Beautiful Monster. Melody Adams

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Beautiful Monster - Melody Adams

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und seine dunklen Augen funkeln. Hastig entziehe ich ihm meine Hand, die er noch immer in seiner hält, und wende mich ab. Ich schwöre, ich spüre seinen Blick auf mir wie eine Berührung, als ich meinen Weg durch die Gäste mache. Mein Herz rast noch immer, und meine Beine zittern so stark, dass ich selbst erstaunt bin, dass ich es schaffe, aufrecht zu gehen. Jason Carter. Wer ist dieser Mann? Ich werde ihn noch heute Abend, wenn ich zuhause bin, im Internet nach recherchieren.

       Tristan

      Ich grinse, als ich ihr hinterher sehe. Ich hab sie aus der Fassung gebracht. Das war einfach. Das Netz ist gesponnen, und sie wird mir in die Falle gehen. Ich weiß, dass sie den Namen den ich ihr gegeben habe recherchieren wird. Was sie finden wird, ist der CEO von Carter Industries in Chicago. Der Mann ist ein wenig kamerascheu und es gibt keine Bilder von ihm in Internet. Sein Alter passt mit meinem überein. Der Gute wird sich wundern, dass er in Kürze zweihundertfünfzigtausend Dollar an eine Wohltätigkeitsgesellschaft gespendet hat. Es war einfach, sein Scheckbuch zu stehlen als ich gestern denselben County-Club besucht habe wie er. Gute Planung ist alles, wenn man eine Frau entführen und ermorden will. Bisher ist mir noch niemand auf die Schliche gekommen. Ich bin zu clever. Und meine Opfer sind aus verschiedenen Staaten. Die Leichen werden nie gefunden. Somit sind es nur Vermisste, und niemand wird die Verbindung zwischen den einzelnen Frauen herstellen. Auch meine Methode, wie ich sie schnappe, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Das einzige kontinuierliche an meinem Tun ist die Art, wie ich meine Opfer quäle und töte. Doch da dies in meinem Verlies geschieht, und niemand weiß wie die verschwundenen Frauen gestorben sind – wenn man sie denn ohne Leiche offiziell überhaupt für tot erklärt – hilf das den Behörden auch nicht weiter.

      Madison hat ihr nächstes Opfer gefunden, und für mich ist die Arbeit hier getan. Zeit zu gehen. Morgen Abend werde ich sie haben. Ich werde sie auf mein Anwesen bringen und in mein Verlies sperren. Dann kann der Spaß beginnen.

      Es ist fünf Minuten nach acht als Madison das Restaurant betritt. Sie trägt ein klassisches schwarzes Kleid das ihr bis kurz über die Knie geht, und ihre schwarzen Strümpfe stecken in goldfarbenen High Heels. Sie ist sexy, und lenkt eine Menge Blicke auf sich, als sie das Restaurant durchquert und auf meinen Tisch zukommt. Sie wirkt cool. Von der gestrigen Unsicherheit ist nichts zu spüren. Nun, der Abend hat ja erst angefangen, denke ich mit einem Grinsen. Und wenn sie erst einmal in meinem Verlies aufwacht, dann wird sie nicht mehr so cool sein.

       Madison

      Ich bin nervös, als ich das Restaurant durchquere und auf den Tisch zugehe, wo Jason sitzt. Ich bin ein paar Minuten zu spät obwohl ich kurz vor acht hier angekommen bin. Für geschlagene zehn Minuten habe ich draußen gestanden und mit mir gekämpft ob ich das Restaurant betreten, oder eilig wieder von hier verschwinden soll. Jason Carter macht mich nervös. Er zieht mich wie magisch an, doch er hat auch etwas an sich, was mir Angst macht. Ich kann nicht einmal sagen, was. Am Ende habe ich mir eingeredet, dass ich schlecht zweihundertfünfzigtausend Dollar für die Stiftung ablehnen kann, nur weil ich ‚ein ungutes Gefühl’ habe. Wir treffen uns in einem der besten Restaurants in der Stadt. Nichts kann mir hier passieren. Ich hab ja nicht vor, ihm auf sein Hotelzimmer zu folgen.

      Seine Augen folgen mir, als ich auf ihn zugehe. Da ist etwas Dunkles, Raubtierhaftes an seinem Blick. Angst und Erregung flattern in meiner Brust. Es kostet mich all meine jahrelange Praxis, meiner äußeren Erscheinung nicht ansehen zu lassen, was ich innerlich fühle. Als ich beinahe bei Jasons Tisch angelangt bin, erhebt er sich – ganz der Gentleman – von seinem Stuhl, um mich zu begrüßen.

      „Madison“, sagt er, meine Hand in seine nehmend, doch diesmal küsst er nicht meine Hand, sondern lehnt sich vor, um mich auf beide Wangen zu küssen. „Sie sehen umwerfend aus“, raunt er in mein Ohr, ehe er einen Schritt zurücktritt und mir einen Stuhl hervorzieht. Nachdem ich sitze, setzt er sich wieder mir gegenüber und winkt einen Kellner heran. Er bestellt eine Flasche Weißwein und Wasser. Der Keller hat uns keine Speisekarten gegeben.

      „Ich habe mir erlaubt, unser Dinner vorab zu bestellen“, erklärt Jason mit einem Lächeln, als er seinen Blick kurz zu meinem Dekolleté gleiten lässt, ehe er mir wieder in die Augen sieht. „Haben Sie zuvor hier gegessen?“

      Ich schüttle den Kopf und räuspere mich, ehe ich antworte: „Nein. Ich hatte noch nicht die Gelegenheit. Sie scheinen jedoch nicht das erste Mal hier zu sein.“

      „Ich komme stets hierher, wenn ich in New York bin“, erwidert er. „Die besten Scampi, die ich jemals gegessen habe. Ich hoffe, Sie mögen Scampi?“

      „Ja, ich bin ein unkomplizierter Esser. Es gibt wenig, was ich nicht mag.“

      „Eine Frau nach meinem Herzen“, sagt Jason grinsend und zwinkert mir zu. „Ich bin gespannt, welche Vorzüge von Ihnen ich heute noch entdecken werde.“

      Ich kann nicht verhindern, dass Röte in meine Wangen steigt, und ich wende hastig den Blick ab, um mich mit meiner Serviette zu beschäftigen. Jason lacht leise.

      „Mache ich Sie nervös?“

      „Nein.“

      „Lügnerin“, raunt Jason, sich über den Tisch lehnend. „Ich kann Ihr Herz bis hier rasen hören. – Und ihre Nippel sind hart.“

      Ich schmeiße meine Serviette auf den Tisch, und erhebe mich, ihn aufgebracht anfunkelnd.

      „Ich sehe, es war zu viel zu erwarten, dass Sie sich wie ein Gentleman benehmen. Behalten Sie ihr Geld.“

      Jason erhebt sich ebenfalls und greift nach meinem Arm. Unsere Blicke treffen sich. Meiner wütend, seiner entschuldigend.

      „Bitte gehen Sie nicht, Madison. Es tut mir aufrichtig leid, wenn ich eine Grenze überschritten haben sollte. Geben Sie mir noch eine Chance. Ich verspreche, ich werde ganz brav sein.“

      Mein Herz klopft aufgeregt als ich in seine dunklen Augen starre. Sein herbes Aftershave kitzelt meine Nase, und ich werde mir bewusst, wie nah wir uns plötzlich sind. Er hat eine Hand an meine Hüfte gelegt, die andere hält noch immer meinen Arm.

      „Frieden?“, fragt er mit einem jungenhaften Grinsen. „Ich würde mit der Serviette wedeln, doch leider hat sie die falsche Farbe.“

      Gegen meinen Willen muss ich lachen. Jason sieht aus wie ein zerknirschter Junge. Er hat sich wirklich zu viel heraus genommen für meinen Geschmack, doch er ist es wahrscheinlich gewohnt, dass Frauen ihm zu Füßen fallen.

      „Heißt das, Sie vergeben mir?“, fragt er hoffnungsvoll.

      „Okay. Letzte Chance“, erwidere ich.

      „Danke. Sie werden es nicht bereuen.“

       Tristan

      Verdammt! Ich hätte es beinahe vermasselt. Das kommt davon, wenn man sein Opfer wie eine potenzielle Bettpartnerin behandelt. Die Frauen, die ich für mein sexuelles Vergnügen treffe, sind leicht zu haben, und hätten mein Flirten erwidert, doch Madison ist aus einem anderen Holz geschnitzt. Ich gebe mir Mühe, den Rest des Abends respektvoll zu sein. Ich lasse sie über ihr Lieblingsthema Wohltätigkeit plaudern, und wir verspeisen unser Essen und trinken zwei Flaschen Wein. Sie schaut auf die Uhr.

      „Mein Fahrer wird jede Minute hier sein“, erklärt sie. „Danke für einen schönen Abend. Sie können doch ein ganz anständiger Kerl sein, wenn Sie sich Mühe geben.“

      „Danke.

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