Beautiful Monster. Melody Adams

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Beautiful Monster - Melody Adams

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Die Schmerzen in meinen Eingeweiden sind schon jetzt unerträglich. Ich fühle mich so schwach und kraftlos. Ich schlafe viel, doch das schlafen und erwachen macht mich noch orientierungsloser, was die Zeit angeht. Es können bereits Tage vergangen sein und ich würde es nicht wissen.

       Tristan

      Madison ist seit drei Tagen ohne Essen im Dunklen. Sie schläft viel, doch ich weiß dass sie schwach ist und der Hunger schmerzhaft. Sie weint hin und wieder. Sie wird nicht wissen, wie viel Zeit vergangen ist. Die konstante Dunkelheit gibt ihr keine Anhaltspunkte für den Verlauf von Zeit, und wenn man nichts hat, um sich zu beschäftigen, dann kann die Zeit sehr langsam dahin rinnen. Es muss ihr wie eine Ewigkeit vorkommen. Heute bekommt sie eine Chance auf Essen. Doch sie wird sich das Essen erarbeiten müssen. Mein Blick geht zu dem kleinen Käfig mit dem verängstigten Kaninchen. Das ist Madisons Essen. Wenn sie es denn schafft, das Kaninchen einzufangen, zu töten und in der Feuerstelle zuzubereiten. Die meisten meiner Opfer fallen bei diesem Test durch, was bedeutet, dass sie für drei weitere Tage hungern, bis ich ihnen die nächste Chance auf Essen gebe. Etwa sagt mir, dass Madison diesen Test beim ersten Mal bestehen wird. Nun, wir werden sehen. Ich beuge mich über das Schaltpult und betätige einen Schalter. Das Licht in Madisons Zelle geht an.

      „Guten Morgen, Beautiful“, sage ich mit einem Lächeln.

       Madison

      Das Licht geht an. Meine Augen schmerzen bei der plötzlichen Helligkeit, nachdem ich für wer weiß wie lange im Dunklen leben musste. Ich blinzle, um meine empfindlichen Augen zu schützen. Mein Herz klopft schmerzhaft gegen meine Rippen. Der Hunger ist stetig schlimmer und schmerzhafter geworden, und ich hoffe, dass Tristan mir bald etwas zu Essen bringt. Zumindest bedeutet das Licht, dass er nicht tot ist und ich somit nicht hier fest sitze. In meiner Lage muss man schon für die einfachsten Dinge dankbar sein. Das ist wahrscheinlich auch der Grund für mein Hungern in der Dunkelheit. Tristans Art mir deutlich zu machen, wie sehr mein Leben und somit die einfachsten Dinge die ich stets für selbstverständlich gehalten hab jetzt in seiner Macht liegen.

      Es dauert eine Weile, bis die Tür sich endlich öffnet und Tristan in meine Zelle tritt. Ich hasse ihn, und doch bin ich erleichtert ihn zu sehen, denn mein Leben hängt von ihm ab. Erstaunt sehe ich, dass er einen kleinen Drahtkäfig mit einem Kaninchen in der Hand hält. Gesellschaft für mich? Das macht keinen Sinn für mich. Es sollte ihm egal sein, ob ich allein bin oder Gesellschaft habe. Doch wenn er mir wirklich ein Kaninchen als Zellengefährten hier lässt, werde ich mich sicher nicht beschweren. Ich liebe Tiere und ich würde mich nicht so einsam fühlen, wenn ich ein Kaninchen hier hab.

      „Was ist das?“, frage ich vorsichtig, als die Tür sich hinter ihm geschlossen hat, und er langsam auf mich zukommt.

      „Ein Kaninchen“, erwidert er spöttisch.

      „Ja, das sehe ich!“, erwidere ich schnippisch. „Ich meine, für was bringst du mir ein Kaninchen?“

      „Dein Essen“, erwidert Tristan mit einem fiesen Grinsen und einem sadistischen Funkeln in seinen Augen.

      Ich starre erst ihn und dann das Kaninchen entsetzt an.

      „Mein Essen? Du... du willst es hier vor meinen Augen schlachten?“

      Er stellt den Käfig auf den Boden und zieht ein Messer aus seinem Gurt. Der Ausdruck in seinen Augen ist von einem solch bösartigen Vergnügen, dass ich ihm mit dem Messer am Liebsten die Kehle durchgeschnitten hätte, wenn ich es denn in meine Hände bekommen könnte.

      „Nein, Beautiful. – DU wirst es schlachten.“

      Ich stoße ein ungläubiges Keuchen aus bei seinen Worten. Erneut geht mein Blick zu dem Kaninchen. Es schaut verängstigt aus, als wüsste es, was ihm blühte. Dann wende ich meinen Blick Tristan zu. Hass schnürt mir die Kehle zu als ich um Worte ringe.

      „Niemals“ sage ich entschlossen.

      Tristan zuckt mit den Schultern.

      „Wie du willst. Doch es ist dein einziges Essen. Ich bin sicher, nach drei Tagen ohne Nahrung musst du ziemlich hungrig sein.“

      Drei Tage? Ich hab drei Tage ohne Essen in der Dunkelheit verbracht?

      Tristan bückt sich und öffnet den Käfig, dann schüttelt er ihn ein wenig und das Kaninchen flieht. Sieht so aus, als wenn ich doch noch meinen Zellengenossen bekomme.

      „Wie gesagt. Er ist dein einziges Essen. Fange ihn ein, töte ihn und bereite ihn in der Feuerstelle zu, wenn du nicht verhungern willst. Holz ist in der Feuerstelle. Streichhölzer und Messer lasse ich dir bei der Tür. Und denke nicht, dass du das Messer benutzen kannst, um mich anzugreifen. Du wirst damit keinen Erfolg haben, das kann ich dir versprechen. Ich komme zurück, wenn du gegessen hast.“

      Mit diesen Worten verschwindet er und lässt wie versprochen ein Messer und eine Schachtel mit Streichhölzern bei der Tür, ehe er aus dem Raum verschwindet. Die Tür schließt sich hinter ihm, und ich starre für eine Weile geschockt vor mich hin. Ich höre das Tapsen des Kaninchens, als es durch meine Zelle rennt, um nach einem Ausgang zu suchen.

      „Sorry, Kleiner“, sage ich. „Ich fürchte, es gibt keinen Ausweg aus dieser Zelle. Zumindest keinen solange wir noch leben.“

      Und wenn ich leben will, dann musst du sterben, denke ich verzweifelt.

      Ich zweifle keine Sekunde daran, dass Tristan es ernst meint. Er wird mir kein Essen bringen. Entweder esse ich meinen süßen Zellengenossen oder ich verhungere. Verdammt! Dieser Bastard. Ich liebe Tiere. Ich bin keine Vegetarierin, doch ein Tier zu töten, um es zu essen? Ich bin mir nicht sicher, ob ich es kann. Auch wenn der Hunger mich plagt und ich weiß, dass der Hunger nur mit jeder Stunde, die ich nicht esse, schlimmer wird.

       Tristan

      Zwölf Stunden sind vergangen, seit ich das Kaninchen zu Madison in die Zelle gebracht habe, doch Madison kämpft noch immer mit sich. Ich weiß, sie ist hungrig. Und sie hat das Messer und die Streichhölzer auf den Nachtschrank gelegt. Hin und wieder geht ihr Blick zu dem Messer und ich kann die Verzweiflung in ihren Augen sehen. Sie wird es tun. Bald. Sie ist tierlieb. Ich kann das sehen. Doch sie ist auch stark. Sie weiß, ihr Überleben hängt davon ab, das Kaninchen zu töten. Ich weiß auch, dass sie keine Vegetarierin ist. Sie gehört zu den Menschen, die Fleisch essen, ohne sich jemals Gedanken darüber zu machen, dass ein Tier dafür sterben muss. Für mich ist es etwas Normales. Ich liebe die Jagd und ich habe kein Problem damit, meine Beute zu töten. Ich würde niemals ein Tier sinnlos quälen. Frauen – ja. Tiere – niemals. Doch Jagen, töten, essen – das ist so alt wie die Menschheit. Eine Frage des Überlebens. Und vor genau dieser Frage steht meine kleine Gefangene im Moment. Sie sitzt auf dem Bett, das Messer in der Hand und beobachtet das Kaninchen, welches in der Ecke bei der Tür sitzt. Ja, sie wird es tun. Sie wird für ihr Überleben kämpfen, auch wenn sie dafür ein unschuldiges, süßes Kaninchen töten muss.

       Madison

      Der Hunger tut so weh. Ich weiß, dass ich das Kaninchen töten muss, wenn ich überleben will. Ich sitze mit dem Messer in der Hand auf dem Bett und beobachte meinen Zellengenossen. Mein Herz ist schwer. Ich muss es tun. Ich bin so hungrig. Tränen rollen aus meinen Augen. Die Frage ist nicht mehr, ob ich es tue oder nicht, denn ich habe keine Wahl. Nein, die Frage ist nun, wie ich es tue. Ich bezweifle, dass das Kaninchen freiwillig zu mir kommen wird. Ich muss es einfangen. Problem ist – ich bin vom Hunger schwach.

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