wir mit unserer Arbeit und der Freigabeinspektion durch sind, dann kommen die Crews und checken alles selbst noch mal durch.“ Er lachte abermals. „Nicht, dass die was finden würden – sind schließlich keine Techniker, Ma´am. Aber wir wissen es zu schätzen, dass die sich die Mühe machen. Sind ja auch gute Crews von der Sky-Cav – wenn Sie verstehen. Wissen Sie, bei den Freiwilligenregimentern gibt es einige Bootsbesatzungen … Die setzen sich nach unserer Freigabe einfach in die Kisten und schwirren ab. Okay, man könnte sagen, es ist ein Beweis des Vertrauens in unsere gute Arbeit, aber uns sind Crews lieber, die ihre Nase nicht zu hoch hängen – wenn Sie verstehen.“

      Joana Redfeather kannte den Grund, warum die Wartungscrews die Kontrollen der engagierten Flugbesatzungen so schätzten. Zum einen gab es praktisch nie eine Beanstandung, was eine klare Anerkennung der Arbeit der Wartungsteams war, und zum anderen erfuhren die Flugmannschaften in den Gesprächen mit den Technikern viel über die Eigenheiten ihres Bootes und die technischen Zusammenhänge.

      „Und was ist an der 5-27 nicht in Ordnung?“

      „Die Hydraulik der Backbord-Landekufe hat etwas gehakt.

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