Beautiful Monster. Melody Adams

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Beautiful Monster - Melody Adams

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Doch wenn was er sagt stimmt, dann hat er kein sexuelles Interesse. Er ist intelligent. Kontrolliert. Er weiß, wie man sich in der Gesellschaft bewegt. Seine Kleidung ist teuer. Seine Erscheinung lässt mich vermuten, dass er keine Geldsorgen hat. Er hat gesagt, dass er mit einem goldenen Löffel geboren wurde, vielleicht stimmt der Teil seiner Geschichte. Ein verwöhnter aber gelangweilter Sohn reicher Eltern, der ein makabres Hobby hat? Wenn er regelmäßig Frauen entführt, um sie über einen gewissen Zeitraum gefangen zu halten und dann zu töten, dann muss er über ein Haus verfügen, welches Privatsphäre bietet. Es liegt wahrscheinlich abseits mit einer Menge Land drum herum. Kein Nachbar dicht bei. Ich befinde mich offenbar in einem Kellerraum. Die Frage ist, wie groß ist das Haus? Wie viele Leute außer ihm sind über meiner Zelle? Familie? Angestellte? Würde mich jemand hören, wenn ich laut genug schreie? – Wahrscheinlich nicht. Tristan ist zu clever und vorsichtig, um das zu riskieren. Entweder ist meine Zelle schallisoliert, oder die Mauern dieses Hauses sind zu dick, um meine Schreie nach oben zu tragen. Oder er ist ganz allein im Haus und braucht sich keine Gedanken um meine Schreie zu machen.

      Ich setze mich langsam auf und kletterte aus dem Bett. Wenigstens hat Tristan mich losgebunden, ehe er gegangen ist. Auf zittrigen Beinen gehe ich ins Bad. Ich erleichtere mich auf der Toilette und wasche mir die Hände. Es gibt keinen Spiegel und ich habe keine Ahnung, wie ich aussehe. Habe ich bereits ein Veilchen von Tristans Fausthieb? Ich weiß, dass mein Auge ein wenig zu geschwollen ist. Ich hebe langsam die Hand und betaste mein Gesicht. Ich zucke winselnd zusammen, als der leichte Druck meiner Finger Schmerz durch meinen Kopf sendet. Tränen laufen über meine Wangen, und ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit überkommt mich. Ich denke an meine Familie. Meine Eltern, meine Schwester und meine Granny. Ich denke an meine Freundinnen. Sie müssen mittlerweile festgestellt haben, dass ich verschwunden bin. Und was ist mit Hakim, meinem Fahrer? Tristan muss etwas damit zu tun gehabt haben, dass Hakim nicht aufgetaucht ist. Heißt das, dass mein Fahrer tot ist? Bei dem Gedanken laufen mehr Tränen über meine Wangen. Hakim steht seit vielen Jahren im Dienste meiner Familie. Seit ich ein Teenager war, ist er mein persönlicher Fahrer und er ist mehr als nur ein Angestellter für mich. Er ist ein Freund. Ein Vertrauter. Erneut gehen meine Gedanken zu meiner Familie. Wie müssen sie sich in diesem Moment fühlen? Sicher sind sie außer sich vor Sorge. Sie werden mich bei der Polizei als vermisst gemeldet haben. Wahrscheinlich denken sie, dass jemand Lösegeld für mich haben will, und warten auf einen entsprechenden Anruf. Ein Anruf, der niemals kommen wird. Ich werde hier gefangen sein, bis Tristan genug davon hat, mich zu foltern. Dann wird er mich töten und sich meiner Leiche entledigen. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass meine Familie und Freunde niemals erfahren werden, was mir zugestoßen ist. Ein Schluchzer steigt in meiner Kehle auf. Als der Damm bricht, berge ich mein Gesicht in meinen Händen. Mein ganzer Körper zittert unter dem heftigen Schluchzen, und ich lasse mich langsam zu Boden sinken. Ich ende auf dem Boden ab, zusammengerollt wie ein Fötus. Ich kann nicht sagen, wie lange ich da liege und mir die Seele aus dem Leib heule. Irgendwann schaffe ich es, mich aufzurappeln und zurück zum Bett zu torkeln.

       Kapitel 3

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       Tristan

       You learn, what you need to kill, and take care of the details. It’s like changing a tire – the first time you’re careful, by the 30th time, you can’t remember where you left the lug wrench.

       -Ted Bundy-

      Zu sehen wie Madison im Badezimmer zusammen bricht, bringt mich zum Lächeln. Sie weiß jetzt, warum sie hier ist. Warum ich sie entführt habe. Sie weiß, dass sie nichts als Schmerz erwartet, und am Ende – der Tod. Ein Ende, welches sie irgendwann herbei sehnen wird, nur um mir zu entkommen. Die Akzeptanz in den Augen meiner Opfer, wenn ich ihr Leben nehme, ist wundervoll. Das ist der einzige Moment wo mein Opfer und ich schließlich auf derselben Seite stehen. Wo wir uns am nahesten sind. Ich, derjenige der ihr Leben auslöschen will. Und sie, diejenigen welche die Erlösung durch meine Hand ersehnen. Auch Madison wird diesen Ausdruck in ihren Augen haben. Das stumme ‚Tu es! Töte mich!’, und ich werde auf sie hinab lächeln und ihren Wunsch erfüllen. Am Ende bekommen wir beide, was wir wollen. Doch bis dahin haben wir noch einen langen Weg vor uns. Angst und Pein für Madison. Vergnügen und Spannung für mich.

       Madison

      Ich wache auf und es ist dunkel. Für ein paar Sekunden wundere ich mich, warum ich die Leuchtanzeige meines Radios nicht sehe, doch dann kommen die Erinnerungen zurück und damit die Erkenntnis, dass ich mich nicht in meinem Schlafzimmer befinde. Ist es Nacht? Hat Tristan deswegen das Licht ausgeschaltet? Ich habe meine kleine Zelle bereits zuvor ausgiebig nach Lichtschaltern abgesucht und keine gefunden. Das heißt, dass Tristan kontrolliert, wann das Licht an und aus ist. So wie er von nun an alles, was mein Leben betrifft, kontrollieren wird. Wann und was ich essen darf. Nun, zumindest trinken kann ich jederzeit vom Wasserhahn. Tristan kontrolliert, wann und wie sehr er mir wehtun wird. Wann ich sterben werde. Hat er irgendwelche Spuren hinterlassen, als er mich entführt hat? Gibt es eine – wenn auch kleine – Chance, dass man mich findet? Ich darf die Hoffnung nicht aufgeben. Ich muss versuchen, so lange wie möglich am Leben zu bleiben um den Behörden Zeit zu geben mich zu finden. Und natürlich muss ich clever sein und versuchen, meinen Peiniger zu überlisten. Ihn zu überwältigen und hier heraus zu kommen. Ich darf nicht aufgeben. Ich darf nicht brechen. Egal wie viel Schmerz er mir zufügt. Egal wie sehr ich leiden werde. Ich muss stark bleiben. Ich muss jede Möglichkeit nutzen, die mir gegen Tristan helfen kann. Sagen sie nicht immer, dass man seinem Peiniger klar machen muss, dass man ein Mensch ist, damit es ihm schwerer fällt, einem wehzutun? Ein Killer sieht sein Opfer als ein Objekt. Wenn ich ihm klar machen kann, dass ich ein Mensch mit Gefühlen, mit einem Leben, mit Familie und Freunden bin, dann wird er mich vielleicht nicht töten. Es ist eine kleine Chance, das ist mir bewusst. Tristan ist offensichtlich nicht ganz richtig im Kopf. Ich kann also nicht davon ausgehen, dass er sich davon beeinflussen lassen wird, wenn ich ihm meine Menschlichkeit deutlich mache. Doch es ist einen Versuch wert.

      Ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen ist. Es ist noch immer dunkel und ich bin hungrig. Wann wird Tristan das Licht wieder einschalten? Und wann wird er mir etwas zu Essen bringen? Er hat vor mir wehzutun, also wird er mich wohl füttern, mich am Leben erhalten so lange er kann. Es macht keinen Sinn, dass er mich hungern lässt. Ich muss auf die Toilette. Es wird nicht einfach, den Weg zum Klo in der Finsternis zu finden, doch mir scheint keine andere Wahl zu bleiben. Ich stehe auf und beginne mich langsam in die Richtung zu bewegen, wo das Badezimmer ist. Das außer dem Bett keine Möbel im Raum stehen macht es natürlich einfacher, nicht gegen etwas zu rennen. Mit ausgestreckten Händen mache ich einen vorsichtigen Schritt nach dem anderen, bis meine Finger die Wand berühren. Ist das Bad nun rechts oder links von mir? Mein Orientierungssinn sagt, dass ich mich wahrscheinlich rechts vom Bad befinde, also taste ich mich langsam nach links. Tatsächlich erreiche ich nach drei Schritten den Durchgang. Ich taste mich bis zur Toilette vor, und erleichterte Tränen rollen aus meinen Augen, als ich mich auf das blanke Klo setze. Es macht keinen Sinn, sich in meinen Umständen über mangelnde Hygiene aufzuregen. Nachdem ich gepinkelt habe, taste ich mich zum Waschbecken. Ich wasche mir die Hände mit der groben Seife und trinke dann vom Wasserhahn. Vielleicht hilft das Wasser etwas gegen meinen Hunger bis Tristan endlich mit etwas zu Essen kommt.

      Es ist noch immer dunkel und der Hunger tut so weh. Ohne zu wissen, wann es Tag oder Nacht ist und wie viele Stunden vergehen, kann ich unmöglich sagen, wie viel Zeit vergangen ist seit ich in der Dunkelheit aufgewacht bin. Ich beginne zu denken, dass Tristan mich doch verhungern lassen will. Doch das macht wenig Sinn. Warum mich verhungern lassen, wenn er mir doch wehtun will? Dann kommt mir ein schrecklicher Gedanke. Was, wenn ihm etwas passiert ist? Nicht, dass es mich interessiert, ob es dem Bastard gut oder schlecht geht, ob er lebt oder stirbt, doch wenn er da oben krank im Bett liegt oder gar tot ist, dann bin ich hier für immer gefangen. Niemand

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